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Läuft der Syndic voraus, bleibt es friedlich

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Ein gelber Schriftzug über die ganze Strassenbreite fasste ganz zuvorderst im Umzug zusammen, um was es an der gestrigen 1.-Mai-Kundgebung in Freiburg und im Rest der Schweiz hauptsächlich ging: «Wir wollen von unserer Arbeit leben können: 4000 Franken Mindestlohn.» Getragen wurde das Transparent zur Linken von SP-Präsident Benoît Piller und zur Rechten von Freiburgs Syndic Pierre-Alain Clément.

Die Stimmung im Umzug war locker. Hinter Piller und Clément bewegte sich ein weisser Block mit Syna-Mützen, aus einem offenen Kastenwagen beschallte eine mit Generator angetriebene Musikanlage die Passanten entlang der Umzugsroute mit tanzbarer Musik.

Für Pfleger und Lehrer

Den Hauptharst des rund 350-köpfigen Umzugs bildeten die 150 Unia-Sympathisanten. Eine Vorhut der rot gekleideten Kundgebungsteilnehmer machte mit Plakaten darauf aufmerksam, dass der Status des Freiburger Spitalpersonals als Staatsangestellte bedroht ist. Ein Thema, dass noch nicht spruchreif, aber zumindest schon auf dem Radar der Gewerkschaften ist.

Auch die Unia war motorisiert: Aus dem Laderaum eines Kastenwagens skandierte ein Gewerkschafter von altem Schrot und Korn, mit wirrem Bart und Haar: «Un bon salaire?» Die fahnenbewehrte Menge hinter ihm: «Ouiii!» Der Stimmungsmacher: «Aide sociale?» Die Rotbekleideten: «Nooon!» Politik auf ein paar Worte reduziert, am 1. Mai scheint alles so einfach zu sein.

Auch die Freiburger Lehrerschaft hatte im Umzug ihre Vertreter. Einzelne Plakate verurteilten die geplanten Sparmassnahmen im Bildungswesen. Sprechchöre gab es dazu keine, dafür hatten die Personalverbände ja am Morgen bei der Staatskanzlei eine eindrückliche Petition deponiert (siehe Text unten). Flankiert war die Lehrerschaft von der antifaschistischen Linken, deren Handvoll Vertreter irgendwie für den Widerstand gegen alles standen. Den Abschluss des Umzugs bildeten Teilnehmer, die schwierig einzuordnen waren. Einer gab unumwunden zu, er habe auf dem Georges-Python-Platz die Fahne der Gewerkschaft Syndicom mitgenommen, weil sie gerade passend zur Hand gewesen sei.

Nach rund einer Stunde hatte der Umzug den Kehr durch Romontgasse, Bahnhofstrasse, Zeughausstrasse, Perolles-Allee und wieder zurück absolviert. Auf dem Python-Platz brutzelten beim Sizilianer Spiesschen auf dem Grill, die Türken daneben gedachten des 41. Todestages ihres kommunistischen Aktivisten Ibrahim Kaypakkaya, und der Pavillon, geschmückt mit Unia-, Syna- und Hammer-und-Sichel-Fahnen, wartete auf die Redner. Syndic Clément meinte, es sei alles so friedlich. Er wünschte sich, dass die Angestellten an diesem Tag etwas mutiger auftreten würden.

Reden: Der Mindestlohn im Zentrum

D er Mindestlohn würde den Elan der Wirtschaft bremsen. Diesen Vorwurf griff Unia-Co-Präsident Renzo Ambrosetti gestern an der 1.-Mai-Feier in Freiburg auf. Das Gegenteil sei der Fall. Der Reichtum der Schweiz sei die Frucht ihrer vier Millionen Erwerbstätigen. Die Genfer Nationalrätin und Präsidentin des Personalverbandes des Bundes, Maria Bernasconi, ergänzte, dass diese Argumente gegen einen Mindestlohn schon vor 15 Jahren bei 3000 Franken verwendet worden seien. Jetzt gebe es mehr Stellen und die Arbeitslosigkeit sei gering. Sie glaubt, dass bei einer Anhebung der Mindestlöhne das Geld wieder in die Binnenwirtschaft zurückflösse. Ergänzend zu den auswärtigen Rednern sprach ein Kindergartenlehrer das Freiburger Sparregime an. Er lud Finanzdirektor Georges Godel ein, bei sich in der Klasse einmal rechnen zu lernen. uh

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