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Mit dem One-Way-Ticket zu Gottéron

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Skellefteå liegt in der schwedischen Provinz Västerbottens län im Norden Schwedens. Das Aushängeschild der Stadt mit rund 33 000 Einwohnern ist der Eishockey-Club AIK, der in den Jahren 2013 und 2014 zweimal Meister geworden ist und zuletzt im Playoff-Final am Frölunda HC gescheitert ist. Zusammen mit seinem Landsmann John Norman war der schwedische Stürmer Mattias Ritola mit 13 Skorerpunkten (5 Tore, 8 Assists) der beste Skorer Skellefteås in den Playoffs gewesen. Nur das Duo Artturi Lehkonnen (Fi) und Ryan Lasch (USA) von Meister Frölunda lag in der Statistik noch vor Ritola, der noch einen gültigen Vertrag bei den Schweden besessen hat.

Schwindelanfälle

Dass Ritola, der in der Qualifikation mit 9 Toren und 23 Assists in 33 Partien im Schnitt einen Punkt pro Spiel produziert hat, Skellefteå dennoch verlässt, hat einen gewichtigen Grund: Der 29-jährige Schwede leidet an der Menière-Krankheit, einer Erkrankung des Innenohrs, die durch Schwindel, Übelkeit und Hörverlust gekennzeichnet ist. Festgestellt wurde die Krankheit bei Ritola vor rund sechs Jahren. Damals spielte er in der NHL bei den Tampa Bay Lightning. Während den Sommerferien in der Türkei platzte ihm beim Tauchen im Pool das Trommelfell. Später beklagte sich Ritola über gelegentliche Schwindelanfälle, die zuweilen einen Einsatz nicht erlaubten. Akzentuiert wurden die Symptome während den Flügen an die Auswärtsspiele. Deshalb kehrte er 2012 nach 45 NHL-Spielen für Tampa Bay und Detroit (4 Tore, 9 Assists) nach Schweden zu Modo Hockey zurück.

In den letzten Jahren wurden die Beschwerden seltener, und Ritola glaubte, die Krankheit überwunden zu haben. Aber auch in seiner Heimat musste er immer wieder ins Flugzeug steigen. So liegt beispielsweise die Hauptstadt Stockholm rund 700 Kilometer von Skellefteå entfernt. Während den Playoffs in diesem Frühjahr, als sich die Flüge wieder häuften, erlitt er einen Rückfall. «Wir haben alles versucht, aber von Skellefteå aus war es unmöglich, anders als mit dem Flugzeug an die Spiele zu reisen», erklärte AIK-Sportchef Mikael Lindgren gegenüber einem schwedischen Online-Portal. «Es war uns nicht möglich, für Ritola eine nachhaltige Lösung zu finden.»

Ergänzung zu Cervenka

Aus diesem Grund entschied sich Ritola für einen Wechsel in die Schweiz, wo die Distanzen geringer sind und mit dem Bus an die Auswärtsspiele gereist wird. Es seien einige Vereine an den Diensten Ritolas interessiert gewesen, erklärt Gottérons Sportdirektor Christian Dubé, der das Rennen machte. «Ich hatte ihn schon länger im Auge, wusste aber, dass ein Transfer aufgrund seines weiterlaufenden Vertrages nicht möglich sein wird. Als ich nun von seinem Agenten kontaktiert wurde, habe ich sofort zugeschlagen.»

Dubé ist überzeugt, mit Ritola, der einen Zweijahresvertrag mit Freiburg unterschrieben hat, das ideale Pendant zum ebenfalls neu verpflichteten Center Roman Cervenka gefunden zu haben. «Für Roman ist es wichtig, einen intelligenten Flügelstürmer an seiner Seite zu haben. Ritola ist solch ein Spieler.» Der Schwede ist für eine gute Stocktechnik und sein Puckhandling bekannt. Mit einem Gewicht von 93 Kilogramm bei einer Grösse von 183 Zentimetern ist der Schwede aber auch körperlich robust und dadurch stark vor dem gegnerischen Tor, wie Dubé erklärt. Er habe unter anderem beim ehemaligen SCB-Trainer Guy Boucher, der bei Tampa Bay sein Trainer gewesen war, Informationen über Ritola eingeholt. «Ich habe nur positive Rückmeldungen erhalten. Ritola sei sehr professionell und ein guter Typ.» Seine Krankheit stelle kein Risiko dar, hält Dubé fest, «solange er nicht mehrmals innerhalb kurzer Zeit fliegen muss.» Dass Ritola fit ist und sich auch von seiner Knieverletzung, die ihm einen Teil der letzten Saison gekostet hat, erholt hat, bewies er vor kurzem an der WM in Russland, als er für Schweden im Einsatz stand (1 Assist).

Kader komplett

Weil sich ein Engagement des jungen Stürmers Tanner Richard nicht realisieren liess–der Schweizer unterschrieb jüngst für eine weitere Saison mit der Organisation der Tampa Bay Ligthning–, entschied sich Gottéron für die Option, mit fünf Ausländern in die Meisterschaft 2016/17 zu starten. Mit den neu verpflichteten Mattias Ritola und Roman Cervenka sowie den bisherigen Marc-Antoine Pouliot, Alexandre Picard und Greg Mauldin ist das Quintett nun komplett. Spielen dürfen aber nur vier.

«Die Konkurrenz wird uns gut tun. Die Ausländer müssen Leistung zeigen», sieht Dubé die Vorteile dieser Ausgangslage. Zudem habe Trainer Gerd Zenhäusern dadurch diverse Optionen. Unter anderem jene, ob er mit vier ausländischen Stürmern spielt oder die Defensive mit Picard stabilisiert. «So können wir auch auf Blessuren reagieren», sagt Dubé, der mit dem Transfer von Ritola seine Kaderplanung für die im September beginnende Saison abgeschlossen hat. «Mit 2 Goalies, 10 Verteidigern und 15 Stürmern ist unser Kader komplett.»

Kader

Freiburg-Gottéron Saison 2016/17

Torhüter:Benjamin Conz, Dennis Saikkonen (neu, JYP/FIN), Ludovic Waeber (B-Lizenz mit Ajoie).

Verteidiger:Marc Abplanalp, Benjamin Chavaillaz (neu, Ambri), Andrea Glauser (B-Lizenz mit Ajoie), Lorenz Kienzle (neu, Lugano), Larri Leeger (Neu, Lausanne), Mathieu Maret, Alexandre Picard (CAN), Yannick Rathgeb, Sebastian Schilt, Ralph Stalder (neu, Lausanne).

Stürmer:Victor Bonny (Elite), Andrei Bykow, Roman Cervenka (TSCH, neu, Pirati Chomutow), John Fritsche, Anton Gustafsson (neu, SCL Tigers), Michaël Loichat, Nathan Marchon, Greg Mauldin (USA), Killian Mottet, Caryl Neuenschwander, Benjamin Neukom, Marc-Antoine Pouliot (CAN), Mattias Ritola (SWE, neu, Skellefteå), Christopher Rivera, Flavio Schmutz, Julien Sprunger.

Abgänge:Sandro Brügger (Martigny), Luca Camperchioli (Visp), Keaton Ellerby (CAN, ?), Ryan Gardner (Lugano), Colby Genoway (CAN, Zagreb), Jérémie Kamerzin (SC Bern), Michael Ngoy (Ambri), Pierrick Pivron (?), Benjamin Plüss (Rücktritt), Martin Réway (SLK, Montréal Canadiens), Tristan Vauclair (Martigny).

Trainer:Gerd Zenhäusern.Assistenztrainer:Kari Martikainen.

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