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McParland soll das Potenzial abrufen

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McParland soll das Potenzial abrufen

Gottéron – Der Kanadier ersetzt ab sofort den Russen Popichin auf dem Trainerposten

Der Kanadier Mike McParland löst bei Gottéron per sofort Jewgeni Popichin als Trainer ab. Der Verwaltungsrat zieht damit die Konsequenzen aus den unbeständigen sportlichen Leistungen und der ungemütlichen Tabellenlage (Vorletzter der Nationalliga A).

Von FRANK STETTLER

Am Dienstag verlor Gottéron in Rapperswil mit 3:4. Es war die 17. Saisonniederlage in einem Spiel der letzten Chance, will man die Playoffs noch erreichen. Diese sind nun in weite Ferne gerückt und realistisch gesehen kaum mehr möglich. Der Club hält jedoch an seiner Zielsetzung fest. Für neue Impulse soll jetzt der Trainerwechsel sorgen. «Wir schliessen eine Phase ab, in welcher wir alle – Trainer, Spieler und Vorstand – versucht haben, uns zu verbessern. Nun ist es fünf vor zwölf, wollen wir unseren zentralen Auftrag, die Playoffs, noch erfüllen», erklärt Gottérons Direktor Roland von Mentlen. «Der letzte und beste Hebel in unserem Geschäft ist ein Trainerwechsel. Jewgeni Popichin und der Club scheiden nicht im Streit. Es ist vielmehr die Einsicht, dass wir so nicht mehr weiterkommen.» Von Mentlen verheimlicht nicht, dass das Engagement von Mike McParland gestern unabhänging vom Ausgang der Partie in Rapperswil über die Bühne gegangen ist. Ebenfalls entlassen wurde Popichins Assistent Petr Malkow. Die Verträge der beiden Russen wären Ende Saison ausgelaufen.

Der 46-jährige Kanadier Mike McParland ist ein profunder Kenner der Schweizer Eishockey-Szene. Als Spieler war er für La Chaux-de-Fonds und Rapperswil tätig. Danach trainierte er Chur, Langnau, Lyss, Herisau, Thurgau und Lausanne. Bei den Waadtländern war er im November 2003 überraschend entlassen worden. Zuletzt arbeitete McParland in der deutschen DEL bei den Kassel Huskies, trat dort aber als Tabellenletzter zurück. Für Roland von Mentlen ist McParland die ideale Lösung: «Es gibt momentan keinen anderen Trainer auf dem Markt, der mehr vom Eishockey versteht als McParland. In Lausanne hat er bewiesen, dass er bei einem Club mit bescheidenen Mitteln viel bewegen kann. Er kann das Potenzial der Spieler abrufen und für die nötigen Impulse sorgen.» Der Wechsel sei von langer Hand vorbereitet gewesen, so der Direktor: «Bereits bevor Mike bei Kassel unterschrieb, habe ich ihm gesagt, dass er sich bei mir melden soll, wenn er frei ist. Ich wollte schon lange einmal mit ihm zusammenarbeiten.»

Keine Versprechungen

Mike McParland, der einen Zweijahresvertrag unterschrieb, bestätigt erste Kontakte, die es schon im Frühling gab: «Wir haben über die kommende Saison diskutiert. Jetzt bin ich halt schon früher hier, nachdem mich von Mentlen vergangene Woche anrief. Ich kenne ihn schon lange, unsere Wege haben sich oft gekreuzt. Ich freu mich riesig hier zu arbeiten. Ich will die Mannschaft zurück auf den Weg bringen. Diese Arbeit wird nicht einfach. Im Sport kann man nie etwas versprechen.»

Er werde zunächst viele Einzelgespräche führen und versuchen, die Freude am Spiel zurückzubringen, so McParland zu seinen ersten Amtshandlungen. «Ich sah das Spiel in Rapperswil. Das Team agiert nervös. Es muss wieder Ruhe einkehren und die defensive Arbeit muss sich verbessern», fordert der Kanadier. Schon morgen tritt Gottéron auswärts beim SC Bern an, am Samstag folgt das Heimspiel gegen die ZSC Lions. «Dies sind zwei schwere Gegner, doch sie liegen der Mannschaft. Dies haben die bisherigen Begegnungen gezeigt. Es ist alles möglich.»
«Das Team stand hinter mir»

Die Entlassung war für Jewgeni Popichin keine Überraschung: «Es ist normal und das Schicksal eines Trainers. Das Leben geht weiter. Aber ich bin natürlich enttäuscht, dass es so gelaufen ist.» Popichin löste im Januar 2003 Colin Muller als Trainer der Freiburger ab. Die Gründe für sein Scheitern ortet der Russe im zu knappen Kader: «Hinzu kamen die Verletzungen von Montandon und der Ausländer Karlberg und Lintner. Wir spielten immer im Grenzbereich zwischen Sieg und Niederlage. Wir unterlagen nie mit 0:5 oder 0:6. Der Charakter war immer da.» Auch am Dienstag in Rapperswil habe die Mannschaft nach dem miserablen Start gezeigt, dass sie hinter ihm stehe. «Im Training gaben die Spieler immer alles. Ich hatte nie Probleme mit der Equipe. Uns fehlte halt ein Erfolgserlebnis. Doch dies ist jetzt schon Schnee von gestern.»

Jewgeni Popichin will sich in den nächsten Tagen Gedanken über seine Zukunft machen: «Ich will in der Schweiz bleiben. Man verdient zwar jetzt auch in Russland gutes Geld. Doch meine Kinder gehen hier zur Schule und ich habe in der Schweiz viele gute Freunde gefunden. Zudem mag ich das Schweizer Eishockey.» Popichin hofft, dass Gottéron noch einmal voll angreifen wird: «Die Mannschaft hat mehr verdient als den gegenwärtigen elften Platz.» fs
Einsparungen im Budget

Kurzfristige Wechsel auf dem Trainerposten kosten Geld. Und dies ist bei Freiburg/Gottéron bekanntlich ein rares Gut. Einsparungen im Budget sollen die Finanzierung von McParland und Hodgson sichern.

Rund 120 000 Franken soll das Engagement des neuen Trainergespanns bis Ende Saison kosten. Geld, das im Budget nicht vorgesehen war. «Wir werden Einsparungen vornehmen. Alle im Club sind dazu angehalten, Vorschläge zu unterbreiten, wo und wie gespart werden kann», so Gottérons Präsident Laurent Schneuwly. Manch einer wird sich nun fragen, weshalb für McParland Geld da ist, für NHL-Goalie David Aebischer etwa aber nicht. «Diese zwei Fälle kann man nicht miteinander vergleichen. Wir haben vor der Saison ein Budget festgelegt. Mit diesem wollen wir arbeiten. Zudem wäre Aebischer extern finanziert worden, wenn es denn geklappt hätte», stellt Schneuwly klar. Direktor von Mentlen unterstrich die Position des Clubs: «Aebischer war eine Option und wir haben Nein gesagt. Der Trainerwechsel ist aber ein Muss. Deshalb haben wir Ja gesagt.»

Trainerwechsel nur vordergründig

Inwiefern fühlt sich der Direktor selber verantwortlich für die aktuelle Lage des Vereins? «Wir gewinnen und verlieren zusammen. Der Trainerwechsel ist nur vordergründig. Die Konsequenzen für Spieler und Management werden bald folgen», erklärt Roland von Mentlen. McParland selbst arbeitete bei Lausanne als Trainer und Direktor. Zeichnet sich da etwa gar ein Wechsel ab? «Von Mentlen unterschrieb kürzlich einen neuen Vertrag über drei Jahre. Er leistet gute Arbeit. McParland kommt nur als Trainer», versichert Präsident Laurent Schneuwly. fs

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