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Entstehung unseres Kalenders

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Die Menschheit versuchte immer schon, die Zeit in den Griff zu bekommen, und dazu diente die Schaffung von Kalendern. Mit ihnen erhofften sich unsere Vorfahren, jahreszeitlich und astronomisch sich wiederholende Ereignisse vorhersagen zu können. In allen bedeutenden Völkern und Kulturen begann man die Zeit mithilfe von Kalendern zu berechnen. Funde zeigen, dass die ersten Kalender rund 35 000 Jahre alt sind.

Unser bekannter christlicher Kalender mit seinen besonderen Monatsnamen und der unterschiedlichen Anzahl Tage pro Monat ist schon über zweitausend Jahre alt. Seine Basis ist der alte römische Kalender. Die prägende Herrschaft der Römer und ihrer Kultur umfasste die Zeitspanne von ca. 400 v. Chr. bis ca. 400 n. Chr. Interessanterweise war das eine klimatische Warmzeit mit einer weltweiten Jahresdurchschnittstemperatur von ungefähr 16°C, bezogen auf Meereshöhe. Normalerweise liegt diese Temperatur um 15°C, in Kaltzeiten sogar darunter. Die Alpen waren damals häufig schneefrei und konnten ohne grosses Risiko überquert werden. So war es den Römern möglich, sich durch Eroberungsfeldzüge nach Norden und Süden auszubreiten.

Römer hatten Mondkalender

Die Römer kannten einen sogenannten Mondkalender, der sich nach den Mondphasen (Neumond bis Vollmond) orientierte. Der Mond braucht 29,5 Tage, bis er einmal die Erde umkreist hat. Im römischen Mondkalender begann das Jahr am 1. März. Es war in zehn Monate zu 29 und 30 Tagen eingeteilt. Ein Mondjahr dauerte also 304 Tage. Damit war das Jahr aber viel zu kurz, und so verschoben sich die Jahreszeiten immer wieder beträchtlich. Im 7. Jahrhundert v. Chr. wurden die Monate Januar und Februar «hinten» angefügt, und damit bekam das neue Mondjahr 355 Tage. Die Namen der Monate Januar bis Juni stammten von griechischen oder römischen Gottheiten. In Bezug auf den Jahresbeginn am 1. März war der Juli (Quintilis) der fünfte, der August (Sextilis) der sechste, der September der siebte, Oktober der achte, November der neunte und Dezember der zehnte Monat. Dieser neue Mondkalender entsprach aber immer noch nicht dem Wechsel des Sonnenstandes und damit den Jahreszeiten. In unregelmässigen Abständen wurden daher Schalttage oder sogar Schaltmonate eingesetzt.

Der führende römische Staatsmann, Feldherr und «Diktator auf Lebenszeit» Gaius Julius Caesar (100 bis 44 v. Chr.) reformierte diesen römischen Kalender 46 v. Chr. Caesar wurde nämlich auf seinen Feldzügen nach Ägypten mit einem dort gebräuchlichen Kalender ganz anderer Art vertraut gemacht.

Dieser ägyptische Kalender war ein Sonnenkalender, der sich nach dem Sonnenstand richtete. Aber Achtung: Damals beherrschte ein geozentrisches (erdzentriertes) Weltbild die astronomische Denkweise. Man nahm an, dass die Erde der Mittelpunkt unseres Sonnensystems ist und die Sonne, der Mond und alle anderen Planeten die Erde umkreisen. Die Sonne benötigt, gemäss diesem Kalender, für eine Umkreisung der Erde eine Zeit von 365,25 Tagen. Der Rest, der Viertel-Tag, war allerdings nicht praktisch. Man liess ihn weg. Das Jahr sollte einfach 365 ganze Tage enthalten und erst nach jeweils vier Jahren wurde in einem sogenannten Schaltjahr ein zusätzlicher Tag angehängt.

Das überzeugte Julius Caesar, und er führte den Kalender im Jahre 46 v. Chr. im ganzen Römischen Reich ein. Der neue Sonnenkalender wurde nach ihm «julianischer Kalender» benannt. Das Jahr begann neu am 1. Januar. Die Monate behielten ihre Namen, nur der «Quintilis» wurde zu Ehren von Julius Caesar in «Julius» oder abgekürzt Juli umbenannt. Alle Monate wurden in 30 oder 31 Tage eingeteilt, nur der Februar behielt seine 28 Tage, ausser in einem Schaltjahr mit 29 Tagen. Damit war das Jahr mit 365 bzw. 366 Tagen so konstruiert, dass die wichtigsten astronomischen Daten, wie Tag- und Nachtgleiche oder Winter- und Sommersonnenwende immer zum gleichen Zeitpunkt erschienen.

Augustus will auch 31 Tage

Als dann im Jahre 31 v. Chr. der Grossneffe von Julius Caesar, Gaius Octavius der erste Kaiser des Römischen Reiches wurde, wollte auch er im Julianischen Kalender verewigt werden. Er nannte sich Kaiser Augustus (d.h. «der Erhabene») und der Monat «Sextilis» wurde ihm zu Ehren «Augustus» oder «August» genannt. Die Legende besagt, dass Augustus seinem Grossonkel nicht nachstehen wollte und sein Monat, wie der Juli, ebenfalls 31 Tage haben müsse. Die Einteilung des Jahres in zwölf Monate blieb unter Augustus bestehen, obwohl die Bezeichnung «Monat» nichts mehr mit dem Mondumlauf zu tun hatte. Man müsste hier eher von «zwölf Sonnaten» sprechen.

Dieser julianische Kalender behielt seine Gültigkeit bis zum Jahre 1582, erst dann wurde er von Papst Gregor XXIII. neu angepasst. Warum, lesen Sie dann im nächsten Beitrag «Hallo Wetterfrosch».

Mario Slongo ist ehemaliger DRS-Wetterfrosch. Einmal im Monat erklärt er in den FN spannende Naturphänome­­­­ne. Weitere Beiträge unter: www.freiburger-nachrichten.ch, Dossier «Wetterfrosch».

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