Im Spitzenspiel der 2. Liga setzte sich gestern der FC Kerzers klar und deutlich gegen die ohne ein paar Stammspieler antretenden Überstorfer durch–und konnte somit den Abstand zum Spitzentrio etwas verkürzen. Dieser Match zeigte deutlich auf, dass die Seeländer mit etwas mehr Konstanz durchaus auch ein Titelkandidat sein könnten.

Nach dem 0:0-Remis gegen Giffers-Tentlingen war die gestrige Niederlage für Überstorf derweil der zweite Match in Folge, in dem das bisher positiv überraschende Brülhart-Team nicht an seine normale Offensivleistung herankam. Zudem kamen diesmal in der Abwehr auch noch unerklärliche Fehler dazu, die der Sieger kaltschnäuzig ausnützte.

 Alle drei Tore über rechts

 Wegen der Übex-Ausstellung am Wochenende in Überstorf wurde diese attraktive Partie zwischen den beiden besten Teams aus dem Seeland und dem Sensebezirk erst gestern Abend auf dem schon etwas rutschigen Terrain im Erli ausgetragen. Vorab die Gäste hatten mit der nassen Unterlage mehr Mühe und rutschten das eine oder andere Mal bei Zweikämpfen aus. Kerzers erwischte den besseren Start und ging nach einer Viertelstunde in Führung: Die Gästeabwehr brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone, und Marc Rotzetter nutzte diese Chance kaltblütig aus.

Danach gab es bis zur Halbzeit kaum mehr Torszenen zu verzeichnen, der Match spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab. Einzig Joël Jungo konnte bei einem Entlastungsangriff (35.) den aufmerksamen Kerzers-Hüter Michel Siffert prüfen, der jedoch mit schnellem Herauslaufen den Ball in Corner lenkte. Die Vorentscheidung in diesem Match fiel dann gleich nach der Pause, als Yves Schlapbach wieder auf seiner Seite mit einem Dribbellauf die Abwehr stehen liess und von der Seite am machtlosen Gaël Aebischer vorbei flach einschob. Auch nach diesem Tor konnten die Sensler kaum reagieren; im Mittelfeld fehlten vor allem die Ideen des ferienabwesenden Philipp Spicher. Einzig bei einem Rush von Kevin Portmann in der 76. Minute lag so etwas wie Gefahr in der Luft. Das 3:0 des kurz zuvor eingewechselten Stefan Tanner war dann eigentlich nur noch Torkosmetik und eine logische Folge der spielerischen und kämpferischen Überlegenheit der Heimmannschaft.

Enttäuschter Brülhart

Klar, dass nach dem fairen Spiel die Gemütslage beim Sieger-Trainer Bruno Stulz besser war als bei seinem sichtlich enttäuschten Gegenüber Stefan Brülhart, der von einem klar verdienten Sieg der Kerzerser sprach. Sein Team sei hinten nicht gut gestanden und hätte auch nach vorne zu wenig Druck machen können. Chance auf Rehabilitierung hat seine Mannschaft am Sonntag im Heimspiel gegen Leader Marly; dies wird auch zugleich der letzte Match der Vorrunde sein. Kerzers-Trainer Bruno Stulz seinerseits sah eine sehr konzentrierte Leistung seiner Jungs, ihnen sei das frühe Tor entgegengekommen. Zudem habe seine Mannschaft diesmal gute Chancen kreiert–und diese auch kaltschnäuzig ausgenützt. Kerzers trifft in der letzten Runde in Ursy ebenfalls auf einen Spitzenklub. Mit den zuletzt gezeigten Leistungen sollten auch gegen dieses starke Team Punkte möglich sein.