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Klimademo, sinnvoll oder nicht? Eine Auseinandersetzung

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«Zeitung in der Orientierungsschule»

Sie lesen einen Sonderbeitrag von Freiburger Orientierungsschülerinnen und Orientierungsschülern. Im Rahmen des Projekts «Zeitung in der Schule» stehen 495 Jugendliche aus sieben Freiburger Orientierungsschulen als Reporterinnen und Reporter für die FN im Einsatz. Das medienpädagogische Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen den FN, vier Wirtschaftspartnern und dem Bildungsinstitut Izop aus Aachen.

Die Klasse 13 der OS Tafers hat im September die nationale Klimademo in Bern besucht und sich intensiv mit dem Thema Klimawandel beschäftigt. Eine Auseinandersetzung in verschiedenen Beiträgen.

Wir, die Klasse 13 der OS Tafers, haben uns in den letzten zwei Monaten mit dem Thema Klimawandel und Klimademonstration beschäftigt.

Auch wenn wir uns das erste Mal mit diesem Thema beschäftigt haben, konnten wir eine ganze Seite in der Zeitung füllen. Ein Teil unserer Klasse war an der nationalen Klimademo in Bern. Dort trafen wir die verschiedensten Menschen und ihre Meinung. Die vielen Menschen haben uns Eindruck gemacht. Die Demo verlief friedlich und war sehr spannend. Empört hat uns, dass viele Aktivisten geraucht haben. «Ist das nicht schädlich?», fragten wir uns.

Nebst der Recherchearbeit und dem Transkribieren von Gesprächen besuchten wir die Ausstellung «Erde am Limit» in Freiburg. Die Ausstellung ist sehr informativ.

Ein gemeinsames Rezept gegen den Klimawandel haben wir nicht gefunden – wir wissen heute, es ist ein schwieriges Thema, und eine einfache Lösung gibt es nicht. 

Nun folgen noch ganz viele Beiträge über das Klima, Interviews und mehr.

Während der Klimademo befragten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Demonstrantinnen und Demonstranten.
Bild zvg

Unsere erste Klimademo

Am 30. November 2023 ging die Hälfte der Schülerinnen und Schüler der Klasse 13 nach Bern an die nationale Klimademo. Wir konnten es kaum glauben, so viele Menschen waren an diesem Samstag an der Klimademo in Bern. Schon in Freiburg am Bahnhof sah man Familien, Jugendliche und Erwachsene, die selbst gemachte Plakate in der Hand hielten und mit dem Zug nach Bern fahren wollten. So auch wir. Wir hatten schon erwartet, dass sehr viele Menschen da sein werden. Und dass es sehr laut sein wird. Ob unsere Erwartungen auch eintreffen würden, wussten wir noch nicht. Auf jeden Fall waren wir nervös und gespannt, wie es wird.

Wir gingen aber nicht als Aktivisten und Aktivistinnen an die Demo, sondern als Journalistinnen und Journalisten. Unsere Aufgabe war es, Fotos zu machen, Interviews zu führen und Umfragen zu erstellen. Auch am Berner Bahnhof wurden es immer mehr Leute, die an die Demo gingen. Als wir den Bahnhof verliessen, war da eine riesige Menschenmenge, die Plakate hochhielt und Sprüche rief. Nachdem wir uns umgesehen hatten, begannen wir, unsere Aufgaben auszuführen.

Ein wenig später begann sich die ganze Menge in Richtung Bundesplatz zu bewegen. Die Demonstration hatte begonnen. Wir nahmen allerdings dann eine Abkürzung, um uns die Reden auf der Bühne beim Bundesplatz anzuhören. Auf dem Waisenhausplatz nebenan gab es Stände mit Essen und Ateliers, die man besuchen konnte. Anschliessend hatten wir noch ein wenig Freizeit. Irgendwann waren auch wir müde, sassen noch ein bisschen beim Bundesplatz, machten noch letzte Interviews und Fotos und tauschten uns über das heutige Erlebnis aus.

Unsere Erwartung, dass es viele Menschen geben würde, hat sich definitiv bewahrheitet. Und laut war es zum Teil auch gewesen. Auf jeden Fall war es eine interessante Erfahrung. Als alles erledigt war, gingen wir nach Hause.

Interview mit einem jungen Demonstranten

Wir gingen zur Klimademo und interviewten ein paar Leute. Wir sahen einen Mann mit einem super T-Shirt, der wie ein Aktivist wirkte. Das T-Shirt war zum grössten Teil hellblau, darauf stand auch ein toller Spruch, der etwas mit der Klimademo zu tun hatte. Schliesslich konnten wir ihn also interviewen. Das Gespräch war ziemlich interessant. Wir merkten auch, dass er sich für das Klima einsetzt und von den anderen auch etwas erwartet. Er war ungefähr 25 Jahre alt, noch ziemlich jung, und doch extrem interessiert, er besass auch viele Kenntnisse über die Klimadebatte.

