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Lieber ein Blockhaus als ein Pultdachhaus?

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Lieber ein Blockhaus als ein Pultdachhaus?

St. Ursen: Die Verschärfung des Baureglementes stösst auf Widerstand

In Zukunft gibt es kein Haus mehr ohne Vordach und keines mehr mit schwach geneigtem Pultdach. In St. Ursen sucht man nach der «Harmonie». Doch die bleibt Ansichtssache: Gegen die Verschärfung des Baureglementes sind rund 20 Einsprachen eingegangen.

Von IRMGARD LEHMANN

In den letzten fünf Jahren wurde in St. Ursen tüchtig gebaut. Dank eines «liberalen» Baureglementes ist im 1200-Seelen Dorf eine bauliche Vielfalt entstanden. Hauseigentümer konnten nach ihrem Gusto ein Eigenheim bauen. Neben dem modernen schlichten Haus steht das Blockhaus, neben dem Haus im französischen Landhausstil der Bau mit Pultdach und ohne Vordach.

Vordach und Pultdach im Visier

In Zukunft soll sich das nun ändern. Die Planungskommission von St. Ursen hat das Baureglement aus dem Jahre 1997 verschärft und in Bezug auf Dachformen, Materialien und Farbe Vorschriften herausgegeben: Pultdächer unter 15 Grad Neigung sind nicht mehr toleriert. Und Vordächer müssen mindestens eine Länge von 60 Zentimetern aufweisen. Auch darf im Bereich Dorfdurchgang/Dorfkern kein Haus mehr mit Pultdach gebaut werden.

Gegen die Abänderung sind bis anhin rund 20 Einsprachen eingegangen.

Was ist schön und was ist hässlich?

«Wird in Zukunft der Gemeinderat entscheiden, was schön oder hässlich ist, was zum Ort passt oder was nicht?», fragt Architekt Martin Eisenring aus St. Ursen. Der Willkür eines Gemeinderates sei damit Tür und Tor geöffnet, bemerkt der Einsprecher. Und auf St. Ursen bezogen meint er: «Mit den aufgelegten verschärften Vorschriften lässt der Gemeinderat seine Maske fallen und deklariert, was «entartete» Baukunst ist und was eben nicht.»

Es sei fachlich unhaltbar, wenn Laien ohne baukulturellen Hintergrund reaktionäre Reglemente aufsetzen dürfen. Sein Vorschlag: Ein interkommunales Baubüro mit Fachleuten besetzen.

Bedenken meldet auch das Architekturbüro 0815 mit dem jungen Architektenteam Oliver Schmid, Cyrill Haymoz und Ivo Thalmann an. Die Änderung sei ein Rückschritt und weder in einer kulturellen noch einer konstruktiven Tradition begündet. «Auch die Kirche und die Kapelle im Dorf sind Bauten ohne Vordach.»

Flachdächer: Seit zehn Jahren
verboten

Seit 1997 ist das Baureglement in St. Ursen in Kraft. Seither wurde eine Vielzahl von Bauten errichtet, welche aus neuer Sicht nicht mehr regelkonform wären, bemerkt Architekt Cyrill Haymoz.

Gemeinderat will Klarheit schaffen

Ein weiterer Einsprecher und Architekt aus Tafers, der anonym bleiben möchte, macht wiederum auf die Vorschrift «Materialien» aufmerksam. «Wie sollen wir mit der Forderung zurechtkommen, Fassaden ohne Metall zu bauen?» Und: «Sind denn Satteldächer bessere Architektur?»

Pierre-André Jungo, Gemeinderat und Präsident der Planungskommission, hingegen will die Vorschriften nicht als Verschärfung verstanden wissen, sondern als Präzisierung. Man wolle lediglich Klarheit schaffen. «In Zukunft weiss der Bauherr besser, was toleriert ist und was nicht.» Bislang sei die Auslegung des «allgemeinen Ästhetikartikels» eine einzige Gratwanderung gewesen.
Seit mehr als zehn Jahren sind in St. Ursen Flachdächer verboten (Baureglement von 1991). «Doch in den letzten Jahren entwickelten sich die Pultdächer zusehends in Richtung Flachdach», bemerkt Jungo. Eine klare Definierung habe sich somit aufgedrängt.
Dem hält Eisenring entgegen, dass damit «de facto kein vernünftiges Pultdach mehr gebaut werden kann».

Moderner Bau oder Blockhaus?

Auch Häuser ohne Vordach soll es in St. Ursen nicht mehr geben. Blockhäuser im Stile kanadischer Waldhütten, von denen in St. Ursen zwei stehen, jedoch schon. Wie ist das zu verstehen? Jungo: «Diese werden zugelassen, wenn dafür der geeignete Standort vorliegt.» Und dies ist in St. Ursen der Fall. Das eine steht beim Wald und das andere nicht weit davon entfernt.

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