Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Kleinbösingen schickt Tempo 30 den Bach runter

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Gemeindeversammlung von Kleinbösingen spricht sich mittels Stimmzettel gegen die Einführung von Tempo 30 im Dorf aus. Das Dorf ist gespalten. Der Gemeinderat selber enthielt sich der Stimme. 

Kleinbösingen ist gespalten in Sachen Tempo 30: An der Gemeindeversammlung haben sich 57 Stimmberechtigte gegen die Einführung einer Tempo-30-Zone ausgesprochen, 44 Stimmberechtigte waren dafür. Die Versammlung fand in der Aula der Orientierungsschule in Gurmels statt. Das hatte seinen guten Grund: Der Gemeinderat hatte angesichts der Diskussionen im Dorf eine rege Beteiligung erwartet. Mit 104 Stimmberechtigten fanden sich am Freitagabend denn auch so viele Bürgerinnen und Bürger ein wie noch nie: «Normalerweise sind es gegen 50 Stimmberechtigte, so viele kamen noch nie», sagte der Gemeindepräsident Pascal Udry gegenüber den FN. Die beiden Lager liessen sich grob in Alteingesessene und Neuzuzüger einteilen. Auch je nach Quartier im Dorf würden sich die Meinungen unterscheiden, ob eine Einführung von Tempo 30 in den Wohnquartieren Sinn macht oder nicht. Nach der Abstimmung stellte Pascal Udry nüchtern fest, dass das Geschäft abgelehnt worden ist, und fügte hinzu:

Ich gehe davon aus, dass wir weiterhin gut auskommen miteinander.

Pascal Udry
Gemeindepräsident Kleinbösingen

Die Kosten hätten sich insgesamt auf 110‘000 Franken belaufen, wobei ein 2020 von der Versammlung gesprochener Planungskredit in der Höhe von 45‘000 Franken nun im Sand verläuft. Die Abstimmung fand mittels Stimmzetteln statt.

Wir stimmen mit Zetteln ab zum Ankreuzen, damit wollen wir Nachbarschaftsstreitigkeiten verhindern.

Pascal Udry
Gemeindepräsident Kleinbösingen

So sollten sich alle frei fühlen, ihre Meinung abzugeben, sagte Pascal Udry. Der Gemeinderat selber stimmte nicht ab: «Wir sind weder Pro noch Kontra.»  

Die Längenstrasse

Auf den Tisch kam das Thema Verkehr in Kleinbösingen wegen der Schulwegsicherheit. Die Bevölkerung sorgt sich um die Kinder, die mit dem Velo unterwegs sind. Ein Grund für die Ablehnung des Geschäfts ist, dass das Hauptproblem auch mit dem ausgearbeiteten Konzept für viele Dorfbewohnerinnen und -bewohner nicht gelöst ist: Auf der Längenstrasse bleibt es auf einem Abschnitt bei Tempo 80. «Wir mussten das rausnehmen, der Kanton war vor Ort und sagte, dass er eine Temporeduktion auf dieser Strecke nicht genehmigen könne», hatte Gemeinderat Jürg Bachmann vor der Abstimmung ausgeführt. Dagegen könnten sie nichts machen. «Es ist schade, wenn das Thema das Dorf spaltet.» Er habe alle Meinungen angehört, «aber wir können es nicht allen recht machen». 

Die Ironie der Geschichte ist, dass der Kanton die verkehrsberuhigenden Massnahmen bereits bewilligte: Im Amtsblatt vom 12. Mai verfügt das Tiefbauamt des Kantons, dass die Tempo-30-Zone eingeführt ist. «Die Publikation ist zu früh erfolgt, ohne Rücksprache mit dem Gemeinderat», ist auf der Webseite von Kleinbösingen zu lesen. Die Verfügung des Kantons werde nun zurückgezogen, sagte Jürg Bachmann. 

