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Künstliche Kreativität?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Kreativität ist sprudelnde Kraft,
Die Ideen und Gedanken schafft,
Sie formt und gestaltet unser Leben,
Und lässt uns neue Wege gehen.»

Zugegeben, ein lyrischer Höhepunkt ist dieser Vierzeiler nicht. Aber auch nicht ganz schlecht. Verfasst wurde dieses Kurzgedicht von Chat GPT, einem Chatbot, der über Texteingabe menschenähnlich kommuniziert. Neben Gedichten verfasst Chat GPT unter anderem Reden, Essays oder Kochrezepte und weiss dabei ziemlich genau zwischen geniessbaren und ungeniessbaren Zutaten zu unterscheiden. Mein Rezeptwunsch nach Ravioli mit alten Socken wurde daher prompt als unhygienisch zurückgewiesen.

Schüler haben Chat GPT längst als neuen besten Freund entdeckt, der sich klaglos für (fast) jede Hausaufgabe einsetzen lässt. Dabei lässt dieser geduldige Chatbot nicht nur Lehrpersonen mit einem etwas mulmigen Gefühl zurück. Doch warum eigentlich? Wir haben uns doch längst daran gewöhnt, dass uns Computer und andere digitalisierte Hilfsmittel in unserem Alltag tatkräftig unterstützen. Wer würde sich schon ohne Navi in eine fremde Stadt wagen wollen? Und ohne Smartphone fühlen wir uns geradezu hilflos.

Wir haben also kein Problem damit, dass uns Computer und digitalisierte Systeme bei unseren kognitiven Leistungen – sei es im Blick auf passgenaue Fremdsprachenübersetzungen oder bei der präzisen Analyse von Laborproben – nicht nur unterstützen, sondern bei weitem übertreffen.

Anders sieht es hingegen aus, wenn computergestützte Systeme nun den Bereich erobern, den wir als die Domäne des Menschen schlechthin ausgemacht hatten: unsere Kreativität. Sonette, Prosa, ja, visuelle Kunst per Mausklick und das noch in zum Teil hervorragender Qualität! Das verschafft uns Unbehagen. Das kartesianische «Cogito, ergo sum» haben wir abgelöst durch «Creo, ergo sum». Der bekannte Philosoph Charles Taylor sieht daher im Künstler das Paradigma des heutigen Menschen. Und nun das: Künstliche Kreativität – das ist nichts Geringeres als ein Angriff auf das, was uns als Menschen definiert.

Und genau deswegen ist es vielleicht ganz heilsam, dass digitalisierte Intelligenz nun auch diesen Raum erobert. Denn es lässt uns fragen, wie wir uns als Menschen eigentlich verstehen und was uns ausmacht. Ist unsere Vernunft wirklich so einmalig? Und unsere Kreativität so einzigartig? Die christliche Theologie greift tiefer. Statt unsere Würde in unseren Fähigkeiten verankern zu müssen, verweist sie uns darauf, dass wir als Imago Dei im Bilde Gottes erschaffen wurden. Und das ganz ohne unser Zutun! Entsprechend kann auch nichts – auch kein Verlust an Vernunft oder Kreativität – unsere Würde und unseren Wert vor Gott schmälern. Was für eine Befreiung, die eigene Kreativität zu entdecken!

zvg

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