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«Können auch mit Unentschieden leben»

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Die Saatzucht Düdingen will die Infrastruktur in ihrem Silobetrieb umfassend erneuern. Deshalb hat sie im Juli 2010 ein Baugesuch für die Erweiterung und Erneuerung desArbeitssilos und den Bau eines Palettenlagers eingereicht. Doch seither hat sich nichtsgetan–zumindest nicht in baulicher Hinsicht. Einsprachen des Nachbars, der Ziegeleien Freiburg und Lausanne AG, haben zu einem Rechtsstreit bis vor Kantonsgericht geführt (die FN berichteten). Die Ziegelei befürchtete, das Bauprojekt könne zu einer Wertminderung des Geländes führen (siehe Kasten). Doch nun ist der Streit beigelegt. Wie beide Parteien auf Anfrage den FN erklärten, wird dieZiegelei ihre Beschwerde demnächst beim Kantonsgerichtzurückziehen. Die Saatzucht und die Ziegelei hätten im Rahmen einer privatrechtlichen Regelung eine Vereinbarung getroffen, die den Rückzug der Einsprache zur Folge hat. Dies wiederum bewirkt, dass die erteilte Baubewilligung vom 13. Juni 2012 rechtskräftig wird.

Bundesgericht vermeiden

«Mit dieser Vereinbarung werden die Interessen beider Parteien gewahrt», betonen die Unternehmen. Die gefundene Lösung sei in der Tatfür beide Seiten befriedigend,sagt Oswald Perler, Geschäftsleiter der Saatzucht Düdingen. Er wollte unbedingt verhindern, dass die Ziegeleiden juristischen Weg weitergeht bis vor Bundesgericht,was den Ausbau noch länger verzögert hätte. «Deshalb ist es eine Befreiung und eine grosse Entlastung für uns, dass die Ungewissheit nun weg ist.»

Damit die Vereinbarung zustande kommen konnte, ist die Saatzucht Konzessionen eingegangen «Diese sind vertretbar», sagt Oswald Perler. So hat das Düdinger Unternehmen eingelenkt, das Bauvolumen auf der Parzelle am Hägliweg nach diesem Ausbau nicht weiter zu vergrössern. Was die Nutzung im Innern anbelangt, ist die Saatzucht weiterhin frei. Die Silos aber dürfen später nicht weiter erhöht werden. «So sieht es auch die Ortsplanungsrevision vor», erklärt Perler. Und da die Saatzucht die Parzelle bereits jetzt konzentriert nutze, sei dies verkraftbar. Besser eine Vereinbarung als ein jahrelanger juristischer Streit, meint der Geschäftsleiter. «Wir können auch mit einem Unentschieden leben.»

Projekt neu ausarbeiten

Doch die Saatzucht ist mit der rechtskräftigen Baubewilligung noch lange nicht am Ziel: Drei Jahre lagen die Baupläne auf Eis; jetzt müssen sie dem technischen Fortschritt angepasst und wegen den Auflagen der Baubewilligung neu ausgearbeitet werden. «Das Projekt ist komplex. Wir können nicht einfach loslegen.» Schon im Mai/Juni dieses Jahres habe sich abgezeichnet, dass ein Baustart im Winter 2013/14 nicht mehr realistisch ist. Und die Saatzucht kann nur im Winterhalbjahr bauen–im Sommer herrschtHochbetrieb.

Mit der Sanierung der Gebäudehülle möchte die Saatzucht auch das Ortsbild Düdingens aufwerten. Die Fassaden des zu sanierendenGebäudeteils–alles ausserdem Hochsilo–seien in die Jahre gekommen und hinterliessen einen vernachlässigten Eindruck, so Oswald Perler. «Das möchten wir mit der Realisierung des Bauvorhabens korrigieren.»

Kredit überprüfen

Mit der Aufarbeitung des Projektes stellt sich auch die Frage, ob der im Frühjahr 2010von den Genossenschafterngesprochene Kredit von fünf Millionen Franken weiterhin ausreichen wird. «Das müssen wir jetzt prüfen», sagt Oswald Perler. Im Herbst werde er die Genossenschafter darüber informieren, ob ein Zusatzkredit nötig ist. Er geht davon aus, dass diese weiterhin von der Notwendigkeit der Investition überzeugt sind.

Noch länger gedulden

Die Sanierung und Erweiterung des Arbeitssilos kann alsonicht vor Winter 2014/15 in Angriff genommen und dasProjekt somit frühestens im Juni 2015 abgeschlossen werden. Einzig der Bau des Palettenlagers könne unter Umständen schon im Frühjahr 2014 starten, so Oswald Perler.

Somit müssen sich die Mitarbeiter der Saatzucht Düdingen noch ein Jahr länger gedulden, bis die teilweise in die Jahre gekommenen Anlagen ersetzt werden können. Doch Perler ist froh über die «gütliche Lösung». «Ein Nachbarschaftsstreit ist nie gut.»

Ortsplanung: Nicht mehr Industriezone

D ie Parzellen der Saatzucht und der Ziegelei befinden sich (noch) in der Industriezone. Die Ortsplanungsrevision der Gemeinde Düdingen sieht dort nun eine Zone mit gemisch ter Nutzung vor. Die be stehenden Unternehmen haben jedoch eine Bestandesgarantie und können Ausbauarbeiten tätigen.

Zur getroffenen Vereinbarung mit der Saatzucht wollte die Ziegeleien Freiburg und Lausanne AG auf Anfrage nicht weiter Stellung nehmen. Vor genau einem Jahr hatte der Verwaltungsratspräsident Hans-Karl Felber gegenüber den FN jedoch erklärt, dass die Ziegelei vor allem in Bezug auf den Schattenwurf und den Verkehr negative Auswirkungen für ihr Grundstück befürchte. Deshalb habe sie die Beschwerde gegen das Projekt eingereicht. ak

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