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Lara Gut-Behrami, der Flug ins Glück und eine bange Frage

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Lara Gut-Behrami muss weiter auf den definitiven Gewinn der ersten Kristallkugel warten. Vor dem Weltcupfinale dreht sich wieder einmal einiges um ihre Zukunft. Macht sie wirklich weiter bis zur WM 2025 oder gar Olympia 2026? Oder gibt sie schon in zwei Wochen ihren Rücktritt?

Für einmal bekleidet Lara Gut-Behrami nicht die Rolle der Hauptdarstellerin an diesem Ski-Wochenende. Zum einen ist da Mikaela Shiffrins phänomenale Rückkehr in den Weltcup-Zirkus. Zum anderen aber auch Federica Brignone.

Im Riesenslalom vom Samstag in Are zaubert die Italienerin, 33, einen fantastischen Lauf auf die Piste. Und verhindert mit ihrem Sieg, dass Gut-Behrami den Riesenslalomweltcup vorzeitig gewinnt.

Was bleibt nach diesem Wochenende? Wer Gut-Behrami bei ihrer TV-Analyse betrachtet, würde kaum darauf kommen, dass sie kurz vor ihrem Karriere-Höhepunkt steht. «Es ist nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht habe, ich bin nicht zufrieden», sagt sie. Und das trotz Rang drei, dem 16. Podestplatz im 25. Rennen in dieser Saison.

Die böse Erinnerung an Didier Cuche

Ist die Lage wirklich so dramatisch, wie das Gesicht von Lara Gut-Behrami vermuten liesse? Natürlich nicht. Noch immer sieht es danach aus, als würde die 32-Jährige am Ende der Saison tatsächlich vier Kugeln gewinnen. Den Gesamt-Weltcup. Und die Disziplinen-Wertungen in Riesenslalom, Super-G und Abfahrt.

Nur lässt sich eben jede Wahrheit auch von einer anderen Seite betrachten. Und das bedeutet: Ab kommendem Wochenende hat Gut-Behrami erstmals in dieser Saison wirklich etwas zu verlieren. Jetzt, wo sie kurz vor dem Triumph steht, nimmt die Erzählung eine Wendung. Es geht jetzt nicht mehr um Lara Gut-Behrami, die spielend leicht mit den Verhältnissen umgeht, die schlauer fährt als die Konkurrenz und darum allen davonzieht. Es geht jetzt darum, ob sie dem Druck in den letzten Rennen standhält.

Lara Gut-Behrami in ihrem Element.
Keystone

Zunächst einmal im Riesenslalom. Am nächsten Sonntag steht die Entscheidung an in Saalbach-Hinterglemm. 95 Punkte beträgt der Vorsprung auf die verbliebene Konkurrentin Federica Brignone. Heisst: Die Italienerin muss gewinnen (100 Punkte), nur dann könnte sie noch an Gut-Behrami vorbeiziehen. Tut sie das, darf Gut-Behrami auf keinen Fall ausscheiden – oder schlechter als 15. werden. Denn in den Rennen des Weltcup-Finals erhalten nur die besten 15 Fahrerinnen Punkte.

«Mehr als vorbei! Keine Chance!» So sagt das Brignone selbst. Mag sein. Und eine andere Denkweise wäre aus ihrer Sicht auch falsch. Trotzdem sei aus Schweizer Sicht an die Saison 2007/08 erinnert. Da hatte Didier Cuche in der Super-G-Wertung vor dem letzten Rennen gar 99 Punkte Vorsprung auf Hannes Reichelt. Reichelt gewann, Cuche wurde 16., Teamkollege Daniel Albrecht verdrängte ihn noch aus den Punkterängen, sodass tatsächlich der Österreicher die Kugel holte.

Wenn alles den erwarteten Verlauf nimmt und Lara Gut-Behrami den Vorsprung nach Hause fährt, so würde erstmals seit 2002 mit Sonja Nef wieder eine Schweizerin den Riesenslalom-Weltcup gewinnen.

Erst am übernächsten Wochenende geht es dann darum, den Gewinn der Kugeln in den Disziplinen Super-G (22.3.) und Abfahrt (23.3.) zu realisieren. Im Super-G heissen die Konkurrentinnen Cornelia Hütter (69 Punkte zurück) und wiederum Brignone (84 Punkte zurück). In der Abfahrt Stephanie Venier (68 Punkte zurück) und Hütter (72 Punkte zurück).

Wann steht der Sieg im Gesamt-Weltcup fest?

Nur noch Formsache ist der Triumph von Gut-Behrami im Gesamtweltcup. Mikaela Shiffrin wird trotz erfolgreichem Comeback am Weltcupfinal keine Speed-Rennen fahren. Damit verbleibt Brignone als einzige Konkurrentin, die Gut-Behrami rechnerisch noch einholen könnte.

Die Italienerin bestritt am Sonntag in Are tatsächlich auch den Slalom. Ein paar zusätzliche Weltcuppunkte können ja nicht schaden, um den Druck auf Gut-Behrami zu erhöhen.

282 Punkte beträgt Gut-Behramis Vorsprung nun, bei vier ausbleibenden Rennen. Gut möglich also, dass der Triumph bereits am nächsten Wochenende feststeht. Es wäre ihre zweite grosse Kugel nach der Saison 2015/16.

Die Frage nach dem Rücktritt

Eine andere Frage ist vielleicht noch länger offen als bis unmittelbar nach dem Weltcup-Final. Es ist die vielleicht meistdiskutierte im Ski-Zirkus überhaupt in den letzten Jahren: Wie lange fährt Lara Gut-Behrami noch weiter?

SRF-Expertin Tina Weirather entflammte die Diskussion letzte Woche im «Podcast am Pistenrand» von neuem. Ihre These: Indem Gut-Behrami öffentlich sagte, sie wolle die WM 2025 sicher noch fahren, versuche sie vielleicht, «Fragen zu ihrem Rücktritt zum umschiffen». Der «Blick» griff die Geschichte auf. Inklusive flammenden Appell: «Lara, mach bitte weiter!»

Gdewohntes Bild: Lara Gut-Behrami lässt sich feiern.
Keystone

Im Gespräch mit CH Media führt Weirather ihren Gedanken aus: «Niemand mag es, dauernd auf einen möglichen Rücktritt angesprochen zu werden. Das ging mir damals auch so. Darum könnte der längere Zeithorizont bis zur WM 2025 auch eine clevere Strategie sein, um das Thema Rücktritt vom Tisch zu haben.»

Tritt Gut-Behrami also nach dem Saisonfinale plötzlich zurück? Weirather sagt: «Ich könnte es mir schon vorstellen. Alle wollen auf dem Höhepunkt abtreten – aber niemand macht es. Vielleicht gelingt das Lara, die für ihre radikalen Entscheide bekannt ist, ja tatsächlich.» Weirather könnte sich aber auch das Gegenteil vorstellen. Dass Gut-Behrami nach dieser Saison mit – mutmasslich – vier Kugeln denkt: «Wisst ihr was, das kriege ich auch hin, wenn alle verletzten Athletinnen wieder zurück sind!»

Eines sei jedenfalls klar, sagt Weirather: «Ab einem gewissen Alter braucht man grössere Reizpunkte. Irgendwann reicht die Aussicht auf den nächsten Sieg nicht mehr. Es braucht mehr, damit das Feuer noch brennt.»

Das innere Feuer von Lara Gut-Behrami – die Schweiz kann nur hoffen, dass es noch lange brennt. Zur Erinnerung: Sie ist die einzige Schweizerin, die in dieser Saison Rennen gewonnen hat.

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