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Gremauds Achterbahnfahrt auf den Olymp

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Mathilde Gremaud krönt ihre olympische Erfolgsgeschichte. Die Freiburgerin gewinnt Gold im Slopestyle, hauchdünn vor der chinesisch-amerikanischen Topfavoritin Eileen Gu. Und das, nachdem sie in der Qualifikation fast ausgeschieden ist.

Was für eine verrückte Geschichte das ist: Vor einer Woche, an ihrem 22. Geburtstag, gewinnt Mathilde Gremaud im Big Air die Bronzemedaille. Sechs Tage später scheitert sie im Slopestyle fast in der Qualifikation, in jener Disziplin, in der sie vor vier Jahren in Südkorea Silber hinter Sarah Höfflin geholt hat. Sie tritt seltsam lethargisch auf, findet sich schon mit dem Aus ab.

Gremaud berichtet von einem Loch, in das sie nach der Euphorie um die Big-Air-Medaille gefallen ist, von einer unbekannten inneren Leere, von der plötzlich abhanden gekommenen Freude an dem, was sie sonst am liebsten tut, dem Skifahren. Mit viel Dusel rutscht die Schweizerin als Zwölfte und Letzte gerade noch in den Final.

Eine kaputte Bindung bringt die Wende

In diesem setzt sich der negative Trend fort. Nach wenigen Sekunden stürzt sie im ersten Lauf. Sie landet nach dem ersten Rail leicht verdreht, verliert den rechten Ski, zerstört die Bindung. Es ist verflixt. Gremaud muss in der kurzen Pause den Ski wechseln, ist dadurch vom Wettkampf abgelenkt. Was sie durchaus begrüsst. Dann kommt der zweite Lauf und es funktioniert tatsächlich alles wieder. Gremaud meistert die Rails, landet einen 1080, einen 900 und einen 720. Sie erhält 86,56 Punkte.

Die Medaille ist damit noch nicht gesichert. Mit der 18-jährigen Eileen Gu, der ein Jahr älteren Estin Kelly Sildaru, die mit 13 Jahren an den X-Games triumphiert hat, und der 20-jährigen Französin Tess Ledeux hat es Gremaud in China unter anderem mit drei jungen Ausnahmetalenten zu tun, die den Sport in den letzten Jahren – zusammen mit ihr – auf ein neues Level gehoben haben. Nicht alle halten der nervlichen Belastung stand.

Im Duell zwischen Gu und Gremaud entscheidet am Ende die Winzigkeit von 0,33 Punkten zugunsten der Schweizerin, die damit ihren Medaillensatz an Olympischen Spielen komplettiert, mit 22 Jahren. «Es ist verrückt. Nach der Qualifikation habe ich eine halbe Stunde geweint», sagt Gremaud, noch sichtlich überrumpelt.

Tüschers Jubel

Nationalcoach Grégory Tüscher kann sich im Zielbereich nicht mehr halten vor Freude. «Unglaublich! Unglaublich! Unglaublich!», jubelt er, bevor er Gremaud kräftig umarmt und sie jauchzend durch die Luft wirbelt. Vor allem an seiner Reaktion lässt sich ablesen, wie erlösend dieser Erfolg nach den letzten Tagen ist. Der Schweizer Disziplinenchef Christoph Perreten beschreibt Gremauds letzte Tage als «Achterbahnfahrt», als «emotionales Auf und Ab». Generell erkannte er in den Tagen in China eine ungewohnte Anspannung.

An sich kommt Gremauds Erfolg nicht aus dem Nichts. Als dreifache X-Games-Siegerin, Silbermedaillen-Gewinnerin an den Olympischen Spielen 2018, WM-Zweite vor einem Jahr und mehrfache Weltcupsiegerin gehörte die junge Freiburgerin aus dem Dorf La Roche zu den Favoritinnen. Doch nun standen die Vorzeichen ungünstig. Schon Gremauds Vorgeschichte zu diesen Spielen hatte es in sich. Zweimal war sie vor dem Start in den Olympia-Winter heftig gestürzt, hatte sie sich am Kopf verletzt. Erst im Januar war sie wieder voll einsatzfähig.

Gremaud sagt, dieses emotionale Auf und Ab sei Teil ihres Charakters. Sie zeigt aber, dass sie dann funktioniert, wenn andere am Druck zerbrechen. Mit dieser Eigenschaft hat sie es zur ersten Freiburger Olympiasiegerin überhaupt geschafft.


Zur Person: Mathilde Gremaud

Wohnort: La Roche.
Geburtsdatum: 08.02.2000.
Grösse:168 cm.
Bisherige Olympia-Teilnahmen (Rang): 2018 (Silber SS), 2022 (Gold SS, Bronze BA)
Grösste Erfolge: Olympia-Gold 2022 (SS), Olympia-Silber 2018 (SS), Olympia-Bronze 2022 (BA), WM-Silber 2021 (SS), 2x Gold X-Games Aspen (BA), 2x Silber X-Games Aspen (1 BA/1 SS), 6 Weltcup-Siege (5 BA/1 SS), 12 Weltcup-Podestplätze (6 BA/6 SS)

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