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Lernen und lachen: Mehr als nur ein Deutschkurs

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Die Gemeinde Düdingen bietet seit letztem Jahr einen Deutschkurs für Ukrainerinnen und Ukrainer an. Auch ein Treff, bei dem Austausch und die Erkundung der neuen Umgebung im Zentrum stehen, soll bei der Integration helfen. Die beiden Angebote sind Teil eines Projekts, das noch bis Ende Mai läuft.

Die sechs Ukrainerinnen und Ukrainer, die am Montagnachmittag im Begegnungszentrum Düdingen den Anfängerkurs in Deutsch besuchen, beugen sich konzentriert über ihr Lehrbuch. Sie arbeiten gerade an ihrer Aussprache. «Wenn ‹st› in der Mitte eines Wortes steht, sagt man ‹st›. Am Anfang eines Wortes ist es ‹scht›», erklärt Cornelia Fasel, die den Deutschkurs leitet. Die Anwesenden schauen sie verwirrt an. «In der Mitte», wiederholt Fasel langsam und setzt sich dann zwischen zwei ihrer Schüler. «Jetzt sitze ich in der Mitte.»

Cornelia Fasel bringt ihren Schülerinnen und Schülern mit viel Geduld die deutsche Sprache bei.
Sarah Neuhaus

Deutschkurs für Anfänger

Es brauche viel Fantasie, Menschen ohne Vorkenntnisse eine Sprache beizubringen, sagt Fasel. Aufgeteilt in vier verschiedene Niveaus – von Anfängern bis B1 – bringt sie in drei und Felicia Brunner in einem Kurs insgesamt rund 35 geflüchteten Menschen aus der Ukraine Deutsch bei. Pro Niveau findet jeweils zweimal pro Woche ein Kurs statt. Diese sind Teil eines Projekts der Gemeinde Düdingen, die im Mai letzten Jahres aufgrund einer Motion aus dem Generalrat unter anderem Geld für die Inlandhilfe gesprochen hat (siehe Box).

Vor dem Kurs besteht für die motivierten Schülerinnen und Schüler die Option, mündliche Übungen zu machen. Sie schreiben Dialoge, eine anwesende Unterstützerin korrigiert die Aussprache. «Hier findet die praktische Übertragung des Gelernten statt», erklärt Projektleiter André Schneuwly.

Die Teilnehmenden der Deutschkurse haben die Möglichkeit, mit der Hilfe einer Unterstützerin vor ihrem Deutschkurs das Gelernte der letzten Lektion zu wiederholen. Der Fokus liegt dabei mehr auf der Anwendung.
Sarah Neuhaus

Neben den Sprachkursen gebe es jeweils am Donnerstagmorgen ein informelles Treffen für Menschen aus der Ukraine, ergänzt der ehemalige Generalrat. Das gesamte Angebot sei offen auch für Menschen aus umliegenden Gemeinden. Denn die meisten Leute, die anfangs in Gastfamilien in Düdingen untergebracht waren, würden inzwischen in umliegenden Gemeinden in eigenen Wohnungen wohnen.

Der ehemalige Generalrat André Schneuwly hat die Projektleitung übernommen. Bis Ende Mai läuft das Projekt noch. Bis dann müssen er und sein Team für die Ukrainerinnen und Ukrainer Anschlusslösungen finden.
Sarah Neuhaus

Die Gemeinde kennenlernen

Die donnerstäglichen Austauschtreffen leiten die ehrenamtlichen «Vernetzer/innen», unter der Koordination von Doris Jungo. «Wir bieten drei normale Treffen an und einmal pro Monat etwas Spezielles, zum Beispiel einen Ausflug zur Magdalena-Einsiedelei», erklärt Jungo. Am Anfang seien sie während der Anlässe durch das Dorf spaziert, hätten den Teilnehmenden die Bibliothek, die Kita und das Pflegeheim und die sozialen Angebote gezeigt. «An einem ukrainischen Feiertag haben sie dann spontan ein Fest organisiert.» Gemeinsam habe die Gruppe Blumen gesammelt und Kränze daraus geflochten. «Wir haben getanzt, gesungen und grilliert, es war wunderbar!», freut sich die Vernetzerin.

Die Vernetzerin Doris Jungo organisiert jeden Donnerstagmorgen ein Vernetzungstreffen für Geflüchtete aus der Ukraine. Dabei überraschen die Teilnehmenden sie immer wieder mit eigenen Ideen.
Sarah Neuhaus

Schweiz als Neuanfang

Auch die Teilnehmenden des Deutschkurses geben sich fröhlich. «Wir lachen viel», bestätigt Cornelia Fasel. Die Ukrainerinnen und Ukrainer erzählen gerne, wie lange sie schon in der Schweiz sind, was ihnen hier gefällt, wie sie ihre Haustiere in die Schweiz gebracht haben, wo sie jetzt wohnen. Bei der Frage, woher sie sei, kommt eine Teilnehmerin jedoch kurz ins Stocken. Sichtlich bemüht, die Emotionen zurückzuhalten, erklärt sie: «Meine Stadt ist jetzt russisch. Meine Familie ist jetzt hier.» Voller Dankbarkeit reden die Anwesenden von ihrer neuen Heimat, von ihren ehemaligen Gastfamilien und von der Unterstützung, die sie erfahren. «Danke Gemeinde!», wiederholen sie immer wieder.

Projektende in Sicht

«Niemand wusste, wie der Krieg sich entwickelt», erinnert sich Schneuwly an die Anfangsphase des Projekts im Mai 2022. «Deshalb haben wir in Etappen geplant.» Noch bis Mai 2023 dauert die letzte Etappe, dann sollen die Menschen in die bestehenden Strukturen, wie zum Beispiel das Elki-Deutsch, überführt werden.

Lesen, schreiben, hören und reden: Im Deutschkurs büffeln die Schülerinnen und Schüler nicht nur Grammatik.
Sarah Neuhaus

Inlandhilfe

Unterstützung beim Einleben in die Gemeinde

Im März nahm der Generalrat Düdingen eine Motion an, die forderte, dass die Gemeinde 42’500 Franken Soforthilfe an die Ukraine spendet (die FN berichteten). Der Gemeinderat schlug im Mai vor, diesen Betrag aufzuteilen. 25’000 Franken sollten an die Inlandhilfe, 17’500 Franken an Hilfswerke für die Ukraine gehen. «Wir wollten etwas dabehalten, um die Integration der Geflüchteten sicherzustellen», erklärt Gemeinderätin Anita Johner-Tschannen. Der Gemeinderat mandatierte dafür unter der Leitung von André Schneuwly eine unabhängige Projektgruppe, in der sich Vertreterinnen und Vertreter der Gastfamilien, der Gemeinde, der Kirche sowie eine Übersetzerin beteiligten. Die Projektgruppe arbeitete die Idee aus, in Düdingen Deutschkurse sowie wöchentliche Vernetzungstreffen für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine anzubieten. An den Kosten für die Deutschkurse beteiligt sich auch der Kanton Freiburg. mes

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