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Mal fröhlich, mal düster

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Mal fröhlich, mal düster

Das Museum für Kunst und Geschichte zeigt Iseut Bersier

Nach einer Lehrerinnenausbildung hat sich Iseut Bersier mit 26 Jahren der Kunst zugewandt. Dieser ist sie bis heute treu geblieben. Eine Ausstellung im Museum für Kunst und Geschichte Freiburg zeigt ab dieser Woche eine Auswahl aus dem vielfältigen Schaffen der Künstlerin.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Egal, ob sie Landschaften malt oder Menschen («Menschen sind einfacher»), ob sie Skulpturen schafft oder gar an einer Glasmalerei mitarbeitet: Die Werke von Iseut Bersier strahlen mit ihrer Farbenpracht und ihrer prallen Lebendigkeit Freude und Leichtigkeit aus. «Du bist ja immer fröhlich», bekomme sie oft zu hören, so die Künstlerin. Ganz stimme das aber nicht. «Wie jeder Mensch habe ich beide Seiten in mir: viel Freude, aber bisweilen auch düstere Momente.»

Wer die Retrospektive, die bis zum 25. Juni im Museum für Kunst und Geschichte zu sehen ist, aufmerksam betrachtet, erkennt beide Seiten der Iseut Bersier. Da sind, gleich beim Eingang im oberen Foyer, Landschaftsansichten zu entdecken, die zwischen 1999 und 2006 entstanden sind: Städte oder Gegenden, welche die Künstlerin selbst besucht hat (wie Amsterdam oder Granada), aber auch solche, die in ihrer Fantasie entstanden sind. «Eigentlich reise ich nicht so gern», so die 71-Jährige. «Das weckt so viele Impressionen, dass ich sie gar nicht alle verarbeiten kann. Deshalb suche ich manchmal die Einsamkeit.»
Der zweite Teil der Ausstellung vereint eine Auswahl der Frauendarstellungen von Iseut Bersier. Die meisten sind in den letzten Jahren entstanden, es sind aber auch einzelne wiederentdeckte Werke aus den Siebziger- und Achtzigerjahren zu sehen. Die Bilder zeigen keine real existierenden Frauen. «Im Ausdruck sind es vielleicht eine Art Selbstporträts», so die Künstlerin. «Die Augen der Frauen widerspiegeln mal Freude, mal Einsamkeit, mal Müdigkeit, mal Trauer. Diese Gefühle sind einfach aus meinem Inneren gekommen – das ist ein bisschen wie Magie.»

Sehr persönlich wirken auch die Werke im unteren Foyer: eine Auswahl, die in ihrer Breite fast autobiografisch erscheint. In verschiedenen Techniken und Formaten hat Iseut Bersier Eindrücke, Ideen und Gefühle festgehalten; der zeitliche Horizont reicht von 1976 bis ins Jahr 2005. Da sind etwa Stillleben aus den Siebzigerjahren (Bersier: «Manchmal wünschte ich, ich wäre in meiner Kunst noch so mutig wie damals») oder eine Serie von Blumen («Ich hoffe, sie sehen nicht aus wie Glückwunschkarten»). Eine andere Serie aus dem Jahr 2002 zeigt Erinnerungen an die Baleareninsel Formentera.
Auch in diesem Teil der Ausstellung scheint ab und zu Bersiers düsterere Seite durch. Dies gilt etwa für die Trilogie «Nocturne I-III», die im Jahr 1982 entstand, in einer Zeit, in der sie traurig gewesen sei. Als Untertitel hat Bersier Zitate ihrer Lieblingsdichterin Else Lasker-Schüler gewählt, etwa: «Wenn du nicht da bist, ist die Stadt dunkel.» Ganz am Ende der Ausstellung sind in kleinen Schaukästen dreidimensionale Installationen ausgestellt, die fast schon apokalyptisch anmuten. Auch das gehört zu Iseut Bersier: «Hier habe ich versucht, Vorgänge unserer Welt zu verarbeiten, die mir manchmal Angst machen.»

Museum für Kunst und Geschichte, Murtengasse 12, Freiburg. Vernissage: Do., 6. April, 18.30 Uhr. Bis zum 25. Juni. Öffnungszeiten: Di. bis So. 11 bis 18 Uhr, Do. bis 20 Uhr.Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Malerei und Musik

Iseut (Isolde) Bersier wurde 1935 in Olten geboren. Obwohl sie in einem künstlerischen Umfeld aufwuchs (der Vater war Museumskonservator, die Mutter Musikerin und Malerin), absolvierte sie zuerst eine Ausbildung als Lehrerin. Nach ihrer Heirat besuchte sie von 1961 bis 1968 die Kunstgewerbeschule der Stadt Bern; von 1969 bis 1972 studierte sie in Paris. 1975 richtete Bersier, inzwischen Mutter zweier Kinder, ihr erstes Atelier in Murten ein. Sie trat der Künstlergruppe Groupe Mouvement und dem Verband GSMBA (heute Visarte) bei. In verschiedenen Kursen bildet sie sich bis heute kontinuierlich weiter und probiert immer wieder neue Techniken aus. Parallel zu ihrer Tätigkeit als Kunstmalerin spielt sie Klavier und Orgel; 1994 und 2000 erlangte sie Konservatoriumsdiplome in Orgel bei René Oberson. «Ich war die älteste Schülerin am Konsi Freiburg», so Iseut Bersier, die heute in Muntelier lebt. cs

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