Schulweg in zwei Kantonen

Einem Kreditantrag für die Sanierung der Feldmattstrasse in der Höhe von 75‘000 Franken stimmte die Gemeindeversammlung mit einer Gegenstimme und sieben Enthaltungen zu. Die Strasse führt durch den Wald und befindet sich zu 55 Prozent auf dem Gemeindegebiet von Kriechenwil im Kanton Bern. Auch auf dieser Strasse fahren die Kinder von Kleinbösingen zur Schule, und auch hier sehen die Dorfbewohner ein Problem mit dem zunehmenden Verkehr. «Wieso ist kein Fahrradstreifen geplant?», hatte ein Votant vor der Abstimmung gefragt. «Wir werden dies abklären», sagte Pascal Udry. Das Problem sei, dass sich die Strasse zur Hälfte im Kanton Bern und zur anderen Hälfte im Kanton Freiburg befinde. Ein Bürger sagte dazu: «Es ist seit Jahren bekannt, dass diese Strasse ein Problem ist für die Schulkinder, das hätte bereits mit der Sanierung angeschaut werden sollen.» 

 Die Abstimmung zur Tempo-30-Zone erfolgte an der Urne an der Gemeindeversammlung von Kleinbösingen in der Aula der OS in Gurmels. 
Etelka Müller

Rechnung und Wasser

Rechnung schliesst mit Defizit

Die Jahresrechnung der Gemeinde Kleinbösingen schliesst bei einem Aufwand von knapp 2,7 Millionen Franken mit einem Defizit von rund 260‘000 Franken. Im Voranschlag war eine ausgeglichene Rechnung budgetiert. Die Investitionsrechnung weist Nettoausgaben von rund 630‘000 Franken aus. Die grössten Investitionen tätigte Kleinbösingen für Schulhausbauten in Cordast und Gurmels. Die Versammlung stimmte der Jahresrechnung ohne Gegenstimmen und mit drei Enthaltungen zu. Die Investitionsrechnung befürworteten die Stimmberechtigten mit einer Enthaltung. 

Das neue Gold

Dem neuen Wasserreglement der Gemeinde stimmte die Gemeindeversammlung am Freitagabend mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung zu. «Das Wasserreglement von 1991 entsprach nicht mehr der aktuellen Gesetzgebung», führte Jürg Bachmann als Grund für das neue Reglement aus. «Der Wasserverbrauch ist in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen», sagte er weiter. Es gelte, Sorge zum Wasser zu tragen: «Wasser ist wohl das neue Gold.» Auch sei das gesamte Leitungsnetz in die Jahre gekommen und müsse saniert werden. Inhalt des neuen Wasserreglements ist eine neue Finanzierung: Investitionen in das Trinkwasser- und das Abwassernetz dürfen nicht mehr mit Steuergeldern finanziert sein. Das hat wie in anderen Gemeinden zur Folge, dass die Abgaben für Trink- und Abwasser steigen. emu

Kommentar (1)

  • 30.05.2023-Leserabo

    Bin schon erstaunt, dass hier erneut ein Gewurstel zwischen Gemeinde(n) und Kanton(en) stattfindet, aber wohl beide Seiten nicht genau wissen, was genau Fakt ist… es ist generell schwer nachvollziehbar, wieso heute noch Strassensanierungen geplant werden, ohne auf den Langsamverkehr Rücksicht zu nehmen… ein Fahrradweg – und zwar entkoppelt von Autofahrspur – ist heute einfach ein Muss… in anderen Kantonen scheint dies Problemlos möglich, in Freiburg – insbesondere im Sensebezirk – kann man diese Fahrradweg an einer Hand abzählen – wenn überhaupt…. hier fehlt wohl der Wille auf Seiten des Kantons, etwas ändern zu wollen…
    Gleichzeitig verstehe ich die Bevölkerung… uns wird gepredigt, den ÖV, Velo etc. zu benutzen, aber der ÖV verkehrt in vielen ländlichen Gegenden nur ein paar mal tagsüber und ist keine Alternative zum Individualverkehr… aber auch das Velo oder E-Velo ist keine Alternative, denn viele Strassen sind schlichtweg zu gefährlich….

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema