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Landwehr: Ausgelassenes Publikum und ein Staatsrat in kurzen Hosen

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Im Oktober verbrachte die Blasmusik-Landwehr eine Woche im Senegal. Mit dabei war der Sensler David Bächler. Er erlebte den Kontakt zu den Einheimischen als besonders eindrücklich.

«Das Einzige, was ich vom Senegal bisher kannte, war die Rallye Paris–Dakar», sagt David Bächler. Der 43-jährige Sensler ist seit 2001 Mitglied des Blasorchesters Landwehr. Ende Oktober verbrachte er mit rund 60 weiteren Musikerinnen und Musikern eine Woche im Senegal. Dort gab die Landwehr Konzerte und half bei einem humanitären Projekt mit.

Kontakt zu den Einheimischen

Für Bächler war es nicht die erste Landwehrreise. Er war mit dem Musikkorps bereits in Kanada und China. Doch die Reise in den Senegal war ein besonderes Erlebnis. «In Kanada und China hatten wir weniger Kontakt zu Einheimischen.»

Der Kontakt zu Einheimischen: Er zieht sich wie ein roter Faden durch Bächlers Erzählung. Gerade der zweitägige Aufenthalt im zentralsenegalesischen Ndiognick bleibt ihm in Erinnerung.

Als wir mit dem Bus ankamen, empfingen uns die Einheimischen euphorisch. Das war ein emotionaler Moment.

In den folgenden Tagen arbeiteten die Landwehrmitglieder gemeinsam mit den Einheimischen auf den Feldern von Ndiognick. Im Gespräch erfuhren die Landwehrmitglieder, wie das Dorf mit fehlenden Perspektiven kämpft. Viele junge Menschen wandern deshalb ab.

Bächler sagt, zu Beginn habe es durchaus Berührungsängste gegeben. «Ich hatte Bedenken, wir könnten im Senegal fast wie Besucher im Zoo wirken, die das Exotische bestaunen.» Auch seitens der Einheimischen gab es Vorurteile. Aus historischen Gründen haben weisse Menschen in Afrika nicht das beste Image. «Als wir dort waren, verflogen die Bedenken rasch: Es entstand sofort eine Beziehung.» So gaben einige Landwehrmitglieder den Kindern des Dorfes Musikunterricht.

Frenetisches Publikum

Neben der Arbeit auf den Feldern spielte die Landwehr in Ndiognick auch kleinere Konzerte. Die Bevölkerung reagierte begeistert. «Wir merkten schnell, dass rhythmusbetonte Stücke im Publikum mehr auslösen als gemächlichere Stücke.» Bei rhythmischen Stücken tanzten die Einheimischen ausgelassen mit. «So stellten wir spontan unser Programm um.» Bächler erwähnt den Marsch «Fanfare du printemps» von Abbé Joseph Bovet. «Dieses Stück funktioniert einfach überall auf der Welt», sagt Bächler.

Ein regionaler Minister besuchte die Konzerte in Ndiognick. «Er kam mit einem ganzen Gefolge. Das war ein ziemlicher Personenkult.» Die mitgereisten Mitglieder der Freiburger Behörden waren da deutlich unkomplizierter. «Einer unserer Staatsräte wurde vom Empfang überrascht und sass in kurzen Hosen da», lacht Bächler.

Konzert im Nationaltheater

Eine spannende Erfahrung war auch das Konzert mit der senegalesischen Militärmusik im Nationaltheater von Dakar. Sie bot einheimische Lieder dar: «Auch hier sang und tanzte das Publikum ausgelassen mit. Unsere Stücke waren anspruchsvoller.» So spielte die Landwehr etwa den «Zauberlehrling» von Paul Dukas, den sie auch an den Galakonzerten vom nächsten Wochenende spielt (siehe Kasten).

Das musikalische Niveau der Landwehr sei deutlich höher als das Niveau der Militärmusik. «Das liegt nur schon an der Ausbildung: Im Senegal steht nicht für alle Musiker ein persönliches Instrument zur Verfügung», sagt Bächler. Die Landwehr reiste gar mit Alphörnern in den Senegal. Die Militärmusiker bestaunten die Instrumente und probierten sie aus.

Genug von der Hitze

Die Reise in den Senegal habe die Landwehr berührt und auch nachdenklich gemacht. «Erlebt man, wie bescheiden die Menschen im Senegal leben, erscheinen unsere Sorgen und Schwierigkeiten in einem anderen Licht.» David Bächler würde gerne auf weitere Landwehrreisen gehen. Von der Hitze Senegals hätten die Musiker der Landwehr aber vorläufig genug. «Einige haben deshalb Island als nächstes Ziel vorgeschlagen.»

Galakonzerte

Landwehr entführt Publikum nach Paris

Am kommenden Wochenende finden die alljährlichen Galakonzerte der Landwehr statt. Das offizielle Blasmusikkorps von Stadt und Kanton Freiburg stellt ihre Konzerte unter den Titel «Eine Nacht in Paris». Den Auftakt macht die junge Garde der Landwehr unter der Leitung von Aurélien Darbellay. Sie spielt Auszüge aus «Life in the Capital City». Der finnische Komponist Timo Forsström porträtiert in diesem Werk die finnische Hauptstadt Helsinki. Es folgen Auszüge aus dem Erfolgsmusical «The Phantom of the Opera» in einem Arrangement von Johan de Meij.

Die Hauptformation der Landwehr beginnt ihr Konzert mit «Prélude et les Chasseresses» aus dem Ballett «Sylvia» des französischen Komponisten Léo Delibes. Anschliessend begeben sie sich auf eine unbekannte Reise: «The unknown Journey» stammt vom Komponisten Philip Sparke. Vor der Pause spielt die Landwehr ausserdem «Dionysiaques». Florent Schmitt schrieb dieses Werk in den Jahren 1913 und 1914. Nach der Pause folgt «French Impression» von Guy Woolfenden. Höhepunkt des Abends ist das Werk «Une nuit à Paris». Die Landwehr spannt dafür mit Yann Pugin und der Sängerin Anaïs Hess zusammen. Zum Abschluss spielt die Landwehr das programmatische Werk «L’apprenti sorcier». In diesem Werk vertonte der französische Komponist Paul Dukas die Ballade «Der Zauberlehrling» von Johann Wolfgang von Goethe. Während sein Meister aus dem Haus ist, will der Zauberlehrling mit wenig Aufwand den Saal reinigen. Dafür verzaubert er einen Besen zu einem Knecht, der Wasser holt. Prompt gerät der Zauber ausser Kontrolle. Die Verzweiflung des Zauberlehrlings führte zum berühmten Ausspruch: «Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht los.» sos

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