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Der Macher des «modernen Klassikers»

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Zum letzten Mal wird Laurent Meuwly am Wochenende bei der 85. Ausgabe des Murtenlaufs als Direktor amten. Nach 18  Jahren an der Spitze hat der Freiburger beschlossen, Ende des Jahres das Zepter weiterzugeben. «Es ist ein guter Zeitpunkt, um aufzuhören», sagt der 43-Jährige. «Der Lauf geniesst ein grosses Renommee, die Teilnehmerzahlen sind gut, und wir haben grosszügige und treue Sponsoren. Rund um den Murtenlauf herrscht zurzeit eine gute Dynamik. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.»

Murtenlauf in der Krise

Als Meuwly im Jahr 2001 die Leitung des Murtenlaufs übernahm, sah alles noch ein bisschen düsterer aus. Der Traditionslauf, der jährlich an die historische Schlacht von Murten erinnert, bei der die Eidgenossen am 22. Juni 1476 den burgundischen Herzog Karl den Kühnen auf dem Bodemünzi in die Flucht geschlagen haben, machte eine schwierige Phase durch. Nach der glorreichen Zeit Mitte der 80er-Jahre kamen nur noch rund 6000 Läuferinnen und Läufer an den Murtenlauf, sein Image war eher negativ, seine Organisation defizitär.

«Ich habe mir seinerzeit lange überlegt, ob ich das Amt des Direktors übernehmen will», erinnert sich Meuwly. «Ich war beim CA Freiburg als Coach involviert und habe einen Job gesucht. So hat das eine dann doch zum anderen geführt.»

Der moderne Klassiker

Nach und nach hat Meuwly zusammen mit dem Organisationskomitee die Abläufe professionalisiert. «Das hat überall sehr viel Überzeugungsarbeit gekostet – bei Läufern, Sponsoren, Helfern und beim Organisationskomitee», blickt Meuwly zurück. «Die Leute mussten einsehen, dass der Murtenlauf zwar ein Gedenklauf ist, dass er aber nicht in der Vergangenheit stecken bleiben durfte, sondern sich modernisieren musste.»

Der Slogan «Der moderne Klassiker» war denn auch Meuwlys Leitmotiv während seiner Amtszeit. Zum einen bemühte er sich, den historischen Aspekt der Veranstaltung zu bewahren, zum andern war er bestrebt, die erforderlichen Neuerungen zu realisieren. Es gelang dem OK in den letzten 18  Jahren, die Läuferzahl mehr als zu verdoppeln, indem es für die Kinder beim Mini-Murtenlauf eine eigene attraktive Route durch die Strassen von Freiburg schuf. Zudem wurde für Jogger eine neue Strecke ab Courtepin ins Programm aufgenommen, und man richtete für die Walker und Nordic Walker ab Murten und über die Halbdistanz zwei Teilnahmemöglichkeiten ein. Ab diesem Jahr ist es zudem möglich, den Lauf als Zweier-Staffel zu absolvieren.

2013 machten die Organisatoren einen weiteren grossen Schritt und produzierten erstmals selber Fernsehbilder, damit die Zuschauer im Zielraum auf einer Grossleinwand den Lauf live mitverfolgen konnten. Auch im Internet kann seither das Renngeschehen dank Live-Streaming beobachtet werden. Und dank Neuerungen bei der Zeitmessung, einer verbesserten Kommunikation und gezielterem Marketing konnte das Vertrauen in den Lauf wiederhergestellt und die Rahmenbedingungen für die Läufer verbessert werden. «Die Läuferinnen und Läufer sind unsere Kunden, das darf man nie vergessen. Wir sind es schuldig, ihnen etwas zu bieten», sagt Laurent Meuwly.

«Plafond noch nicht erreicht»

Um den Anlass stetig zu modernisieren, musste der neue Direktor Sponsoren und Partner für den Murtenlauf gewinnen. Während der vergangenen 15  Jahre hat sich das Budget des Events verdoppelt und mittlerweile den Betrag von einer Million überschritten. «Heute ist der Murtenlauf wieder sehr attraktiv, für Läufer und Partner gleichermassen. So ist es einfacher, neue Geldgeber zu gewinnen und alte zu halten. Mit dem Mini-Murtenlauf haben wir zudem ein sehr interessantes Produkt für Sponsoren, dank dem sie am Murtenlauf-Wochenende an zwei Tagen sehr präsent sein und viele Leute erreichen können.»

Meuwly ist indes überzeugt, dass der Traditionslauf noch Entwicklungspotenzial hat, sowohl budgetmässig als auch strukturmässig. «Bei den Finanzen haben wir den Plafond noch nicht erreicht. Dieses Jahr haben wir wieder zwei neue Top-Sponsoren an Bord holen können, und ich bin sicher, dass es noch 20  Prozent Steigerungspotenzial gibt.»

Dank den Anpassungen der letzten Jahre hat der Murtenlauf eine solide Grundlage für seine weitere Entwicklung. Denn das wird nötig sein, um sich im Markt weiterhin profilieren zu können, ist der abtretende Direktor Laurent Meuwly überzeugt. «Der Laufboom erreicht langsam, aber sicher seinen Höhepunkt. Es wird nicht mehr jedes Jahr 10  Prozent mehr Läufer geben. Zudem steigt die Konkurrenz bei den Laufveranstaltungen, zum Beispiel durch die ganzen Trail-Events.»

Fokus auf die Arbeit bei Swiss Athletics

Die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, wird nicht mehr die Aufgabe von Meuwly sein. Die Regelung der Nachfolge für den Direktionsposten ist derzeit am Laufen. Der Entscheid wird in Absprache zwischen dem Präsidenten des Organisationskomitees und dem Vorstand des Leichtathletikclubs Freiburg, dem der Murtenlauf angehört, gefällt werden. «Ich habe mir in den letzten Jahren immer wieder Gedanken über meine Nachfolge gemacht. Jetzt habe ich einen sehr guten Nachfolger gefunden und ihn dem Komitee vorgeschlagen. Bei ihm wird der Murtenlauf in sehr guten Händen sein.»

Meuwly will sich künftig vermehrt auf seine Aufgabe als Cheftrainer für die Bereiche Hürden und Sprint bei Swiss Athletics konzentrieren. Der 43-Jährige ist unter anderem Trainer von Kariem Hussein, mit dem er die Olympischen Spiele 2020 erreichen will, und er ist auch verantwortlich für die Schweizer Top-Athletinnen Lea Sprunger und Sarah Atcho. «Im September und Oktober, wenn es in der Leichtathletik etwas ruhiger zu und her geht, war ich jeweils stark mit dem Murtenlauf beschäftigt. Ich konnte in den letzten Jahren nie richtig Pause machen», sagt Meuwly. Er freue sich darauf, nun etwas mehr Freizeit zu haben. «Für nächstes Jahr sind September und Oktober wegen der Leichtathletik-WM in Doha zwar schon verplant, aber 2020 kann ich in die Ferien gehen.»

«Es wird nicht mehr jedes Jahr 10  Prozent mehr Läufer geben.»

«Der Murtenlauf ist zwar ein Gedenklauf, aber er drohte in der Vergangenheit stecken zu bleiben.»

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