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«Katastrophales Jahr» für Groupe E

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Drohender Energiemangel, anhaltende Trockenheit und Rekordpreise auf dem Energiemarkt: Diese beispiellose Situation bescherte Groupe E im letzten Jahr ein durchwachsenes Ergebnis. Der Gewinn hat sich halbiert. 

«Man muss sagen, dass das vergangene Jahr in Bezug auf die operativen Resultate historisch gesehen ein absolut katastrophales Jahr war.» Das sagte Willy Zeller, Finanzdirektor von Groupe E, am Freitag bei der Präsentation der Unternehmensrechnung 2022 vor den Medien. Grund sei die Energiekrise gewesen, welche die schwachen Niederschlagsmengen akzentuiert habe. Wegen der lang anhaltenden Trockenheit fiel die Wasserstromproduktion im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt um 20 Prozent tiefer aus. Der fehlende Strom musste darum auf dem Markt für teures Geld eingekauft werden. «Hätte Groupe E den Strom zu den früheren Spotpreisen einkaufen können, hätte sie das 8 bis 10 Millionen gekostet. Aufgrund der explodierenden Energiepreise im letzten Jahr mussten wir dafür 62 Millionen Franken bezahlen.»

Das Betriebsergebnis vor Zins und Steuern hat sich dadurch gegenüber 2021 von 40 auf 20 Millionen Franken halbiert. Und das will etwas heissen, zumal schon das Vorjahr wegen der Auswirkungen der Corona-Krise ein schlechtes Jahr war. Daran hat auch die hohe Umsatzsteigerung um 18 Prozent von Groupe E nichts ändern können. Der Umsatz betrug 923 Millionen Franken. 

Energiewende unabdingbar

Dank einer Bilanzsumme von 2,5 Milliarden Franken und 2 Milliarden Franken Eigenkapital verfüge das Unternehmen aber immer noch über eine sehr komfortable Eigenmittelausstattung, betonte Zeller. Auch mit den im letzten Jahr aufgenommenen Krediten über 220 Millionen Franken weise Groupe E nach wie vor eine sehr geringe Nettoverschuldung von 109 Millionen Franken auf.

Dies erlaubt es dem Stromversorger auch zukünftig in die Energiewende zu investieren, was für das Netto-Null-Ziel bei den Treibhausgasen bis 2050 sowie für die Unabhängigkeit von ausländischem Strom unabdingbar sei, wie Generaldirektor Jacques Mauron sagte.

Der Rhythmus, in dem der Umbau erfolgt, ist absolut ungenügend. Das ist frustrierend, wenn man bedenkt, dass die Schweiz das Geld sowie die technischen und menschlichen Ressourcen dafür hätte.

Generaldirektor Jacques Mauron
Groupe E

Die Herausforderung sei allerdings gross, räumte Mauron ein. «Denn nicht nur nimmt der Energieverbrauch stetig zu. Mit dem Atomausstieg geht auch eine Stromquelle verloren.» Bis 2050 gilt es dadurch, eine jährliche Versorgungslücke von 50 Terawattstunden zu stopfen. 

In den kommenden drei Jahren will Groupe E darum 500 Millionen Franken in Projekte für eine nachhaltige Stromproduktion stecken (siehe Kasten). Um Stromlücken vor allem im Winter decken zu können, hat das Unternehmen zudem bis 2039 einen langfristigen Liefervertrag mit Frankreich abgeschlossen. Dabei handelt es sich um einen Strommix, der hauptsächlich aus AKW stammt.  

Unsichere Zukunft

Die stark gestiegenen Beschaffungskosten werden dazu führen, dass die Privathaushalte, also die Kunden im Monopol, künftig nicht mehr wie im Jahr 2022 von der relativ günstigen Kostenstruktur der Vorjahre profitieren können. Dazu sagte Zeller:

Ein Teil der zusätzlichen Kosten wird im kommenden Jahr an unsere Kunden weitergegeben werden müssen.

Willy Zeller
Finanzdirektor Groupe E

Längerfristig hoffe man im Vergleich zu den Extremwerten im 2022 aber wieder auf eine Entspannung am Energiemarkt. Dies auch aufgrund der vorhandenen Gas- und Wasserreserven und den Massnahmen, welche die Energieproduzenten und der Bund ergriffen hätten. Dennoch müsse man davon ausgehen, dass die Energiewende insgesamt zu höheren Kosten führen werde. «Gegenüber 2022, als der Strom Spitzenwerte von über 80 Rappen pro Kilowattstunde erzielte, liegt das aktuelle Marktpreisniveau bei etwa 20 Rappen. Aber wir gehen nicht davon aus, dass wir längerfristig – vor allem in den Wintermonaten – wieder auf die historisch tiefen Werte vor 2019 zurückfallen werden», so Zeller.

Investitionen

Fernwärme, Wasser- und Solarkraft

Um die Energiewende fortzusetzen, will Groupe E insbesondere in den Bereichen Fernwärme, Wasserkraft und Solarkraft investieren. Zahlreiche Projekte befinden sich derzeit in der Realisierungsphase, wie beispielsweise die Fernwärmeanlagen in Freiburg und Entre-deux-Lacs im Kanton Neuenburg. Mit dem Fernwärmenetz in Freiburg soll dereinst zwei Drittel des Verbrauchs in der Agglo Freiburg abgedeckt werden. Dafür muss aber noch das Verteilnetz zu jedem einzelnen Haushalt ausgebaut werden, was noch Jahrzehnte dauern wird, wie Groupe E-Direktor Jacques Mauron sagte. Im Rahmen weiterer Projekte erfolgt der Ausbau einer lokalen und erneuerbaren Stromproduktion in den Bereichen Wasserkraft, Fotovoltaik und Windkraft im Kanton Neuenburg. Dazu zählt zum Beispiel das Speicherkraftwerk Chumensee im Oberwallis. Bis 2030 möchte Groupe E auch die Baubewilligung für das Turbinierungsprojekt SchiffenenMurten erhalten. Bereits begonnen haben die Arbeiten für eine Fernheizung in Kerzers, die mit Holz aus der Region betrieben wird. rsa

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