Beim abstiegsgefährdeten Châtonnaye/Middes vermochte der FC Kerzers in der 2. Liga trotz frühem Führungstreffer nicht zu überzeugen. Immerhin gelang den Gästen in letzter Minute noch der 3:3-Ausgleich.
Die Partie hätte für die Gäste aus dem Seebezirk am frühen Sonntagmorgen kaum besser beginnen können: Bereits mit ihrem ersten Torschuss gingen sie in Führung. Colin Rytz schlenzte dabei den Ball aus extrem spitzem Winkel in Richtung Tor, wo der Ball den Hüter überflog und via entfernten Pfosten den Weg hinter die Linie fand. Doch anstatt gleich nachzusetzen, verleitete diese frühe Führung die Gäste dazu, etwas gar nonchalant aufzutreten. Sie wurden rasch einmal dafür bestraft, denn Châtonnaye war mit seinen schnellen Gegenstössen jeweils brandgefährlich.
Irgendwie waren die Gastgeber wesentlich bissiger, benötigen natürlich auch dringend Punkte und erkämpften sich im Mittelfeld gegen die zu passiv agierenden Kerzerser immer wieder Bälle. Ein erstes Mal war dabei Jason Ingrosso nach zehn Minuten erfolgreich, der seinen Kerzerser Widersacher alt aussehen liess und ausglich. Kerzers seinerseits hatte zwar etwas mehr vom Spiel, allerdings kam die Rotzetter-Elf nur sehr selten in den gegnerischen Sechzehner. Zu oft wurden Bälle im Mittelfeld leichtfertig verloren, nicht zuletzt auch, weil zu oft vorne Anspielstationen fehlten. Kaum erstaunlich deshalb, dass es eine halbe Stunde dauerte, bis der erste Eckball fällig wurde. Kurz vor dem Pausentee hätte der kurz zuvor eingewechselte Diogo Freitas um ein Haar seine Farben abermals in Führung schiessen können, sein Versuch aus guter Position flog jedoch knapp am Pfosten vorbei.
Schwache zwei Minuten von Kerzers
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schienen die Seebezirkler wieder etwas mehr Fahrt aufzunehmen, vermochten öfters auch offensiv Akzente zu setzen. Abermals Diogo Freitas, dessen Schuss Hüter Oberson hielt (55.) und Nicola Aerschmann, der den Ball ebenfalls nicht am Gastgeber-Schlussmann vorbeibrachte (61.), waren dabei die Sünder. Und wenn man die Tore nicht macht, dann tut es eben der Gegner. Einmal mehr bewahrheitete sich diese Binsenwahrheit rasch einmal. Zuerst zirkelte der omnipräsente Captain Samuel Rey einen Freistoss millimetergenau auf den frei stehenden Jason Ingrosso, der zur erstmaligen Führung einschob. Und nur zwei Minuten später waren die Kerzerser wohl in Gedanken noch an der Verarbeitung dieses Treffers, da versenkte Captain Rey mit dem Kopf einen Corner unter die Latte.
Gelungener Schlussspurt
Nun waren die Gäste gefordert, warfen auch tatsächlich alles nach vorne. Vorerst wollte daraus aber noch nichts Zählbares herausschauen, musste man doch immer auf die pfeilschnell umschaltenden gegnerischen Stürmer achten. Allerdings zollten die Einheimischen ihrem grossen Pressing doch allmählich etwas Tribut. Es war schliesslich Milo Schwander, der mittels Kopftor nach einem Eckball seinem Team endgültig die Hoffnung auf einen Punkt zurückbrachte (80.); Schrecksekunde wenig später, als ein aufspringender Ball um ein Haar Kerzers-Hüter Lars Eicher auf dem falschen Fuss erwischt hätte. Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit konnten die Deutschfreiburger schlussendlich den Ausgleich bejubeln: Der eingewechselte Amine Bieri düpierte den etwas ungestüm herauseilenden Gästehüter mit einem klugen Kopf-Lobball. Diesmal lachte den Kerzersern das Glück, während Châtonnaye/Middes sich weiterhin gegen hinten orientieren muss.
Die Seebezirkler konnten sich somit doch noch ein bisschen Selbstvertrauen holen für den Cup-Halbfinal vom Dienstag in Marly, der beim FC Kerzers oberste Priorität hat.
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