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Mit 40 Jahren in der Form seines Lebens

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Obwohl er im August bereits seinen 40. Geburtstag feiern konnte, läuft Tadesse Abraham so schnell wie noch nie. Seine ausgezeichnete Form will der Schweizer Routinier am Sonntag auch beim 88. Murtenlauf ausspielen.

«Ich bin stolz. Meine Karriere neigt sich dem Ende entgegen – und ich habe es mit 59 Minuten noch auf die höchste Stufe geschafft.» Vor gut zwei Wochen war Tadesse Abraham in Kopenhagen den Halbmarathon in 59:53 Stunden gelaufen. Das hatte vor ihm noch kein über 40 Jahre alter Läufer erreicht, auch nicht Ausnahmeathleten wie Haile Gebrselassie oder Kenenisa Bekele. Diese Zeit bedeute ihm viel. Sie sei eine Bestätigung seiner intensiven Trainingsarbeit und solle anderen als Motivation dienen. «Man kann auch in diesem Alter noch Fortschritte erzielen», sagt Abraham, dessen Leistung durch die Rücktritte von Roger Federer (41) und der Triathletin Nicola Spirig (40) nochmals in ein ganz anderes Licht gerückt wird.

Ausserhalb der Norm

Er sei in der Form seines Lebens, sagt der Halbmarathon-Europameister von 2016. «Es ist für mich schwierig zu erklären, weshalb das so ist. Ich hoffe einfach, dass es so weitergeht.» Seine Form hatte Abraham bereits im April eindrücklich ausgespielt. Beim Zürich-Marathon stoppte die Uhr bei 2:06:38 Stunden und damit zwei Sekunden unter seinem bisherigen Schweizer Rekord. Die neue Bestmarke kam auch für ihn unerwartet. «Ich hatte schon eine Zeit von unter 2:07 Stunden anvisiert, aber das Ergebnis war auch für mich eine kleine Überraschung. Ich habe es allen gezeigt, die mich wegen meines Alters schon abgeschrieben hatten.» Dass Spitzenläufer im Halb- und im Marathon wie der gebürtige Eritreer ihre besten Zeiten erst zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr erzielen, ist keine Seltenheit. Gelingt es aber im fünften Lebensjahrzehnt, dann ist das aussergewöhnlich.

Cornelius Kangogo und Tadesse Abraham überholen beim Murtenlauf die vor ihnen gestarteten Läuferinnen und Läufer.
Alain Wicht/a

«Diese Resultate sind die Früchte harter Arbeit und Konzentration. Wenn du ein Ziel hast und darauf hintrainierst, zahlt sich das immer aus. Vielleicht nicht so schnell, wie du es gerne haben möchtest, aber es wird sich lohnen», erklärt Abraham. Stichwort Training: Das habe sich in den letzten Jahren kaum verändert. «Der einzige Unterschied ist, dass ich nun über mehr Erfahrung verfüge. Die Gewissheit, dass ich nicht mehr ewig laufen werde, macht mich entspannter als vielleicht noch vor einigen Jahren. Ich bin insgesamt ruhiger geworden.»

Wieder Kenia statt Äthiopien

Nun, eine wichtige Differenz gibt es dann doch noch in der Trainingsgestaltung Abrahams. Wie bereits in früheren Jahren bereitet sich der Genfer in Kenia auf die grossen Wettkämpfe vor. Zuletzt schlug er seine Zelte jeweils in Äthiopien auf, der dortige Bürgerkrieg zwischen der Regierung und der regionalen Partei Volksbefreiungsfront von Tigray machten einen Wechsel jedoch unumgänglich. Hinzu kam, dass das Training in Äthiopien deutlich umständlicher war, als es nun in Kenia ist. «Während ich vorher erst gut eine Stunde mit dem Auto fahren musste, bevor ich trainieren konnte, kann ich in Kenia oft einfach sofort loslaufen.» Abraham tut dies meist in prominenter Gesellschaft. Er schloss sich der Trainingsgruppe von Julien Wanders an. Der 26-jährige Genfer und Schweizer Marathon-Hoffnung lebt seit Jahren in Kenia. Abraham profitiert gleichzeitig von den Trainingsplänen seines Schweizer Kollegen, scheut sich aber nicht, auch mal auf eine Einheit zu verzichten. «Ich weiss, was gut für mich ist.»

Auch eine Frage des Materials

Nicht zuletzt hängt der dritte Frühling Abrahams, der sich 2004 nach der Cross-WM in Brüssel in die Schweiz abgesetzt hatte und zehn Jahre später die Schweizer Staatsbürgerschaft erhielt, auch mit seinem Ausrüster zusammen. Sein Schweizer Partner On engagierte ihn 2021 als ersten Marathonläufer überhaupt. On habe in der Entwicklung so etwas wie einen Sprint hingelegt – auch dank den Inputs von Abraham. «Deshalb habe ich das Gefühl, dass ich meinen Schuhen laufe.»

Will den Murtenlauf nach 2016 und 2018 zum dritten Mal zu gewinnen: Tadesse Abraham.
Alain Wicht/a

Bevor er mit dem Schweizer Schuhhersteller kooperierte, musste der Schweizer Nachteile beim Material hinnehmen. Nachdem Abraham 2018 in Berlin die EM-Silbermedaille im Marathon gewonnen hatte, verlor er ein wenig den Anschluss. Die Pace wurde von Nike ausgestatteten Athleten vorgegeben, da die Schuhe des amerikanischen Herstellers als erste über Carbonplatten verfügten, die für erhebliche Zeitgewinne und Rekorde am Laufmeter sorgten. Abrahams damaliger Ausrüster Adidas hinkte dieser Entwicklung hinterher.

Paris 2024 als Schlusspunkt?

Definitiv nicht hinterherhinken wird Abraham am Sonntag, wenn er den nächsten Anlauf nimmt, den Murtenlauf nach 2016 und 2018 zum dritten Mal zu gewinnen. Vor Jahresfrist musste er sich dem Kenianer Cornelius Kangogo knapp um sechs Sekunden geschlagen geben. «Ich laufe sehr gerne hier, die Geschichte des Murtenlaufs berührt mich. Zudem ist es schön zu wissen, dass mein Name auf der Siegerliste verewigt ist.» Er freue sich umso mehr, mit der aktuellen Form im Kanton Freiburg an den Start gehen zu können. Danach geht es wieder für gut einen Monat nach Kenia, wo sich Abraham auf einen weiteren Saisonhöhepunkt vorbereiten wird, den New York City Marathon. 2017 war er im Big Apple auf den 5. Rang gelaufen. «New York ist speziell, alles ist so gross, und der Marathon wird meist von der Taktik geprägt. Ich werde wie immer alles geben und schauen, was am Ende herausspringt.»

Abraham sagt all dies mit Begeisterung, ja fast euphorisch. Von Altersmüdigkeit ist auf jeden Fall noch nichts zu spüren. Auch deshalb erstaunt es nicht, dass er die Olympischen Spiele 2024 in Paris als weiteres grosses Ziel fest vor Augen hat. Um danach zurückzutreten? «Das kann ich heute nicht sagen, bis dahin ist es noch eine lange Zeit», sagt der Siebte vom Olympia-Marathon 2016 in Rio de Janeiro. Abraham wäre dann 42 Jahre alt. Ein Jahr pro Kilometer eines Marathons – irgendwie würde es passen.

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