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Linke Einheitsliste im ersten Wahlgang erwies sich als Vorteil

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Die Linke hat es den Wählerinnen und Wählern leichtgemacht: Man nehme einen Wahlzettel und werfe ihn ein! Und gewählt hat man damit nicht nur die Kandierenden der eigenen Partei, sondern auch jene der Bündnispartner. Die bürgerlichen Parteien taten sich da schwerer. 

Der erste Gang für die Staatsratswahlen vom Sonntag, 6. November, hat ein klares und überraschendes Ergebnis hervorgebracht. Die vereinigte linke Liste aus SP, Grünen und Mitte links – CSP brachte vier Kandidierende auf die ersten sieben Plätze: Jean-François Steiert, Valérie Piller Carrard und Alizée Rey von der SP sowie Sylvie Bonvin-Sansonnens von den Grünen. Die fünfte im Reigen, Sophie Tritten (Mitte links – CSP), geht auf dem hoffnungsvollen Platz acht in den zweiten Lauf. Im Sinne der Bündnisraison könnte sie sogar wieder aufs linke Ticket kommen.

Linke Liste vorgefertigt

Auf den zweiten Blick ist das gute Resultat der linken Mitte nachvollziehbar – denn die Einheitsliste hat funktioniert. Die Linke nutzte dabei die Freiburgische Eigenheit der Wahl der Kantonsregierung im Majorz und mit Wahllisten. Technisch betrachtet war die gemeinsame Liste nichts anderes als eine vorgedruckte, schon vorpanaschierte Wahlvorlage. Die Wählerinnen und Wähler konnten die Liste ihrer Lieblingspartei nehmen und einwerfen – sei es unverändert oder zum Beispiel aufgefüllt mit anderen Kandidierenden. Formell traten die drei Parteien separat an, aber die Listen unterschieden sich lediglich in der Reihenfolge, in der die Kandidierenden aufgeführt waren. 

Die Stimmen verzettelten sich kaum. SP und Grüne weisen einen hohen Anteil an unverändert eingelegten Einheitslisten auf. Auch die veränderten Wahlzettel zeigen im Kreuzvergleich nur kleine Unterschiede zwischen den «eigenen» Antretenden und denjenigen der Partnerparteien.  Wenn die SP-Basis mal die Liste verändert hat, dann zugunsten der Mitte-Partei.  Auffallend ist, dass alle drei Kandidierenden der Mitte von SP-Listen mehr Stimmen erhielten als von SVP-Listen.

FDP und Mitte sind sich näher

Die bürgerlichen Parteien hingegen sind getrennt in den ersten Wahlgang  marschiert. Ihre Wählenden mussten gezielt die Kandidierenden der jeweils anderen beiden Parteien auf die Liste schreiben. Und das taten sie nur bedingt. Gerade die Unterstützung der Mitte durch die SVP war an einem kleinen Ort – von der FDP erhielt das Mitte-Trio drei Mal so viele Stimmen wie von der SVP. Fast gleich stark war die Mitte-Unterstützung der FDP-Liste. Dennoch muss die Mitte nun um zwei von drei Sitzen bangen, die FDP scheint ihre Felle dagegen fast auf dem Trockenen zu haben.

Als Panaschierkönige erwiesen sich dabei Didier Castella (FDP), der rund 15’000 Stimmen von seinen 30’000 von fremden Listen erhielt, und Olivier Curty (Mitte). Castella sammelte auf den Mitte-Listen fast so viele Stimmen wie deren eigene Kandidatin Luana Menoud. Auch sein Mitstreiter Romain Collaud schnitt gut ab. Curty erhielt mehr Stimmen von der SP als von der SVP. Dies brachte ihm den Spitzenplatz seiner Partei und den Einzug  unter die besten sieben. Umgekehrt flossen seinem Parteikollegen Jean-Pierre Siggen auffällig wenig Panaschierstimmen zu. Aber auch von der Basis seiner eigenen Partei wurde er nicht durchs Band unterstützt. 

Das schlechte Abschneiden von Luana Menoud-Baldi (Mitte) ist darauf zurückzuführen, dass sie auf den eigenen Listen aktiv gestrichen wurde – sie hat einen Viertel weniger Stimmen als ihr Parteikollege Curty von der eigenen Parteibasis erhalten. Zudem erhielt sie von den bürgerlichen Partnern deutlich weniger Unterstützung.

Viele Zeilen blieben leer

Die bürgerlichen Parteien weisen hohe Werte an leeren Stimmen auf ihren Wahlzetteln auf. Die Wählerinnen und Wähler haben die freien Zeilen selten mit Vertretern der anderen bürgerlichen Parteien aufgefüllt. Die SVP-Wähler haben einen Leer-Anteil von 50 Prozent, bei den FDP-Listen sind es gar 55 Prozent. 

Die gegenseitige Unterstützung der Bürgerlichen ist verhalten. Vor allem die SVP-Basis und jene der beiden anderen Partnerinnen haben einander die kalte Schulter gezeigt. Das ist zwar politisch nachvollziehbar, wirft aber kein Licht der Hoffnung auf die derzeit diskutierte bürgerliche Einheitsfront. Will die Mitte nicht zur Juniorpartnerin in der Regierung werden und wollen die Bürgerlichen ihre Mehrheit im Staatsrat behalten, müssen sie enger zusammenarbeiten. 

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