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Jugendkriminalität: Digitalisierung und mehr

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Wie steht es um die Jugendkriminalität im Kanton Freiburg? Die Digitalisierung ist ein Aspekt, jedoch nicht der einzige Faktor, der bei der Kriminalität von Jugendlichen eine Rolle spielt, fanden ZiG-Journalistinnen heraus.

Freiburg im Durchschnitt

«Nicht besonders, aber sie entwickelt sich», antwortet Bénédict Tercier, stellvertretender Chef der Jugendbrigade bei der Kantonspolizei Freiburg, auf die Frage, ob die Jugendkriminalität ansteige. Sie liegt im Kanton Freiburg zudem im schweizweiten Durchschnitt, wie aus dem schriftlich geführten ZiG-Interview hervorgeht. Es sei eher die Art der Straftaten, die sich verändere. Denn obwohl die Anzahl mehr oder weniger konstant bleibe, zeige sich in der ganzen Schweiz eine Entwicklung, die mit der Digitalisierung zusammenhänge. Tercier erklärt zwar, dass bei den Minderjährigen im Grunde die gleichen Verstösse wie bei den Erwachsenen zu finden seien: schwere Körperverletzung, einfacher Diebstahl, Handel mit Betäubungsmitteln und weitere. Einen Unterschied gebe es jedoch: So spielten bei den Jugendlichen die sozialen Netzwerke eine grössere Rolle.

Wegen der erhöhten Nutzung elektronischer Medien durch Jugendliche entstehen auch spezifischere Gefährdungen, etwa beim Cybermobbing. Dies schreibt die Beratungsstelle Juuuport auf ihrer Website. Beim Cybermobbing werden Nachrichten im Internet verschickt, die eine Zielperson verletzen oder beleidigen. Die Verbreitung solcher Nachrichten sei nur schwer zu kontrollieren. Dabei blieben die Täter vielfach anonym, weil sie die Taten zum Beispiel von einem anderen Mobiltelefon aus begehen würden.

Dieses Vergehen werde besonders oft bei Jugendlichen festgestellt, die die sozialen Netzwerke häufig nutzten. Cybermobbing ist jedoch in der Schweiz kein eigener Straftatbestand, wie der Website der Schweizerischen Kriminalprävention zu entnehmen ist.

Jedoch spiele nicht nur die Digitalisierung bei der Entstehung von Jugendkriminalität eine Rolle. Auch Faktoren wie Migration, die familiäre Situation und Brüche im Leben, beispielsweise die Trennung der Eltern, könnten eine Rolle spielen, führt Bénédict Tercier aus. Der Kantonspolizei zufolge sind die Ursachen der Jugendkriminalität ziemlich vielfältig; so sei es denn auch schwierig, deren Ursachen aufzulisten.

Verlust des stabilen Rahmens

Der Verlust der elterlichen Autorität und der Bruch mit der eigenen Familie gehörten sicher zu den wichtigsten Ursachen der Jugendkriminalität. In der Folge erhöhe sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass es bei Jugendlichen zu einem Schulabbruch komme. Der Verlust des stabilen Rahmens begünstige das Abdriften in kriminelle Strukturen. Jedoch gebe es bei den jugendlichen Tätern nicht nur bestimmte einzelne Einflussfaktoren, so Tercier. Es sei vielmehr ein komplexes Zusammenspiel von vielen Faktoren auf verschiedenen Ebenen.

Geschlecht und Alter

Bei den Verstössen von Jugendlichen unterscheiden sich die Geschlechter nach Auskunft der Kantonspolizei eindeutig: Allgemein gesehen wenden die Jungen im Vergleich zu den Mädchen eindeutig mehr körperliche Gewalt an. Allerdings: Egal ob weiblich oder männlich, bereits mit zehn Jahren könnten erste Straftaten begangen werden. Doch die Art der Verbrechen sei bei den Altersklassen unterschiedlich: So begehe ein Elfjähriger nicht die gleichen Taten wie ein Siebzehnjähriger, schreibt die Kantonspolizei.

Minderjährige Delinquenten, die gefasst werden, werden gemäss Tercier von der Jugendgerichtsbarkeit verurteilt. Diese Urteile würden häufig als moderat eingestuft, so Tercier weiter. Gegen einen Jugendlichen könnten Bussgelder, Verweise, gemeinnützige Arbeit und Freiheitsstrafen ausgesprochen werden. Die Jugendkriminalität als Phänomen scheint also sehr vielschichtig. Denn zusammenfassend gesagt, ist die Jugendkriminalität laut unserer Auskunftsperson bei der Kantonspolizei «ein umfangreiches Thema, das angesichts der Komplexität der verschiedenen Probleme nicht in einem Satz behandelt werden kann».

Teufelskreis

Vom Diebstahl zum grossen Raubüberfall

Häufig verfestigen sich die kriminellen Muster nach einer Verurteilung. So würden jugendliche Straftäter oft auch dann noch Straftaten begehen, wenn sie die Volljährigkeit erreicht hätten, schreibt uns Bénédict Tercier von der Kantonspolizei Freiburg. Dies lässt sich mit der Geschichte eines ehemaligen jugendlichen Straftäters aus unserem Bekanntenkreis illustrieren, der uns die Erlaubnis gegeben hat, von ihm zu erzählen, sofern seine Anonymität gewährleistet sei: Der heute 20-Jährige ist bereits mit 16 Jahren mit Kriminalität in Berührung gekommen. Er stammt aus einer finanziell schwachen Familie mit insgesamt sechs Geschwistern. Diese finanzielle Lage zog ihn in die Kriminalität. Er erzählt, dass alles mit kleineren Diebstählen begonnen habe: Er habe sich etwa an der Kasse des Geschäfts, in dem er gearbeitet habe, vergriffen. Später sei es zu grösseren Raubüberfällen gekommen – etwa auf Juweliere. Sie hätten, wie der Jugendliche erzählt, zu Beginn nur ein einziges Ziel gehabt, und zwar die Flucht aus seinem ärmlichen Umfeld.

zig

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