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Margrit und Ruedi: Nach 40 Jahren wieder «Zu Hause» im Sensebezirk

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Sie verliessen den Sensebezirk Anfang der 1980er-Jahre, um in Kanada ein besseres Leben zu finden. Jetzt sind Margrit und Ruedi Moser wieder zurück. Ein Einblick in ein Leben voller Mut, Abenteuer und ganz viel Heimweh.

«Von Menzisberg nach Walton» – so titelten die «Freiburger Nachrichten» am 7. April 1981 und stellten in einem Artikel die Familie Moser vor. Als junge Bauernfamilie wanderten Mosers damals nach Kanada aus. Mit vier Kindern, vielen Hoffnungen und einigen Ungewissheiten kehrten Rudolf und Margrit Moser dem Sensebezirk den Rücken, um sich in Kanada eine Zukunft aufzubauen.

42 Jahre später, Februar 2023: Rudolf und Margrit Moser sitzen an ihrem Esstisch in Oberschrot. Vor ihnen liegt der – mittlerweile vergilbte – Zeitungsartikel. Fein säuberlich hatten sie ihn damals ausgeschnitten und aufbewahrt. So viel sei gesagt: Die Auswanderung ist gelungen – rund vier Jahrzehnte verbrachte das Ehepaar Moser in Kanada. Immer wieder besuchten die beiden die Schweiz und blieben ab und zu auch einige Monate am Stück hier. Seit letztem September aber ist alles anders. Die beiden Auswanderer sind wieder einmal in den Sensebezirk zurückgekehrt – diesmal, um zu bleiben.

Den Artikel von 1981, als die FN über ihre Auswanderung berichteten, haben Mosers aufbewahrt.
Sarah Neuhaus

«Meine Eltern sind seit 57 Jahren verheiratet – 56 Jahre lang folgte meine Mutter meinem Vater, und nun ist er ihr gefolgt.» Mit diesen Worten beschreibt eines der vier Moser-Kinder, Rudolf Junior, die definitive Rückkehr seiner Eltern in die Schweiz. Margrit Moser lächelt, Rudolf Senior – auch Ruedi genannt – schmunzelt, wendet seinen Blick aber ab und zuckt mit den Schultern. «Ich bin auch jetzt noch nicht einverstanden, dass wir Kanada verlassen haben – aber ich bin mitgekommen», sagt der 80-Jährige. Es fällt dem humorvollen, älteren Herrn – dessen Augen meistens freudig leuchten – sichtlich schwer, über die Rückkehr in die Schweiz zu sprechen. Schnell kehrt der Schalk aber zurück in sein Gesicht: «Ich wollte mich ja schliesslich nicht scheiden lassen», sagt er und schmunzelt.

In zahlreichen Fotoalben hat Margrit Moser das Leben ihrer Familie dokumentiert.
Sarah Neuhaus

Ganz reibungslos verlief die Rückkehr in die alte Heimat auch für Margrit Moser nicht. «Wir sind immer noch dabei, uns einzuleben», sagt sie. Auch sie fühle sich in Oberschrot noch nicht ganz zu Hause. Die 78-Jährige sagt:

Es gibt immer wieder Heimwehphasen.

Wenn Freiheit einschränkt

Die Entscheidung, in die Schweiz zurückzukehren, fällten Mosers in erster Linie, weil das Leben in ihrem Häuschen in Kanada für die beiden immer beschwerlicher wurde. Was Ruedi und Margrit während ihrer 40 Jahre in Nordamerika so geschätzt hatten – die weite, unberührte Natur, die scheinbar grenzenlose Freiheit, die grossen Distanzen und Dimensionen – stellte sich mit fortschreitendem Alter immer mehr als Herausforderung dar. Seit September leben sie in einer kleinen Wohnung neben dem Pflegeheim Bachmatte. Sie können zu Fuss ins Dorf und zur Bushaltestelle. Und: Sohn Rudolf hat den elterlichen Hof auf dem Menzisberg schon vor Jahren übernommen und ist somit schnell vor Ort, um seine Eltern zu unterstützen.

