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Lehrgeld statt Triple Twenty: Die Sensler Dartvereine durchleben harte Zeiten

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Was haben die drei Sensler Steeldart-Vereine DC Sense Steel, Madhouse Wünnewil und Vikings Sense Oberland gemeinsam? Sie treten diese Saison alle in einer neuen, höheren Liga an – und sie alle müssen momentan viel Lehrgeld bezahlen.

Als Sense Steel letzte Saison den Aufstieg in die höchste Liga der Swiss Darts Association (SDA) schaffte, war der Jubel gross. Der Verein aus Heitenried hat gleich im ersten Anlauf geschafft, was die Konkurrenz aus Safnern oder Brugg schon seit Jahren erfolglos versucht: den Sprung unter die besten Schweizer Dartteams. Inzwischen hat Sense Steel die halbe Meisterschaft im erlauchten NLA-Kreis absolviert – und die Euphorie ist der Ernüchterung gewichen. Punktelos liegen die Sensler nach sieben Meisterschaftsrunden abgeschlagen am Tabellenende. Zuletzt tauchten sie gegen den NLA-Leader und mehrfachen Schweizermeister Rangers DC mit 3:29, als Bestresultat können sie ein 13:19 gegen die Torpedos Wimmis ausweisen. Von den insgesamt 224 Games (32 pro Partie) hat der Aufsteiger 67 gewonnen, 157 gingen verloren. Es ist die schlechteste Bilanz aller 64 lizenzierten Mannschaften, die – verteilt auf drei Stärkeklassen – unter dem Banner der SDA Wettkampfspiele austragen.

Die Sache mit dem Average 

Die nackten Zahlen wirken brutal, schlussendliche widerspiegeln sie aber bloss das riesige Leistungsgefälle zwischen den einzelnen Ligen. Den Umgang mit den Steeldarts haben die Sensler nicht verlernt, ihr Team-Average liegt momentan bei 18,37 Punkten. Auch letzte Saison hatten sie durchschnittlich 18,3 Punkte pro geworfenen Pfeil erzielt. Der Unterschied ist, dass dieser Wert in der NLB gereicht hat, um die Konkurrenz abzuhängen, eine Liga höher hinkt man damit hinterher. «In der NLA sind die Spieler von einem ganz anderen Kaliber, viele bestreiten regelmässig Turniere im Ausland, und einige sind auch in der deutschen oder österreichischen Meisterschaft engagiert», erklärt Thomas Fasel, Leiter der 1. Mannschaft von Sense Steel. Zudem würden viele nicht nur Steeldarts, sondern auch Bullshooter und CSS Dart spielen. «Oftmals sind die Spieler Einzelgänger, die vier- bis fünfmal pro Woche trainieren. Wir sind mehrheitlich Familienväter und bringen es auf ein, manchmal zwei Trainings. Das merkt man dann halt in den Matches.»

Schaffte letzte Saison den Aufstieg in die NLA: DC Sense Steel.
Archivbild: zvg

Insbesondere die mangelnde Turniererfahrung mache sich bemerkbar, sagt Fasel. «Uns fehlen oftmals Cleverness und Abgebrühtheit, wenn es ums Auschecken geht.» Vom Ausgangswert 501 herunterzukommen, sei relativ einfach, da könne man gut mithalten. «Den Zähler dann mit einem Double Out auf null zu stellen, bereitet uns mehr Schwierigkeiten. Da können wir unsere Chancen oftmals nicht packen.»

Mit oder ohne Verstärkungen?

Bei Sense Steel war man sich schon vor Saisonbeginn bewusst, dass der Ligaerhalt ein schwieriges Unternehmen werden würde, wenn sich das Team nicht verstärkt. Die Frage nach allfälligen Verstärkungsspielern drängt sich auch jetzt wieder auf. «In der NLA gibt es Teams wie die Rangers oder die Phantoms, die gar nicht zusammen trainieren. Da kommen die Spieler aus der ganzen Schweiz bloss für die Matches zusammen. Wollen wir das?», fragt Thomas Fasel.

Beim Dartspiel entscheidet sich vieles im Kopf.
Symbolbild: Aldo Ellena

Eine Antwort gibt Esther De Mamiel, seit der Gründungsversammlung von Sense Steel im Februar 2017 Vereinspräsidentin. «Wir haben als kleiner Dorfverein den Aufstieg in die NLA geschafft, das ist phänomenal und niemand hätte es für möglich gehalten. Überambitioniert sollten wir deswegen aber nicht werden. Unsere DNA ist und bleibt die eines Dorfvereins, wo auch das Soziale und der Spass ihren Platz haben müssen.»