Gehen Sie oft an Klimademos?

Ich probiere, so häufig wie möglich zu gehen. Hier in Bern gehe ich eigentlich immer. Wenn es weiter weg ist, gehe ich nicht so häufig, weil ich keine Zeit habe. 

Was machen Sie fürs Klima, zu Hause oder im Alltag?

Das ist eine gute Frage. Ein bisschen Aktivismus zwischendurch. Ich probiere, möglichst mit Zug und Velo zu reisen. Und ich probiere, immer weniger Fleisch zu essen, zu Hause heizen wir mit Holz, leider haben wir kein Solar. Wir haben auch schon versucht, Solarstrom zu nutzen, das hat aber nicht funktioniert. Und natürlich versuche ich, Leute zu überzeugen.

Was sind Ihre Forderungen an die anderen Leute? Was finden Sie, was wir besser machen sollen?

Als Erstes mal sicher, dass man miteinander redet und aufeinander eingeht. Und dann sollte man alles noch grüner machen, möglichst mit Zug reisen, keine Autobahn ausbauen und die Stadt möglichst velofreundlich machen. Man könnte zum Beispiel Klimagesetze vorantreiben. Von mir aus auch mit Verboten, aber so lange wie möglich nur Anreize setzen. Sodass die Leute von selbst darauf kommen und dass es sich finanziell lohnt, umweltfreundlich zu sein.

Was erwarten Sie von dieser Demo?

Dass sie möglichst gross wird. Es sind sehr viele Leuten da, und es ist cool. Ich erwarte, dass nachher vielleicht auch ein paar mitlaufen und dass es vor allem auch die Medien auf die Demo aufmerksam macht. Und dass der eine oder die andere sich umstimmen lässt und die Welt ein bisschen grüner macht.

Nun noch die letzte Frage: Wie gehen Sie mit Kritik und kritischen Blicken um?

Das ist mir egal. Wenn mich jemand anspricht, dann diskutiere ich mit ihm und versuche, ihn zu überzeugen. Manchmal gehe ich selber auch auf Leute zu. Das bringt meistens nichts, aber zwischendurch klappt es.

Strassenumfragen in Bern während der Klimademo

Währenddem die vielen Menschen in Bern demonstrierten, begleiteten wir den Menschenzug und befragten ein paar zufällig ausgewählte Personen, die an der Demo teilnahmen.

Was sind Ihre persönlichen Forderungen in Bezug auf Klimaschutz?

Frau 1: Priorität für die Erde, Kreislaufwirtschaft, Profit abschaffen, Gleichberechtigung auf dem Niveau der Menschen, der Tiere und Pflanzen.

Frau 2: Dass man die Klimaaspekte besser berücksichtigt. Dass man dem Klima und der Erde den richtigen Wert gibt.

Mann 1: Wie ich hier auf mein Plakat geschrieben habe: Wir alle müssen uns überlegen, wie wir unsere Ressourcen nutzen, ohne zu schaden. Und eine weitere Forderung ist, dass wir nicht einfach von bürgerlichen Politikern gesagt bekommen, dass eine Klimademo Terror ist. Dass die Jungen, die sich einsetzen, nicht als Terroristen bezeichnet werden.

Strassenumfrage in Tafers

Zwei Schüler der Klasse 13 haben eine Umfrage in Tafers auf der Strasse zum Thema Klimademo gemacht.

Waren Sie schon einmal an einer Klimademo, und wenn nein, warum? 

Person 1: Nein, ich war noch nie an einer Klimademo, weil ich keine Zeit hatte. 

Person 2: Nein, ich finde das unnötig. 

Würden Sie auch gerne mal an eine Klimademo gehen? 

Person 1: Ich würde schon gerne mal sehen, wie so eine Klimademo ist, ja. 

Person 2: Nein, das eigentlich auch nicht, weil ich das Gefühl habe, dass es nicht gewaltfrei ist. 

Unternehmen Sie etwas gegen den Klimawandel, und wenn ja, was? 

Person 1: Ich fahre Elektroauto und laufe immer zur Arbeit, weil ich in der Post arbeite. 

Person 2: Ich versuche, nicht immer das Auto zu nehmen, also einfach so die kleineren Sachen. 

Besuch der Ausstellung «Erde am Limit»

Der Klimawandel beschäftigt immer mehr Menschen. Dieses Thema ist heutzutage so wichtig, dass sich alle Generationen damit beschäftigen. Es gibt viele Organisationen, wie Fridays for Future oder Strike for Future, die konkrete Forderungen stellen und Demonstrationen organisieren. Die Forderungen sind nicht einfach zu verstehen. Wir verstehen aber, dass vor allem gefordert wird, dass die Politik gefordert ist. Weniger nicht erneuerbare Energie soll verbraucht werden, damit der CO2-Ausstoss sinkt und das Klima sich nicht weiter erwärmt. Wir verstehen auch, dass darüber gestritten wird, wer den Schaden bezahlen soll. Auf der Website Climatstrike.ch wird auch der Klimanotstand in der Schweiz gefordert. Damit müssten Gelder für energiefreundliche Projekte zur Verfügung gestellt werden, und das Tempo in der Politik und Wirtschaft müsste erhöht werden. Das fordern die Aktivisten aufgrund der schnellen Veränderungen durch den Klimawandel auf unsere Umwelt.

