Kerzerslauf unter neuer Führung
Urs Affolter löst Bernhard Schwab als OK-Präsident ab
Wenn man ihn über die Neuheiten des nächsten Kerzerslaufes 2005 mit seinem ungebrochenen Enthusiasmus sprechen hört, würde man nicht meinen, dass Bernhard Schwab es mit seinem Rücktritt ernst meint. Aber dennoch: Er übergab das Zepter am vergangenen 1. Juli Urs Affolter (47).
Von GUIDO BIELMANN
Die Verdienste von Bernhard Schwab am Kerzerslauf sind nicht messbar. Seit der ersten Austragung 1979 war er im Organisationskomitee – wie die meisten aktuellen OK-Mitglieder. Seit sechzehn Jahren war Schwab OK-Präsident. Unter seiner Führung stieg der regionale Lauf mit anfänglich 300 Teilnehmern zu einem nationalen Strassenlauf-Klassiker im Frühling empor. Mit 5656 Läufern erlebte der Lauf vergangenen März neuen Teilnehmerrekord. Unter der Ägide von Schwab wurde der Lauf professionalisiert: Blockstart-System, Zeitnehmer-Chip in der Startnummer, ein Duschzelt und nicht zuletzt die Iso-Zertifizierung. Ins Buch der unvergesslichen Anekdoten ging vor Jahren die Geschichte über einen neuen Computer für die Zeitmessung ein. 20 000 Franken kostete er. Bernhard Schwab und ein paar andere aus dem OK haben privat ihre finanzielle Garantie gesprochen – im Falle eines Nichtfunktionierens.
Seit einigen Jahren schon war Bernhard Schwab auf der Suche nach einem Nachfolger. Den ersten Schritt zum Führungswechsel tat er, als er auf die Austragung 2004 hin als teilzeitangestellter Geschäftsführer die Leitung des Laufes übernahm, weil dem ehrenamtlichen OK die Arbeit zunehmends über den Kopf wuchs: «Es ging nicht mehr wegen den Verpflichtungen in meiner Firma. Ich arbeitete drei Monate pro Jahr für den Lauf», erklärte Schwab damals.
Jetzt bleibt er für ein weiteres Jahr Kerzerslauf-Geschäftsführer und begleitet den neuen OK-Präsidenten Urs Affolter beim Einstieg in sein Amt. Der 47-jähriger Affolter stammt ursprünglich aus Orpund bei Biel. Nach einer Odyssee während seiner Arztausbildung durch die ganze Schweiz wurde er vor sechs Jahren in Muntelier sesshaft. Der Gynäkologe führt in Kerzers eine Praxis.
Heinz Kramer neuer Vize
Den Laufsport betrieb Urs Affolter schon seit seiner Kindheit: «In meiner Ausbildungszeit bin ich immer nur sporadisch gelaufen; dennoch habe ich Läufe in allen Schweizer Regionen kennen gelernt. Zum TV Kerzers kam ich durch meine Frau, die in der Läufergruppe Anschluss fand. Ich selber laufe nun seit vier Jahren regelmässig.» Zu seiner
Motivation, nun das Präsidium des Kerzerslaufes zu übernehmen, erklärt Urs Affolter: «Als Arzt gibt es für mich einen nahe liegenden Grund, mich für ein solches Amt zur Verfügung zu stellen, nämlich den Gesundheitsaspekt, das Bewegen durch den Volkslauf, das ist für mich der Aufhänger.» Seit einem knappen Jahr ist Urs Affolter bereits im OK, und zwar als Vize-Präsident: «Die Organisation ist sagenhaft und der Teamgeist phänomenal. Das hat mich ermuntert, das Präsidium zu übernehmen.»
Neuer Vize-Präsident wird Heinz Kramer, dessen Verdienste ebenfalls immens sind. Kramer wird am kommenden 11. September nach zehn Jahren als Präsident des TV Kerzers zurücktreten.
Cup mit Murtenlauf
und Corrida?
Das Kerzerslauf-OK ist daran, einen neuen Cup auf die Beine zu stellen, und zwar den «Fri-Run-Cup». Dieser Cup soll zusammen mit dem Murtenlauf (Oktober) und der Corrida in Bulle (November) realisiert werden – deshalb Fri-(burg) im Titel. Dazu Bernhard Schwab: «Alle Läufer, die diese drei Freiburger Läufe machen, gelangen in die Wertung. Dabei gewinnt nicht der Gesamtschnellste den Cup, sondern es gibt eine Auslosung unter zehn Frauen und Männern. Es kann also jeder den