Auf dem Foto oben rechts ist Ruedi Moser zu sehen.
Sarah Neuhaus

Die grosse Reise beginnt

Ein weiteres Trostpflaster für die Rückkehrer: Die unzähligen Erinnerungen, welche das Ehepaar Moser während ihrer Zeit als Bauern und dann ab Mitte der 1990er-Jahre als Reisende gesammelt haben. Nachdem Ruedi Moser damals gesundheitliche Probleme bekommen hatte, entschied sich das Ehepaar, die Farm in Kanada zu verkaufen und für die nächsten Jahre zuerst mit einem Zeltwagen und danach mit einem Wohnwagen auf Reisen zu gehen. «Während unserer Zeit auf der Farm hatten wir nicht die Gelegenheit, das Land kennen zu lernen, das haben wir dann nachgeholt», erzählt Margrit Moser. Eine Schale voller besonderer Steine und unzählig fein säuberlich beschrifteter Fotos sind Zeugen von all den Abenteuern, die Mosers und ihre beiden Hunde auf Reisen erlebt haben.

Zum Beispiel der eine Sommer, als das Ehepaar in einem Wander-Camp für die Verpflegung von rund 80 Personen zuständig war. «Sie war der ‹cook›», erinnert sich Ruedi. «Und er war der ‹helper›», ergänzt Margrit und lacht. Oder der eine Winter, den Mosers in Florida verbrachten und einige unschöne Begegnungen mit Alligatoren und Krokodilen hatten. Praktisch zu jedem Foto, das an diesem kalten Februarnachmittag auf dem Küchentisch von Mosers liegt, hat Margrit eine amüsante Anekdote zu erzählen.

Ruedi und Margrit Moser sind nach 40 Jahren in Kanada wieder in den Sensebezirk zurückgekehrt.
Sarah Neuhaus

2012 beschloss das Ehepaar Moser schliesslich, sich wieder einen festen Wohnsitz zuzulegen – natürlich in Kanada. Bis letzten Herbst wohnten Ruedi und Margrit in einem zweistöckigen Häuschen umgeben von wilden Apfelbäumen, einem Kartoffelfeld und einem Bach. «Es ging uns sehr gut dort», betont Ruedi.

Schwerer Start

Das Abenteuer Auswandern war aber nicht immer nur einfach und angenehm. Gerade die ersten paar Jahre in Kanada waren geprägt von wirtschaftlichen, juristischen und sprachlichen Herausforderungen. Rudolf Junior war 14 Jahre alt, als die Familie den Sensebezirk verliess. «Wir hatten uns gefreut, aber weil wir nicht Englisch konnten, war die erste Zeit in der Schule hart», erinnert er sich.

Nach den ersten zwei Jahren in Kanada musste die Familie eine Grundsatzentscheidung treffen: Weiterhin bleiben oder wieder zurück in die Schweiz? Mit dem Eigentümer der Farm, die sie ursprünglich nach Kanada gebracht hatte und die sie als Betriebsleiter während zwei Jahren bewirtschaftet hatten, gab es Unstimmigkeiten. «Aber bereits zu diesem Zeitpunkt wollte niemand mehr zurück in die Schweiz», erzählt Ruedi Senior. Sein Sohn fügt an:

Wer würde auch freiwillig in die Schweiz zurückkehren – zumindest wenn man jung ist.

Zusammen hat das Ehepaar Moser unzählige Abenteuer erlebt.
Sarah Neuhaus

Wie sein Vater würde auch er jetzt eigentlich lieber in Kanada leben. Aber schon nach wenigen Jahren in Nordamerika kehrte Rudolf in die Schweiz zurück, um eine Lehre zu machen. «Wir kannten das Ausbildungssystem in Kanada damals nicht wirklich», erklärt seine Mutter ein wenig entschuldigend. «Ruedi und ich waren überzeugt, dass eine Lehre die beste Ausbildung für unsere Kinder sein würde.» So wurde Rudolph Junior nach der obligatorischen Schulzeit in die Schweiz geschickt – nicht ganz freiwillig. «Aber damals hat man noch auf die Eltern gehört», kommentiert er mit einem Augenzwinkern. Die Liebe hielt den heute 56-Jährigen schliesslich im Sensebezirk. Sein Bruder und eine seiner Schwestern hingegen leben immer noch in Kanada. Die andere Schwester lebt im Appenzell. Margrit Moser sagt:

Dass die Familie quer über den Globus verstreut ist, gehört eben auch zum Auswandererleben.

Trotzdem – bereut haben Mosers ihre Auswanderung nie. Im Gegenteil. Der mutige Schritt über den Atlantik hat der Sensler Familie ein Leben geprägt von viel Arbeit, aber auch von beinahe unvorstellbaren Freiheiten und Abenteuern beschert.

Seit letztem September leben Mosers wieder im Sensebezirk.
Sarah Neuhaus

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