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Michel Dousse: Bestenfalls das Fest seines Lebens

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Mit seinen bald 30 Jahren ist Michel Dousse der routinierteste Schwinger im Aufgebot der Südwestschweizer für das Eidgenössische. Viel hänge in Pratteln vom mentalen Bereich ab, sagt der Sensler.

In einer Woche feiert Michel Dousse seinen 30. Geburtstag. Damit ist der Senlser der älteste Schwinger der Südwestschweizer Selektion für Pratteln. Im Baselbiet bestreitet Dousse bereits sein viertes Eidgenössisches Fest. «Ich bin sicherlich weniger nervös als noch die ersten Male, aber auch bei mir wird es spätestens kribbeln, wenn wir am Samstagmorgen in die Arena einziehen werden.» In Pratteln überhaupt dabei sein zu können, ist für den Freiburger nach einigen Blessuren eine grosse Befriedigung. «Schön, passt es gerade. In den letzten Jahren stand ich um diese Zeit nicht im Sägemehl. Jetzt hatte ich zwar keine 100 Prozent gute Saison, aber doch eine, die gut genug ist, damit ich mich einigermassen souverän für das Eidgenössische qualifizieren konnte.» Er sei so gut vorbereitet wie noch nie. «Was das resultatmässig heissen wird, ist ein anderes Thema. Aber vom Gefühl her, ist es so.»

Kopf kann für die Differenz sorgen

Nachdem der in Jeuss wohnhafte Dousse 2013 in Burgdorf und 2016 in Estavayer-le-Lac nicht über vier Gänge hinausgekommen war, konnte er vor drei Jahren in Zug über die volle Distanz von acht Gängen gehen. Zum Kranz reichte es aber nicht. «Natürlich habe ich Erwartungen für Pratteln. Ich will so gut wie möglich abschneiden. Im besten Fall werde ich den besten Wettkampf des Lebens abliefern», sagt Dousse. «Das rede ich mir jedenfalls täglich ein.» Es gebe Schwinger und Sportler im Allgemeinen, die von Natur aus eine mentale Stärke mitbrächten. «Ich hatte das nicht und begann in jungen Jahren mit dem Mentaltraining», erklärt Dousse. Die letzten beiden Jahre war er jedoch bei keiner Fachperson mehr. «Ich habe in meinem Sportstudium genug darüber gelernt, zudem lese ich Bücher oder höre mir Podcasts an.» Er arbeite oft an der Kopfeinstellung, weil sie speziell bei einem Eidgenössischen viel ausmache. «An einem solchen Grossanlass ist das Interesse von allen Seiten immens, da kann der mentale Bereich für die Differenz sorgen.» Denn schwingen können sie alle, so Dousse. «Schlussendlich geht es darum, die Energie dieser Aufmerksamkeit zu nutzen, und nicht daran zu zerbrechen.»

Mit seinen bald 30 Jahren und den drei Eidgenössischen im Gepäck ist Dousse fraglos einer der Leader der Selektion und nimmt diese Rolle auch ein. «Das kommt automatisch. Ein Eidgenössisches Fest ist eigentlich immer ähnlich, ob es in Pratteln, Zug oder Estavayer stattfindet», erklärt Dousse, der unter anderem als Fitnesstrainer der Düdingen Bulls fungiert. «Ich kenne den Ablauf. Natürlich folgen die Neuen mir und den anderen erfahrenen Schwingern deshalb ein Stück weit nach.»

Extreme Vorfreude bei Sturny

Einer dieser Neulinge ist Nicolas Sturny, der den Zusammenzug der Südwestschweizer Selektion vor gut drei Wochen in Plaffeien und Schwarzsee geschätzt hat. «Für mich ist es sehr wichtig, die Abläufe kennenzulernen. Es wird für mich das erste Mal sein, dass ich an einem Fest über zwei Tage teilnehmen werde.» Der 24-Jährige aus St. Antoni trat im letzten Jahr erstmals in Erscheinung, als er beim Schwarzsee-Schwinget überraschend als einziger Freiburger den Kranz gewinnen konnte. «Jetzt freue ich mich extrem auf Pratteln, dort zu starten, war mein Saisonziel.» Eine leichte Verletzung habe ihm den Start ins Jahr erschwert, dennoch habe es glücklicherweise für das Aufgebot gereicht.

Die grosse Differenz zu dem, was er bisher kannte, werden die 50’000 Zuschauer im weiten Rund sein, erklärt der Landwirt und Metzger. «Am Ende bleibt es aber einfach ein Schwingfest und ich werde Gang für Gang nehmen.» Was für ihn am Eidgenössischen drin liege, könne er nur schwer einschätzen. «Ich hoffe aber schwer, dass ich am Sonntagmorgen nochmals antreten kann. Ich nehme es, wie es kommt, und gebe mein Bestes.»

Baeriswyl will offensiv schwingen

Ebenfalls aus St. Antoni kommt Christoph Baeriswyl, und auch er ist erstmals an einem Eidgenössischen mit von der Partie. «Pratteln war sicherlich eines meiner Saisonziele. Ein anderes wäre der vierte Saisonkranz gewesen, den habe ich am Freiburgerischen aber um einen Viertelpunkt verpasst», sagt der sechsfache Kranzer. Über die Söhne seiner Tagesmutter kam der 20-Jährige zum Schwingen. «Wir haben miteinander gerungen, das gefiel mir. Als ich dann in das Schwingtraining ging, hat es mich gepackt.» Schwingen sei seine Leidenschaft, sagt der Zimmermann. «Ich gebe vier- bis fünfmal die Woche im Training alles, mit dem Ziel, einmal einen Kranzfestsieg feiern zu können.»

