Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Lesen ist der Schlüssel zum Schulerfolg»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Verbessert sich der Lesefluss eines Kindes durch gezieltes Training? Lernen Kinder unterschiedlich, je nachdem, ob sie mit ihren Eltern oder mit einer Drittperson das Lesen üben? Diese Fragen werden im Rahmen des Projekts «LiT – Lesen im Tandem» erforscht. Am Ursprung des Projekts stehen die Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Luzern sowie das Institut für Logopädie der Universität Freiburg. Mitfinanziert wird es vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung. «Lesen ist der Schlüssel zum Schulerfolg», begründet Caroline Villiger Hugo von der Forschungsstelle der PH Freiburg das Vorhaben. Gemeinsam mit Alois Niggli und Silke Hauri betreut sie das Projekt, das vor wenigen Wochen angelaufen ist, im Raum Deutschfreiburg. Parallel dazu läuft das Projekt im Kanton Luzern.

 Individuelle Förderung

Die Idee dazu resultierte aus den Erkenntnissen des Projektes LiFuS (Lesen in Familie und Schule). Dieses Leseprogramm wurde 2006 bis 2008 in Deutschfreiburg durchgeführt mit dem Ziel, die Lesemotivation in vierten Klassen zu fördern. Obwohl das Ziel erreicht wurde, stellten die damaligen Projektleiter fest, wie wichtig die individuelle Förderung der Schüler ist. «Nicht alle Kinder haben dieselben Bedürfnisse, wenn es um die Förderung der Lesekompetenz geht», so Villiger Hugo. Daher sieht das aktuelle Programm LiT ein individuelles Lesetraining von November 2014 bis April 2015 für Drittklässlerinnen und Drittklässler mit Leseschwierigkeiten vor. «Wichtig ist, dass es sich dabei nicht um einen Ersatz von sonderpädagogischen Massnahmen handelt», betont Silke Hauri. «Das Angebot richtet sich an Kinder, denen einfach noch etwas Übung im Lesen fehlt.»

Dank ihrer Erfahrung als Primarlehrerin weiss Hauri, was Leseschwierigkeiten für ein Kind bedeuten: «Es ist wahnsinnig frustrierend.» Denn das Lesen sei in allen Fächern wichtig. «Betroffene Schüler versuchen, ihrer Schwäche auszuweichen und diese zu verstecken. Dadurch üben sie noch weniger und es wird immer schwieriger.» Auch Caroline Villiger Hugo ist sich bewusst: «Der Leseerwerb findet nicht nur in den ersten zwei Schuljahren statt, sondern muss über die ganze Schulzeit hinweg gefördert werden.»

Da die Schule bei der gezielten individuellen Förderung an ihre Grenzen stösst, wird das Lesetraining ausserhalb des Unterrichts durchgeführt. «Dadurch werden die Lehrpersonen nicht noch mehr belastet», begründet Silke Hauri. Dementsprechend fielen die Rückmeldungen der Lehrpersonen auch einheitlich positiv aus. Wie es der Name «Lesen im Tandem» bereits verrät, wird bei dieser Methode zu zweit gelesen (siehe Kasten). Das Tandem wird aus einem Kind und seinem Coach gebildet. Die Rolle des Coachs übernimmt entweder ein Elternteil des Kindes oder ein freiwilliger Lesecoach.

Lesen mit neutraler Person

Die rund 120 Freiburger Drittklässler, die am Projekt teilnehmen, werden aufgrund ihres Entwicklungsstandes beim Lesen von ihren Lehrpersonen empfohlen. «Wir arbeiten nur mit Kindern, die Unterstützung brauchen. Aber die Einwilligung der Eltern ist uns wichtig», so Caroline Villiger Hugo. Dabei bilden 40 von den 120 ausgewählten Schülern die sogenannte «Wartekontrollgruppe», die vorerst kein spezielles Lesetraining absolviert.

Die restlichen Schüler werden entweder mit einem externen Lesecoach oder aber mit den eigenen Eltern üben. «Wir möchten herausfinden, ob es einen Unterschied macht, wenn Kinder mit den Eltern oder mit einer anderen erwachsenen Person üben», erklärt Villiger. Kinder verhalten sich bei einer neutralen Person möglicherweise anders, was sich auf den Lernerfolg auswirken könnte. Für Caroline Villiger Hugo bietet dieses Prinzip auch die Möglichkeit, vorhandene Ressourcen zu nutzen: «Die Gesellschaft kann sich dadurch an der Bildung der zukünftigen Generation beteiligen.»

«Das Angebot richtet sich an Kinder, denen einfach noch etwas die Übung im Lesen fehlt.»

Silke Hauri

Dozentin PH Freiburg

«Die Gesellschaft kann sich an der Bildung der zukünftigen Generation beteiligen.»

Caroline Villiger Hugo

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschungsstelle PH Freiburg

Lese-Tandem: Projektteam sucht Lesecoaches

D as Forschungsprojekt «LiT – Lesen im Tandem» basiert auf der Methode «Paired-reading» (paarweises Lesen), die in den 1980er-Jahren im englischen Sprachraum entwickelt wurde und sich wissenschaftlich bewährt hat. Das Lesepaar besteht aus einem geübten und einem schwächeren Leser. Im Fall von LiT besteht das Tandem aus einem Lesecoach und einem Schüler. «Die Methode ist sehr einfach. Beide lesen gemeinsam laut aus dem Buch vor. Stückweise kann das Kind auch alleine vorlesen» so Projektmitarbeiterin Silke Hauri. Der Schwerpunkt liegt auf dem Lesefluss und nicht auf dem Textverständnis. Damit genügend Tandems gebildet werden können, ist das Projektteam auf der Suche nach freiwilligen Lesecoachs. Diese verpflichten sich, ein Kind von November 2014 bis April 2015 dreimal wöchentlich (ausser in den Schulferien) etwa eine Viertelstunde lang beim Lesen zu begleiten . jdb

Weitere Infos im Internet www.phfr.ch/ forschungsprojekt-lit-lesen-im-tandem oder unter 026 305 72 57.

Meistgelesen

Mehr zum Thema