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«McCain ist zu alt und Palin zu gefährlich»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: irmgard Lehmann

Ja, mit dem Schreiben in Deutsch sei das so eine Sache, meinte der 75-jährige Emile Mooser am Telefon. Die Sprache sei ihm halt nicht mehr so geläufig. Tatsächlich ist Emile Mooser, der in Jaun aufgewachsen ist, Metzger und später Koch gelernt hat, mehr Amerikaner als Freiburger. Seiner Heimat hat er bereits mit 20 Jahren den Rücken gekehrt.

Er war Koch auf Luxusdampfern und später in renommierten Hotels in Kanada. Mit 27 Jahren wurde er Küchenchef in Montreal und mit 40 Jahren eröffnete er seinen eigenen Betrieb. «Emile’s Swiss Affair» hiess sein Restaurant in San José, Kalifornien. Vor zwei Jahren verkaufte er es und reist seither in der ganzen Welt herum. Emile Mooser ist Vater von zwei Kindern.

Emile Mooser – wie erleben Sie die Wahlen?

Ich bin froh, dass es bald vorüber ist. Seit Monaten hört man im Fernsehen und am Radio nichts anders als von diesen Wahlen. Aber in den Zeitungen muss man immer nur zwischen den Zeilen lesen. Glauben kann man sowieso nichts von dem, was da gesagt wird.

Es ist höchste Zeit, dass wir in eine andere Richtung gehen, mit neuen Ideen und Zielen.

Wie sieht es bei Ihnen punkto Wahlpropaganda aus?

Das Wahlfieber ist sehr hoch. Viel mehr Leute werden wählen als früher – besonders die Demokraten und die jungen Leute. Viele, die in ihrem Leben noch nie gewählt haben, werden es tun, und das ist gut.

Wie nehmen Ihre Freunde und Bekannten die Wahlen wahr?

Alle wollen einen Wechsel, eine neue Richtung. Meine Freunde sind begeistert von Obama. Wir sind alle der Meinung, dass McCain zu alt ist und Palin zu gefährlich.

Präsident Bush ist also nicht Ihr Freund?

Bush ist sehr unpopulär, besonders hier in Kalifornien, und das ist auch Dick Cheney. Es ist höchste Zeit, dass er wieder auf seine Ranch in Texas verschwindet.

Vor acht Jahren war man stolz, Amerikaner zu sein. Doch heute, auf meinen vielen Reisen in Asien, Südamerika und Europa, reise ich nur noch als «Schweizer», obwohl ich auch amerikanischer Staatsbürger bin.

Mein Herz schlägt für Obama. Auch jenes meiner Freunde und meiner Familie: Obama ist sehr intelligent und hat sich «surrounded» mit sehr guten Leuten.

Wir müssen die Chinesen um Geld bitten, damit wir das Öl von den Arabern kaufen können – so weit ist Amerika heute.

In Kanada nimmt man es gelassen

Auch Ruth Pürro lebt seit rund 20 Jahren im Westen Nordamerikas. Die heute 42-jährige Ruth ist in Schmitten aufgewachsen und ist als gelernte Köchin mit 21 Jahren nach Kanada ausgewandert. Bevor sie sich in Vancouver niederliess, arbeitete sie in verschiedenen Restaurants in Banff. Heute ist sie selbständig und betreibt einen Partyservice. Als private Köchin steht sie in der Küche vornehmer Häuser. Ruth Kane Pürro ist Mutter von zwei Kindern und lebt seit über zehn Jahren in Vancouver.

Ruth Kane-Pürro, sind in Kanada die Wahlen auch ein Thema?

Kanada wird ja häufig von den USA als ihr 53. Staat angesehen, und das amüsiert mich. Natürlich haben wir die amerikanische «Presidential Debate» verfolgt, sind wir uns doch bewusst, dass die USA einen grossen Einfluss haben auf unser Land.

Wie sieht Vancouver punkto Plakate und Wahlfieber aus?

Fieber ist da keines zu sehen. Man findet auch keine Plakate oder Sonstiges, das auf die Wahlen in den USA hindeutet. Da wir keinen Einfluss auf das Endresultat haben, wird die Sache einfach mitverfolgt. Zum Teil auf eher satirische Weise. «Saturday Night Live» ist auch hier eine beliebte TV-Schau, die bisher alle Kandidaten, inklusive Hillary Clinton, ins Lächerliche gezogen hat.

Sind die Wahlen unter Freunden ein Gesprächsthema?

Wir sprechen davon, nehmen aber alles nicht so ernst.

Die Mehrheit der Leute hält jedoch gespannt den Atem an und hofft, dass auch die USA ihr «Geld auf Obama setzen».

Meiner Meinung nach ist Obama ein Realist, der längst gemerkt hat, dass die USA nicht mehr so beliebt sind im Ausland, wie viele Amerikaner immer noch glauben. Er scheint auch zu verstehen, dass der sogenannte «American Dream» vorläufig auf Eis gelegt werden muss.

McCain hingegen scheint alles schon so gut zu kennen und zu wissen, dass er gar nicht realisiert, was in den USA los ist. Es wird gesagt, dass er vor allem von den sogenannten «Walmart-women», vergleichbar mit «Migros-Frauen» oder nicht hoch ausgebildeten Frauen der Mittelklasse, unterstützt wird.

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