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Ferienwettervorhersage

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine gute Kollegin erklärte mir neulich, dass sie, wenn sie in die Ferien fährt, immer alles Mögliche an Klamotten einpackt, denn sie wisse ja schliesslich nicht, was sie während der Ferien tragen möchte – also packe sie ungefähr dreimal so viel ein wie nötig und deutlich mehr als ihr Mann. Bei uns ist es umgekehrt, mein Mann hat eigentlich immer mehr Taschen und Koffer als ich, weil er alleine schon Unmengen an Büchern mitnimmt – und er weiss ja nie vorher, auf welches Buch er Lust haben könnte.

Meine Packstrategie ist so, dass ich die Wettervorhersage für die Ferienzeit sehr genau und auf mehreren Websites studiere, um für alle Even­tualitäten gewappnet zu sein. So viele Internet-Wetterdienste können nicht irren: erste Woche an der Ostsee zwischen 17 und 25 Grad warm und trocken, zweite Woche frischer mit Maximaltemperaturen um die 18 Grad, Wind und Regen. Entsprechend habe ich gepackt: «Frühlingsklamotten» für Woche 1 und lange Hosen, Shirts und Wollpullover für die zweite Urlaubshälfte. Schliesslich hatte ich noch in Erinnerung, wie es ein paar Jahre zuvor am gleichen Ort war: so kalt und nass, dass ich mir – ohne Witz – als Allererstes ein Paar warm gefütterte Schuhe und eine Daunenjacke gekauft habe. Die Tatsache, dass man diese Ausstattung mitten im Juli dort kaufen konnte, spricht für sich.

Entsprechend kamen noch zwei Kaschmirpullover, mehrere Paare warmer Wollsocken, die Vliesjacke, die besagte Daunen- und eine dicke Wolljacke ins Gepäck. Auch die wind- und regenundurchlässige Segeljacke musste mit. So ausgestattet ging es dann Richtung Norden.

Bei Ankunft tatsächlich wie erwartet: Tagsüber gerade so bei 20 Grad und steifer Ostwind. Ich war recht stolz, am Abend auf der Terrasse sitzen zu können, ausgestattet mit drei Lagen plus Daunenjacke. Am dritten Tag kam der nicht angekündigte Sturm mit Starkregen und setzte den Ort erst einmal kräftig unter Wasser, flutete Keller und knickte grosse Äste von den Bäumen.

An Tag 6 brach, wie ebenfalls nicht gemeldet, der Hochsommer aus. In meinem Koffer nur eine Short und wenige sommerliche T-Shirts. Auf den verschiedenen Wettervorhersagen im Internet war zu lesen, dass diese Hitzewelle die ganze zweite Ferienwoche andauern würde. Also spazierte ich in den Ort, um mich nach tropentauglichen Kleidern umzuschauen, mit mässigem Erfolg. Eine Tube Handwaschmittel – ich würde dann eben die wenigen T-Shirts durchwaschen müssen.

Die Überraschung folgte am nächsten Tag mit heftigem und vor allem äusserst frischem Nordwind. Also doch wieder Jeans, langärmeliges Shirt, Wollpullover und Jacke. Der Herbsteinbruch dauerte 36 Stunden, danach war der Hochsommer schon wieder zurück. Auch dieser Ausflug über die 35-Grad-Marke war nur von kurzer Dauer, und der nächste Tag brachte nun endlich die angekündigten 16 bis 18  Grad mit Bewölkung, Wind und Regentropfen für die restliche Zeit – endlich Lesezeit! Da darf es dann auch mal ein spannender Ostseekrimi sein, Texte von Karl Valentin oder Thomas Manns «Die Buddenbrooks» – passend zur Region. Auch der Review-­Artikel, den ich dieses Jahr für das Internationale Jahr des Periodensystems schreiben soll, kommt voran, genau wie diese Kolumne. Ist doch gut: Komme ich endlich in Ruhe zum Arbeiten! Und: Vom vorhergesagten Wetter glaube ich nichts mehr. Das passt noch nicht mal für die nächsten 24  Stunden.

Fake News oder Klimawandel? Ich mache es in Zukunft wie die Kollegin: alles für alle Eventualitäten einpacken, von Schnee bis Tropenhitze – man weiss ja nie! Schliesslich hat es in Guadalajara, Mexiko, auch gerade einen Hagelsturm gegeben, und in England und Schweden baut man immer mehr (recht guten) Wein an …

Katharina M. Fromm wohnt in Freiburg und ist seit 2006 Professorin für Chemie an der Universität Freiburg. Sie ist Mitglied einer FN-Autoren-Gruppe, die im Monatsrhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

 

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