Untertitel: Mischler Gemüse aus Ried vertreibt neue Salatsorte
Autor: Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN
Er heisst «Aventicum», wiegt mindestens 300 Gramm, hat ein gelbes Herz und liegt in feine Plastik-Säckli eingepackt exklusiv in den Coop-Filialen. Die neue Salatsorte erfüllt verschiedene Kriterien, die den Konsumenten wichtig sind. Gefragt sind neben dem nicht-bitteren Geschmack die rasche Zubereitung, ein optisch-ansprechendes Aussehen und gute Haltbarkeit im Kühlschrank. Aventicum erfüllt alle diese Ansprüche.
In rund sieben Wochen wächst aus dem Setzling zuerst ein lockerer, grosser Kopf, dann verdichtet sich der «Bauch», die Blätter wachsen gerade hinauf und bleiben im Inneren schön gelb. Der Salat ist mit Lattich, Zuckerhut oder Chinakohl zu vergleichen.
Eine alte Kulturpflanze
Schon die Römer kannten ihn, heute noch findet man die Sorte in südlichen Ländern. Die Gebrüder Mischler aus Ried entdeckten die Salatsorte im letzten Herbst auf dem Versuchsfeld der Agro Handels AG in Ried und haben ihn nun exklusiv, als einzige in der Schweiz, im Sortiment. «Wir gaben dem Salat den Namen
Er ist erstaunt, dass der Name Aventicum bis jetzt nicht für kulturelle oder touristische Zwecke genutzt worden war. «Mit dem Namen Aventicum werden die Schweizer Konsumenten automatisch den Bezug vom Gemüse zur Broye-Region machen», hofft der innovative Gemüsehändler.
Acht Gemüsebauern produzieren den Salat für die Gemüsehandelsfirma Mischler: Stefan Zbinden in Uttigen, Olivier Schmied, Hans Etter-Möri und Franz Etter in Ried, Ueli Fürst in Agriswil, Hans Stotzer und Paul Brandt in Treiten und Ulrich Brauen in Golaten.
Von Mischlers aus gehen die Gemüselieferungen an die fünf Verteilzentren von Coop in die Westschweiz, nach Bern, in die Ostschweiz und ins Tessin, nach Zürich, in die Zentral- und die Nordwestschweiz.
McDonalds nimmt den Römer
Die Bestellungen treffen am Nachmittag per Fax in Ried ein. Spätestens um 23 Uhr wird der Salat im Verteilzentrum Brünnen abgeliefert und am anderen Morgen um sieben Uhr ist der «Aventicum» im Laden.
Die meisten Konsumenten lieben knackige Salate, und Kinder begeistern sich besonders für Sorten, die nicht bitter sind, meint Mischler. Wenn Kinder ein Gemüse mögen, dann lieben ihn fast automatisch auch die Mütter, die sonst mit allen guten Argumenten ihre Schützlinge zum Genuss von Grünfutter überreden müssen.
In Deutschland werde der Salat seit gut drei Jahren verkauft. McDonaldsDeutschland ersetzt dieses Jahr kontinuierlich den bisher verwendeten Eisbergsalat durch den Römersalat, sagt der Gemüsehändler.
Die neue Salatsorte verspricht auch deshalb ein Hit zu werden, weil er praktisch nicht gerüstet werden muss. Der Kopf wird kurz gewaschen und in Blätter zerteilt, mit Sauce vermischt oder als Gemüse gekocht.