Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Mit jugendlichem Leichtsinn ins Verderben

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Alex Frei steht beim FC Basel vor einer wegweisenden Woche mit zwei Spielen gegen GC. Zuletzt kam im Verein auf vielen Ebenen Unruhe auf. Sollte sein Team am Mittwoch im Cup-Achtelfinal scheitern, könnte die Situation für die Clublegende noch ungemütlicher werden.

Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Während die Trommeln der FCB-Fans in der Ferne dumpf den Takt der vergeblichen Schlussoffensive der Basler Spieler vorgeben, laufen im Interviewraum wenige Meter vom Spielfeld des St.-Jakob-Parks entfernt die letzten Vorbereitungen. Der Sicherheitsmann instruiert seine Mitarbeiterin, dass sie unter keinen Umständen jemanden durch die Tür lassen soll, die zu den Kabinen der beiden Teams führt. Es ist ein Prozedere, das nach jedem Heimspiel des FC Basel so oder ähnlich abläuft, und doch ist die Rolle der Türbewacher an diesem Samstagabend zentraler als auch schon, denn in den Katakomben des Stadions gäbe es auf einmal ganz viel zu sehen, das der FCB eher nicht sehen möchte.

Freis Wutrede

Als der Schlusspfiff ertönt, steht die 2:3-Niederlage des FC Basel gegen den FC Luzern fest. Es ist die erste Heimniederlage der Basler gegen den FCL seit acht Jahren, und eine, die viele negative Emotionen auslöst. «Ich habe die Schnauze voll», hallt es mehrmals durch die Gänge, wobei die Türsteher ihre Aufgabe pflichtbewusst wahrnehmen und das Blickfeld Richtung FCB-Kabine einschränken, sodass verborgen bleibt, welche Basler Spieler sich schnurstracks in die Garderobe verziehen, ohne den obligaten Gang vor die Muttenzerkurve, um sich bei den Fans für die Unterstützung zu bedanken.

Basel-Trainer Alex Frei ist zusehends bedient.
Keystone

Es ist etwas, das den sonst so besonnenen Basler Captain Fabian Frei zur Weissglut treibt. Sein Disput auf dem Feld mit Taulant Xhaka, als Frei lautstark und wild gestikulierend seinen Unmut äussert, führt am Samstag und auch in den Tagen danach zu Diskussionen in Kommentarspalten und Fernsehformaten.

In einem emotionalen Interview spricht der Basler Captain von einem «absoluten No-Go», wie sich einige seiner Teamkollegen verhalten hätten, von mangelhafter Erziehung und fehlendem Respekt den Fans gegenüber, die trotz klirrender Kälte den Weg ins Stadion gefunden hätten.

Auf der Suche nach Erklärungen für die Niederlage kommt Frei zu einer Thematik, die er in den letzten Wochen und Monaten schon oft angesprochen hat: die ungenügende Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Dann sagt der 34-Jährige aber einen Satz, der offenbart, dass die Probleme beim FC Basel derzeit viel tiefer liegen als bei einem ungenauen Zuspiel oder einem frei stehend übers Tor gesetzten Kopfball: «Wenn wir über Dinge diskutieren müssen, wie den Fans nach dem Spiel zu danken, ist das Toreschiessen nicht einmal unser grösstes Problem.»

Degens Geduld

Verwaltungsratspräsident und Mitbesitzer David Degen verkündete vor der Rückrunde, dass alles besser werde im neuen Jahr. Nach zwei Partien und nur einem gewonnenen Punkt scheint der FCB eher in einem Tief angekommen zu sein, das die Frage aufwirft, ob die Basler in dieser Verfassung gar darum werden zittern müssen, sich für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren. Mit der Partie gegen Luzern ging die erste Hälfte der Saison offiziell zu Ende, womit für den FCB auch mit Blick auf die Tabelle ein neuer Tiefpunkt erreicht war. 22 Punkte aus 18 Spielen und Rang 6 lautet die ernüchternde Bilanz. Seit Einführung der Super League 2003 hat der einstige Serienmeister nie eine schwächere Hinrunde gespielt.

Insofern könnte es überraschend sein, dass im unruhigen Umfeld am Rheinknie der gängigste Mechanismus in sportlich unbefriedigenden Zeiten noch nicht zur Anwendung gekommen ist. Trainer Alex Frei ist nach wie vor im Amt. Vor-Vorgänger Patrick Rahmen wurde vor knapp einem Jahr mit 40 Punkten auf Rang 3 liegend nach einem 3:0-Sieg gegen Lausanne entlassen. Dass sich Degen mit Frei geduldiger zeigt, hat mehrere Gründe – nicht zuletzt, dass Frei im Club Legendenstatus hat und mit Degen freundschaftlich verbunden ist. Zudem würde eine Entlassung des 43-Jährigen das Budget belasten, das für 2022 abermals von einem Verlust von 1,2 Millionen Franken ausgeht.

Vogels Einstand

Ein Umkrempeln des Trainerstabs würde den Sparplänen zuwiderlaufen, zumal kaum Alex Frei der Hauptschuldige an der Basler Misere zu sein scheint, obwohl er sich vor den Medien mehrmals als solcher identifiziert: «Ich bin immer schuld. Kein Problem», sagt er. «Ich muss Lösungen suchen.» Im unausgewogen zusammengestellt wirkenden Kader mit vielen jungen Leihspielern aus dem Ausland scheint das eine Herkulesaufgabe, auch wenn Alex Frei beteuert: «Irgendwann ist Jugendlichkeit eine Ausrede.»

Basels neuer Sportdirektor Heiko Vogel.
Keystone

Dennoch birgt diese Konstellation auf mehreren Ebenen Konfliktpotenzial: Einerseits sind junge Spieler meist fehleranfälliger, wie der 19-jährige Aussenverteidiger Hugo Vogel, der am Samstag einen missglückten Einstand in der Super League gab. Andererseits fehlt es an Identifikation mit dem Verein, was wiederum zur Bindung der Fans zentral wäre. Und die eigenen Nachwuchsspieler verlieren die Perspektive, selbst einmal nachrücken zu können.

Am Mittwoch reist der FCB für den Cup-Achtelfinal zu den Grasshoppers, ehe sich die beiden Teams am Samstag in der Meisterschaft an gleicher Stätte erneut gegenüberstehen werden. In den letzten zwei Jahren bedeuteten die Achtelfinals jeweils Endstation für die Basler. Sollte das auch in diesem Jahr so sein, scheint es mittlerweile nicht mehr utopisch, dass Alex Freis Zeit beim FCB auch im Letzigrund endet.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema