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«Meister –, wo wohnst du?»

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Eine der Fragen, die in der neuen Kirchenepoche von zentraler Bedeutung sein werden, ist die nach dem Ort, wo der Herr wohnt und gesucht werden soll. Auf die Frage «Meister –, wo wohnst du?» (Johannes 1,38) gibt die christliche Tradition – abgesehen von der sakramentalen Gegenwart in der Eucharistie – grundsätzlich zwei Antworten:

Eine Antwort beruft sich auf Johannes 14,23: «Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.» Demnach ist Gott in unserem Inneren, im «Seelengrund» zu suchen, denn hier hat er seine Wohnung aufgeschlagen und von hier aus lädt er uns zärtlich zur Freundschaft ein, zum inneren Beten als Liebesgespräch mit ihm. Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis fallen hierbei zusammen. Denn im Gebet merken wir, wer wir im Angesichte Gottes sind: «Du selbst hast mein Innerstes geschaffen, hast mich gewoben im Schoss meiner Mutter … Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken!» (Psalm 139, 13 und 22)

Eine andere Antwort will – im Anschluss an Matthäus 25,40 («Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan») – den Herrn draussen, in den Armen und Leidenden suchen. Es ist das messianisch-prophetische Christentum, das vom Tun der Liebe ausgeht. Diese Tradition hat das Zweite Vatikanische Konzil am Übergang zur neuen Kirchenepoche betont, wenn es an einer Stelle heisst, dass die Kirche in den Armen und Leidenden das Bild dessen erkennt, «der sie gegründet hat und selbst ein Armer und Leidender war. Sie müht sich, deren Not zu erleichtern, und sucht Christus in ihnen zu dienen».

Diese zwei Formen der Gottesbegegnung sind nicht antithetisch, sondern komplementär. In der neuen Kirchenepoche wird man beide Antworten – die Liebesmystik zu Christus im Seelengrund und die Verbindung von Mystik und Politik bei der Suche des Herrn in den Armen und Leidenden und im Kampf gegen jedes Unrecht, das wir ändern können – deutlicher als bisher miteinander verbinden müssen. Wir sind gewohnt, dass die hervorragenden Gestalten des ersten Typus zu Heiligen erklärt werden, aber mit den Christen und Christinnen des zweiten Typus hatte die Kirche bisher oft ihre Mühe, wenn sie nicht nur «Werke der Barmherzigkeit» praktizierten, sondern auch «politisch» für eine Welt kämpften, die wie das Reich Gottes von Gerechtigkeit und Frieden, Wahrheit und Freiheit geprägt sein sollte.

zvg

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