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Kein Steuerabzug für Freiwilligenarbeit

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Kein Steuerabzug für Freiwilligenarbeit

Staatsrat will Unterstützung von Fall zu Fall prüfen

Der Staat und die Gemeinden können die Freiwilligenarbeit fördern. So ist es in der neuen Verfassung verankert. Der Staatsrat will nicht untätig bleiben. An einen steuerlichen Abzug für Freiwilligenarbeit denkt er jedoch nicht.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Dies sieht auch der Grosse Rat so. Das Kantonsparlament hat am Mittwoch ein Postulat von Nicolas Bürgisser (CSP, Giffers) und Jean-Pierre Dorand (CVP, Freiburg) mit 73 zu 14 Stimmen bei 6 Enthaltungen klar abgelehnt. Die beiden Grossräte hatten u.a. gewünscht, dass die unentgeltliche Mitarbeit in einem Verband oder Verein mit einem zusätzlichen Steuerabzug gewürdigt wird.

Nicht zwingend

Der Staatsrat ist sich der Bedeutung der Freiwilligenarbeit bewusst. Pascal Corminboeuf rief gestern in Erinnerung, dass allein in den Sportvereinen rund 15 000 Freiwillige tätig sind, die jährlich 1,3 Millionen Stunden leisten.

Die Freiburger Regierung betrachtet aber die Unterstützung der Freiwilligenarbeit nicht als zwingenden Auftrag der Verfassung. Deshalb hat sie das Projekt zur Förderung der Freiwilligenarbeit auf die Liste der fakultativen Arbeiten gesetzt.

Gesetzesanpassungen

Gemäss Pascal Corminboeuf werden im Rahmen der Umsetzung der neuen Verfassung zahlreiche Gesetzesanpassungen vorgenommen. Nach seinen Worten bieten sie Gelegenheit, von Fall zu Fall zu prüfen, ob bestimmte Arten der Freiwilligenarbeit stärker unterstützt werden könnten als bisher. «So könnte z. B. in einem zukünftigen Gesetz über den Sport die Freiwilligenarbeit von Sportlerinnen und Sportlern behandelt werden», ergänzte er.

Eine Sache des Herzens

Die Ansicht des Staatsrates wurde am Mittwoch von der grossen Mehrheit des Grossen Rates geteilt. «Engagiert man sich freiwillig, so tut man dies des Herzens und nicht des Geldes wegen», meinte SVP-Sprecher Joe Genoud.

Laut François Weissbaum, Sprecher der Bewegung Öffnung, wären Kontrollen gar nicht möglich. Er befürchtete, dass so plötzlich Verbände mit wenig löblichen Zielen auftauchen würden.

CVP-Sprecher Oskar Lötscher ging mit dem Staatsrat einig. So sollen die nötigen Gesetzesrevisionen abgewartet werden, um zu prüfen, ob gezielt geholfen werden kann. Laut SP-Sprecher René Fürst ist die Freiwilligenarbeit eine Herzenssache, ein Feuer, das plötzlich entsteht. Nach seinen Worten muss die Motivation dieses Feuer immer wieder neu entfachen. Bald sei es aber gelöscht, wenn das Feuer mit Geld genährt werde.

Feuer ist am Erlöschen

Laut Nicolas Bürgisser ist aber dieses Feuer in vielen Vereinen am Erlöschen. Es sei immer schwieriger, Freiwillige zu finden. Er könnte sich vorstellen, dass den Freiwilligen auch eine Art Sozialausweis ausgestellt würde. «Das Feuer allein reicht nicht mehr», betonte er.

Nach Worten des Winzers Eric Simonet (FDP, Môtier) kann sich die Rolle des Staates auch negativ auf die Freiwilligenarbeit auswirken. Er dachte dabei an Polizeikontrollen, die in der Nähe eines Winzerfestes durchgeführt werden und die das Fest schnell einmal verderben können.

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