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Kein Einkaufen ohne Wörterbuch

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Kein Einkaufen ohne Wörterbuch

Zweisprachigkeit in den Einkaufszentren der Stadt Freiburg

«Achetez plus – dépensez moins.» Manch einer fragt sich nicht nur, wie das wohl gehen mag, sondern eher, was dieser Werbe-Slogan überhaupt heisst. Für eine Person, die des Französischen kaum mächtig ist, bedeutet Einkaufen in Freiburg oft eine Herausforderung.

Von PASCAL AEBISCHER

Um in Coop-Geschäften in Biel einkaufen zu können, brauche er ein Wörterbuch, soll der Kolumnist Pascal Vuille einmal im «Journal du Jura» geschrieben haben. Dass in der offiziell zweisprachigen Stadt alles nur in deutscher Sprache angeschrieben und angepriesen wurde, fand er nicht kundenfreundlich. Das Problem gehört heute weitgehend der Vergangenheit an.

Wie stehts in Einkaufzentren der – zweisprachigen? – Stadt Freiburg mit der Kundenfreundlichkeit? Ein Rundgang zeigt: Während Loeb geradezu vorbildlich auf Zweisprachigkeit setzt, scheints bei Manor nach dem Prinzip Zufall zu gehen, finden sich doch nur vereinzelt Plakate in deutscher Sprache. Konsequent ein- und französischsprachig ist die Beschilderung bei den Branchenleadern Migros und Coop.

König Kunde?

Wenn man den Leitbildern der beiden Unternehmen glaubt, ist die Kundschaft auch heute noch Königin und König. Warum muss aber dann der König/Kunde in Freiburg zweisprachig sein und nicht der Diener/Dienstleister? Moderne Könige holen sich heute ihre Informationen am schnellsten im Internet und richten ihre Fragen per E-Mail in Sekundenschnelle an den jeweiligen Kundendienst. Etwa: Weshalb ist die Beschilderung in Ihrem Einkaufszentrum in der Freiburger Innenstadt nur in Französisch gehalten?

Die Reaktion von Coop: «Sie haben Recht: Die Beschriftung der Artikel müsste auf jeden Fall auch auf Deutsch erfolgen. Wir werden Sie diesbezüglich auf dem Laufenden halten. In den nächsten zwei Wochen werden Sie wieder von uns hören.»
Die Antwort von Migros Neuchâtel-Fribourg geht in eine andere Richtung: «Leider ist es nicht möglich, die Informationen in deutscher und französischer Sprache anzubringen. Die dazu benötigten Schilder wären zu gross. Dies ist aus Platzgründen nicht durchführbar. Hinzu kommt, dass bei so vielen Informationen für die Kunden die rasche Übersicht erschwert wird.»

Verwirrte Freiburger?

Offenbar macht man sich aber in anderen Migros-Regionen diese Sorgen um die Kundschaft nicht – oder es besteht bei den Kunden in Biel weniger Verwirrungsgefahr: Bei Migros Aare in Biel jedenfalls wird versucht, «möglichst alles zweisprachig anzuschreiben», wie die Informationsbeauftragte Andrea Müller-Hildebrand festhält. Mehrkosten gebe es durch die Zweisprachigkeit schon, aber die Beschilderung sei eigentlich kein Problem, «da die allermeisten Produkte schweizweit von der Migros vertrieben werden und somit die Texte in drei Sprachen vorhanden sind».

Eine Angestellte der Migros Biel-Bielerhof erklärt: «In der Regel werden dieselben Plakate verwendet; auf einer Seite steht der deutsche Text, auf der anderen der französische.» Probleme sieht sie «absolut nicht – Biel gilt ja als zweisprachig». Die Erfahrungen seien positiv, bestätigt Andrea Müller-Hildebrand. Die zweisprachige Beschriftung sei allerdings immer wieder ein Thema, gibt sie zu. Man könne eben nicht garantieren, dass wirklich alles in beiden Sprachen angeschrieben sei. Und so komme es vor, dass Kunden sich beschweren, wenn sie eine Beschriftung nur in Deutsch vorfinden. «Kritik geht aber, wenn überhaupt, immer in diese Richtung.»

Coop bald zweisprachig

Manchmal müssen auch Könige warten. Auf erneute Anfrage, fast drei Monate später, erklärt Urs Casagrande, PR-Leiter bei Coop, man habe die Problematik der Beschriftung angeschaut. Die Zweisprachigkeit werde kommen. «Wir bitten aber noch um etwas Geduld. Wir eröffnen derzeit laufend neue Geschäfte. Im Nachgang jeder Eröffnung wird eine Manöverkritik gemacht. Und in Freiburg gab es eben Beanstandungen – nicht nur von Kunden, sondern auch aus der Geschäftsleitung.» Was heisst «Geduld» in Wochen und Monate umgerechnet? «Man kann davon ausgehen, dass die Zweisprachigkeit noch in diesem Jahr kommen wird.»

Freiburger Coop-Kunden können demnach ihren Dictionnaire bald dazu benutzen, die Leistung der Coop-Übersetzer zu kontrollieren. Und natürlich brauchen sie ihn weiterhin in all den anderen Geschäften, in denen der Kunde nur «roi» ist.

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