Ähnlich tönt es bei Thomas Fasel. «Es gibt die eine oder andere Verstärkung aus der Region, die wir anfragen werden.» Auf Biegen und Brechen wolle man sich aber nicht verstärken, sagt der Teamchef. In erster Linie sollen jene Spieler das NLA-Abenteuer erleben können, die es ermöglicht haben. «Und sollten wir absteigen, ist dies kein Weltuntergang. Dann nehmen wir nächstes Jahr einen neuen Anlauf mit dem Wissen, was es braucht, um in der höchsten Liga bestehen zu können.»

So weit ist es aber noch nicht, Sense Steel will sich nicht kampflos in den Abstieg ergeben. «Wir haben unser Lehrgeld bezahlt, nun wollen wir in der Rückrunde von den gemachten Erfahrungen profitieren», gibt sich Fasel angriffslustig. «Es wäre schön, wenn uns zwei, drei Siege gelingen, dann schauen wir, was Ende Saison herauskommt.»

Madhouse fehlt es an Konstanz

Lehrgeld bezahlen muss auch Madhouse Wünnewil. Der Verein, der letzte Saison souverän den Aufstieg in die NLB geschafft hat, konnte am vergangenen Wochenende im siebten Anlauf endlich den ersten Sieg in der neuen Liga feiern. «Das hat gutgetan», gibt Clubpräsident Marc Schmutz zu. «Nachdem wir letztes Jahr alle Spiele gewonnen haben, dachten wir schon ein bisschen, dass es gleich weitergehen würde. Wenn man dann ständig aufs Dach bekommt, nagt es am Selbstbewusstsein.»

Symbolbild: Charles Ellena

Mit Roland Schüpbach und dem aktuellen Schweizer Nationalspieler Marcel Walpen gehören zwei ausgewiesene Dart-Cracks zum Kader von Madhouse, trotzdem liegt das Team aktuell nur auf dem zweitletzten Tabellenplatz. «In der NLC bestand eine Mannschaft aus sechs Spielern, in der NLB sind es acht», erklärt Schmutz. «Da braucht es sechs Leute, die konstant gut werfen, um mithalten zu können. Diese Konstanz fehlt uns noch.» Defizite habe sein Team beim Check Out, so Schmutz. «Unsere Gegner brauchen nur zwei, drei Pfeile, dann sind sie draussen. Wir leisten uns in diesen Phasen zu oft Fehlwürfe, das ist ein Kopfproblem.»

Ligareform zur Unzeit

Mit zehn Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz ist auch bei Madhouse die Tabellensituation schwierig. Dies umso mehr, als dass der Verband auf nächste Saison hin seinen Meisterschaftsbetrieb umorganisiert. Statt zwei NLB-Gruppen wird es nur noch eine geben. Und die fünf NLC-Gruppen werden in eine 1. Liga (2 Gruppen) und eine 2. Liga (regionale Gruppen) aufgeteilt. Diese Neustrukturierung hat zur Folge, dass es diese Saison in der NLB mehr Absteiger geben wird. Für die Wünnewiler ein denkbar ungünstiger Moment.

Die Steeldarts ins Korn werfen wollen sie dennoch nicht. «Einige Matches haben wir nur knapp verloren. Zudem ist unser spielerisches Niveau heute höher als zu Beginn der Saison, weil uns die Erfahrungen der Vorrunde stärker gemacht haben», ist Marc Schmutz überzeugt. «Wir werden auch stärker sein, weil ein wichtiger Spieler zurückgekehrt ist, der uns in der Vorrunde verletzungsbedingt gefehlt hat.»

Aufbau bei den Vikings 

Der dritte Sensler Steeldart-Verein – die Vikings Sense Oberland – hat seine Zelte in Plaffeien aufgeschlagen. Erst kürzlich gegründet, müssen die Wikinger in der untersten Liga (NLC) starten. Ein Sieg ist dem Neuling in den bisherigen sieben Runden gelungen, doch das Sportliche steht bei ihm nicht im Vordergrund. «In unserem ersten Jahr geht es darum, uns kennenzulernen, Spass zu haben und einen Aufbau mit Jungen zu machen», sagt Gründungspräsident Heino Dietrich. Er ist einer von nur zwei Teammitgliedern, die schon Meisterschaft gespielt haben. «Für Neueinsteiger sind insbesondere die Doppel eine Herausforderung. Die Erfolge werden sich nach und nach einstellen», sagt er. «Ich gehe davon aus, dass wir spätestens in drei, vier Jahren um den Aufstieg mitspielen werden.»

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