Dafür müsse er noch kräftiger werden, urteilt Baeriswyl. «Ich wiege 99 kg, so 102 kg wären nicht schlecht. Und schwingtechnisch kann man sich immer verbessern, explosiver und vielfältiger werden.» Er versuche, offensiv und auf Sieg zu schwingen. Das soll ihm in Pratteln zu acht Gängen verhelfen. «Das wäre schön, letztlich will ich aber einfach gut schwingen.»

Oberländer Moser und Riedo: Der eine will den Kranz, der andere 8 Gänge

Obwohl Steven Moser bereits für vier eidgenössische Feste selektioniert war, bestreitet er in Pratteln einer einst erlittenen Blessur geschuldet erst sein drittes. Überhaupt haben den 31-fachen Kranzer in seiner Karriere immer wieder Verletzungen ausgebremst. «Körperlich bin ich in keiner schlechten Form. Ich habe die letzten Tage mein Arbeitspensum reduziert und Ferientage genommen, um mich gut auf das Fest vorbereiten zu können.» Nervös sei er nicht wirklich, sagt der 26-jährige Polymechaniker aus Rechthalten. «Ich freue mich, dass ich ans Eidgenössische gehen kann. Ich habe viel mit dem Kopf gearbeitet und habe meine Ziele. Es geht nun nur noch darum, wie es am Tag X laufen wird.» 2016 und 2019 konnte Moser jeweils acht Gänge bestreiten, zum Eichenlaub reichte es indes nicht. «Der Kranz ist diesmal sicher das Ziel.»

Obwohl er ein Routinier sei, kämen nicht so viele Fragen von den Neulingen, sagt Moser. «Sie wissen noch nicht, worauf sie sich einlassen. Wenn du am Samstag in die Arena einläufst, dann wirst du schon nervös. Das ist bei jedem so.» Von der Südwestschweizer Selektion erhofft sich der Oberländer einiges. «Drei Kränze wie in Zug sind sicher wieder möglich, vielleicht auch einer oder zwei mehr. Natürlich kommt es auf die Tagesform von jedem Einzelnen ab.»

Masse aufgebaut

Nach seiner Premiere in Zug sei er mit Blick auf Pratteln schon ein wenig gelassener, hält Fredy Riedo fest. «Ich weiss nun, wie es an einem Eidgenössischen zu und her geht. Ich bin froh, konnte ich am Freiburger Kantonalen den Kranz holen und mir so die Selektion sichern.» Damit habe er sein Minimalziel erreicht. Im Baselbiet will der 27-jährige Plaffeier angreifen und wenn möglich die vollen acht Gänge bestreiten, nachdem es ihm vor drei Jahren aufgrund eines fehlenden Viertelpunktes nicht zur Teilnahme am zweiten Tag gereicht hatte.

Seither hat sich der Bauschreiner 10 kg Masse antrainiert. «In Zug war ich mit 92 kg zu leicht. Die Spitzenschwinger sind heute um die 115 kg.» Früher habe er noch nicht so auf Masse trainiert, «zudem konnte ich diesmal das Gewicht im Sommer halten.» In Pratteln freut er sich insbesondere auf die eindrückliche Zuschauerkulisse. «Das hat man nicht alle Tage. Wir sind ein gutes Team mit einem guten Zusammenhang. Wir werden versuchen, etwas zu reissen.»

Michael Wiget: Praktisch von null auf hundert

Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Im September 2021 riss sich Michael Wiget am Bergschwinget in Schwarzsee im Oberschenkel mehrere Muskeln und Sehnen. Der Weg zurück dauerte für den 23-jährigen Wünnewiler vom Schwingclub Laupen, der für den Berner Kantonalverband antritt, länger als erwartet. Erst vor zwei Wochen bestritt Wiget beim Bönzigenberg-Schwinget sein erstes Fest, welches er gleich für sich entscheiden konnte. Geschuldet war dieses starke Comeback mitunter seiner Klasse, die Wiget bereits vor drei Jahren in Zug unter Beweis gestellt und sich den Eidgenössischen Kranz geholt hatte. Einstellung, Technik und Kraft – Wiget bringt alles mit, um ganz vorne mitzumischen. Kein Wunder, wurde er vom Berner Kantonalverband trotz seiner nicht ersten langen Verletzungspause für Pratteln selektioniert.

«In Pratteln habe ich nichts zu verlieren, ich kann nur geniessen, denn ich habe eine ganze Saison verpasst und steige ohne Kampferfahrung ins Sägemehl», erklärte der 11-fache Kranzer unlängst. Er sei hungrig und brenne auf das Fest. Obwohl Wiget am Bönzigenberg-Schwinget ein leichtes Zwicken am Ellbogen spürte, fühlt er sich bereit für sein zweites eidgenössisches Fest und den zweiten Kranz. Das habe ihm auch ein Trainingslager auf der Kleinen Scheidegg gezeigt, wo er sich mit 30 weiteren Schwingern messen konnte. «Das ist auch ein Grund, warum ich voller Zuversicht nach Pratteln reise. Diese Kämpfe haben mir mehr gebracht, als wenn ich an irgendeinem regionalen Anlass nur ein paar Gänge hätte bestreiten können.»

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