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Kantone bleiben auf Mehrkosten für Röstis Wolfsjagd sitzen

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Ursprünglich war angedacht, dass sich der Bund am Mehraufwand der Kantone bei der Wolfsregulierung beteiligt. Daraus wurde am Ende nichts. 

Vergangenen Herbst blies Umweltminister Albert Rösti zur Wolfsjagd. Aus landwirtschaftlicher Optik kann sich die Bilanz sehen lassen: 27 Abschüsse verzeichnete der Kanton Wallis, 6 der Kanton Graubünden dazu noch 2 im Kanton St.Gallen. Trotz juristischen Eingreifens durch die Umweltschutzverbände und dem Bundesverwaltungsgericht, welche mehrere zum Abschuss freigegebene Rudel schützte, liegt diese Zahl deutlich über den allgemeinen Erwartungen.

Möglich wurde dies durch Röstis forsches Vorgehen. Im Eilzugtempo forcierte er eine Umsetzung der revidierten Jagdgesetzverordnung schon auf diesen Winter. Dabei blieben allerdings auch einige Details auf der Strecke – zum Beispiel die Finanzierung. Ursprünglich war vorgesehen, dass sich der Bund an den Vollzugskosten der Kantone beteiligt. Dem war am Ende nicht so. In Röstis Turbo-Vernehmlassung von nur wenigen Tagen fanden die Gebirgskantone heraus, dass eine Bundesbeteiligung erst ab 2025 möglich sei.

Die Bündner Regierungsrätin Carmelia Maissen führte am Montag am Rande einer Pressekonferenz aus, was das für ihre Verwaltung bedeutet: Aufgrund der neuen Bestimmungen für die Wolfsregulierung schuf der Kanton fünf neue Vollzeitstellen in der Wildhut, für die er nun auf den Kosten sitzen bleibt. «Die Wildhut ist Tag und Nacht gefordert. Es ist für uns unverständlich, dass der Bund die gesetzlich verankerten Finanzhilfen nicht bereitstellt», sagt Maissen.

Arno Puorger vom Bündner Amt für Jagd und Fischerei sagt derweil, wie man sich eine Wolfsjagd vorstellen muss – und wie es um das berühmteste Rudel der Schweiz steht.

Herr Puorger, wie schiesst man einen Wolf?

Arno Puorger: Der Wolf ist ein sehr lernfähiges, nachtaktives Tier. Wenn man einen Wolf erlegen will, findet das in aller Regel darum nachts statt. Ich habe die Wildhüter wie auch schon in den Vorjahren bei der Regulation begleitet und ein Gespür dafür erhalten, was diese Aufgabe bedeutet: nämlich lange und unangenehme Einsätze. Man verbringt viele Nächte draussen ohne eine einzige Sichtung.

Vergangene Woche ging die proaktive Wolfsregulierung zu Ende. Der Kanton Graubünden hat im Rahmen dieser neuen Verordnung sechs Wölfe geschossen – sind Sie zufrieden?

Grundsätzlich ja. Natürlich hätten wir die Ziele gerne erreicht, die wir uns gesteckt hatten. Aber zusätzlich zu den proaktiven Abschüssen haben wir im Dezember und Januar sechs reaktive Abschüsse tätigen können – also insgesamt zwölf Abschüsse. Das war nur möglich dank eines grossen Einsatzes seitens der Wildhut. Wir wollen uns zudem in den kommenden Jahren weiterverbessern.

Der Kanton Graubünden hat dafür fünf neue Stellen in der Wildhut geschaffen.

Ja. Der Kanton Graubünden hat einen wachsenden Wolfsbestand und dessen Management braucht immer mehr Ressourcen – nicht nur die Regulierung, auch die Dokumentation von Schäden etwa. Der Bund hat dafür zusätzliche Mittel in Aussicht gestellt, diese wurden aber nicht gesprochen in dieser ersten Phase, sprich in den Jahren 2023 und 2024.

Die proaktive Wolfsregulierung wurde begleitet von viel Kritik. Noch steht eine definitive Beurteilung des Bundesverwaltungsgerichts aus, ob vier Wolfsrudel in der Schweiz bejagt werden dürfen. Machen Sie sich Sorgen?

Wir erhoffen uns einen möglichst zeitnahen Entscheid, dass die offenen Fragen bis zur nächsten Gesuchseingabe geklärt sind.

Die Kantone setzten die Wolfsjagd sehr unterschiedlich um: Der Kanton Wallis bezog viele Jäger mit ein – offenbar recht erfolgreich. Macht dieses Vorgehen bald auch im Graubünden Schule?

Wir haben die Jägerschaft ebenfalls miteinbezogen, aber es gab Unterschiede. Bei uns war die Wolfsregulation gekoppelt an die allgemeine Sonderjagd, was den Zeitraum einschränkt. Grundsätzlich muss man jetzt aber die Herangehensweisen analysieren und untersuchen, welche Tiere wie geschossen wurden. Waren es Leittiere oder Jungtiere? Daraus lassen sich Schlüsse für die Folgejahre ableiten. Wir stehen aber im Austausch mit anderen Kantonen.

Das wohl bekannteste Rudel der Schweiz, das Beverin-Rudel, lebt in den Bündner Bergen. Welche Folgen hatte die Regulierung für dieses Rudel?

Die Auswirkungen sehen wir konkret erst im Sommer. In den vergangenen Jahren hat dieses Rudel grosse Schäden in den Sommermonaten angerichtet. Die Regulierung hat allerdings bereits im Jahr 2022 angefangen: Damals hat man das besonders schadenstiftende Leittier erlegt. Jetzt kam es zu zwei weiteren Abschüssen, von denen wir aber noch keine Identifikation haben. Erst dann werden wir wissen, ob es das Beverin-Rudel überhaupt noch gibt.

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