Mittlerweile hat sich die Erde seit 1880 um die 1,2 Grad Celsius erwärmt. Die Folgen sind, dass die Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, die Dürre- und Hitzeperioden zunehmen. Es gibt mehr Stürme und Überschwemmungen, aber weniger Schnee und Eis.

Den schädlichen Einfluss der Menschen auf die Umwelt hat die Klasse 13 in der Ausstellung «Erde am Limit» vom Naturhistorischen Museum Freiburg erkannt. Dabei sind ihnen die folgenden Eindrücke in Erinnerung geblieben:

– Wenn man in einer bekannten Stadt in Indien für 24 Stunden ohne Maske die Luft einatmet, ist es so, als würde man zwei Pack Zigaretten rauchen.

– Pro Woche verbraucht ein Schweizer oder eine Schweizerin durchschnittlich um die 4060 Liter Wasser.

– Die Gletscher in der Schweiz schmelzen wegen der Erderwärmung. Seit dem vorindustriellen Zeitalter gehen die Gletscherbestände auf der ganzen Welt zurück. Um das Schmelzen der Gletscher zu verlangsamen, werden sie mit Textilplanen bedeckt. Ohne Gletscher würde es in Trockenzeiten keine Wasserreserve mehr geben und das Süsswasser würde knapp werden.

Die Ausstellung «Erde am Limit» im Naturhistorischen Museum ist bis zum 28. Januar 2024 für alle Besucherinnen und Besucher offen. Die Ausstellung hat uns sehr beeindruckt. Sie zeigt auf, was der Mensch und die Industrie alles verursachen.

Wichtige Beiträge und Persönlichkeiten

Schon vor vielen Jahren hat man die Bevölkerung auf den Klimawandel aufmerksam gemacht.

Bereits in den 1960er-Jahren gab es Aufruhr wegen eines Buches namens «Silent Spring», das von der US-amerikanischen Autorin Rachel Carson geschrieben wurde. Darin schilderte sie, wie Pestizide und andere chemische Mittel nach und nach Wasser und Böden vergiften und schlussendlich auch die Menschen krank machen würden. 

1971 meldete sich die Deutsche Physikalische Gesellschaft zu Wort, nach einem aufrüttelnden Vortrag von Hermann Flohn bei der Jahrestagung, und warnte davor, dass der Klimawandel unumkehrbar sein könnte.

Severn Cullis-Suzuki, damals noch zwölfjährig, hat noch vor Greta Thunberg eine berühmte Rede gehalten. Sie war 1992 auf dem Weltklimagipfel in Rio de Janeiro und hat ihre Zuhörer sehr berührt.

Ein ganz wichtiger Teil der Geschichte des Klimastreiks ist natürlich Greta Thunberg. Das damals 15-jährige Mädchen hat am 20. August 2018 angefangen, für das Klima zu streiken. Mit ihrem Schild «Schulstreik fürs Klima» hat sie sich vor das schwedische Parlament in Stockholm gesetzt. Anfangs haben die meisten Leute sie ignoriert, doch nach und nach haben sich immer mehr Schüler und Schülerinnen ihr angeschlossen. Heute ist sie eine der berühmtesten Klimaaktivisten der Welt.

Auch in der Schweiz hat sie Spuren hinterlassen. Laut einer Studie der Technischen Hochschule Lausanne haben 30 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ihr Alltagsverhalten und ihre Gewohnheiten aufgrund der Klimaproteste der Bewegung Fridays for Future, die von der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg angeführt wurde, geändert.

Unsere Haltung zur Klimademo

Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 13 haben sehr unterschiedliche Meinungen zum Umgang mit dem Klimastrike oder den Klimademos. Eins haben aber alle gemeinsam: Alle finden es ein sehr wichtiges Thema, und viele sind der Meinung, dass man sich dafür einsetzen muss.

Das Thema Klimakleber ist sehr umstritten, auch bei unserer Klasse. Aber die meisten sind sich einig, Klimakleber handeln nicht sinnvoll, da sie oft im Strassenverkehr oder auch der Polizei im Weg stehen.

Einige finden auch, dass Klimademos nicht nötig sind, vor allem dann, wenn Gewalt oder Vandalismus mit im Spiel sind. Eine Person in unserer Klasse ist Vegetarierin. Sie findet, dass es der Erde helfen könnte, wenn alle fleischlos essen würden.
Etwas Hoffnungslosigkeit ist auch wahrzunehmen. Ist es noch möglich, die Krise zu stoppen?

Das waren ein paar Meinungen und Äusserungen der Klasse 13.

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