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Mit Martha Argerich spielt eine grosse Pianistin in Freiburg

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Die Pianistin Martha Argerich gehört zu den Weltstars der klassischen Musik. Berühmt für ihre Virtuosität ist sie gleichzeitig berüchtigt für ihre Absagen. Am Montagabend spielt sie voraussichtlich im Freiburger Equilibre.

«Ausser Martha Argerich bekam Roland Wächter noch alle Künstler vor sein Mikrofon. Trotz Interview-Zusage entwischte sie ihm erst im Aufnahmestudio, dann im Hotel. Bis sie schliesslich ausrichten liess: zu müde.» Diese Episode erzählt Margrit Sprecher in ihrem Buch «Das andere Radio» über das heutige Radio SRF 2. Roland Wächter ist bei weitem nicht der einzige Journalist, den Argerich in ihrer Karriere versetzt hat. Die argentinische Starpianistin ist berühmt für ihren eigenwilligen Charakter. Interviews gibt sie selten. Konzerte sagt sie durchaus auch kurzfristig ab. Das erfuhr 2009 etwa das Künstlerhaus im aargauischen Boswil: Eine Woche vor dem Konzert zog sich Argerich zurück, weil sie ein Engagement in Italien angenommen hatte.

Teil einer Tournee

Trotz allem: Am Montagabend soll Martha Argerich im Freiburger Equilibre auftreten. Zusammen mit der European Philharmonic of Switzerland unter der Leitung von Charles Dutoit spielt sie das Klavierkonzert in a-Moll von Robert Schumann. Ausserdem wird sie die Klaviersuite «Le Tombeau de Couperin» von Maurice Ravel spielen. Anlass des Konzerts ist das 110-Jahr-Jubiläum der Freiburger Konzertgesellschaft. Die Verpflichtung von Argerich und Dutoit ist ein Coup: Beide gelten als Stars der Klassikszene. Entsprechend ist das Konzert ausverkauft. Das Konzert in Freiburg ist Teil einer grösseren Tournee. Das gleiche Programm spielt Argerich auch in Lugano, Bern und Zürich.

Schülerin von Gulda

Geboren wurde Martha Argerich 1941 in Buenos Aires. Mit drei Jahren erkannte eine Erzieherin ihr Talent, worauf die kleine Martha Klavierunterricht erhielt. Ihr erstes grösseres Konzert gab sie mit sieben Jahren. Mit elf Jahren debütierte sie mit Schumanns Klavierkonzert im grossen Teatro Colón, einem der berühmtesten Säle der Welt. Mit 14 Jahren übersiedelte sie nach Wien, wo der exzentrische Pianist Friedrich Gulda ihr Lehrer wurde.

Schon früh kämpfte Martha Argerich mit den Erwartungen, die auf ihr lasteten. Diesem Druck entzog sie sich gerne. So versteckte sie sich einmal unter einem Tisch, als sie berühmten Musikern etwas vorspielen sollte. Ein anderes Wunderkind, das in Buenos Aires Furore machte, zog sie unter dem Tisch hervor: Es war Daniel Barenboim, der spätere Starpianist und Dirigent. Das Lampenfieber und die Scheu vor der Öffentlichkeit begleiteten Argerich auch in ihrer weiteren Karriere.

Martha Argerich erarbeitete sich in ihrer Karriere ein ausgesprochen breites Repertoire. Zu ihren Lieblingskomponisten gehört Robert Schumann. Über ihn sagte sie: «Er bringt mich zum Weinen.» Bis 2011 spielte sie sein Klavierkonzert 25-mal auf Tonträger ein.

«Eine der Besten»

Gerne hätten die FN mit Martha Argerich gesprochen. Eine Interviewanfrage blieb aber unbeantwortet. Die FN haben deshalb Teo Gheorghiu gefragt, was die Faszination von Martha Argerich ausmacht. Gheorghiu ist Pianist und künstlerischer Leiter der Konzertgesellschaft Freiburg. Er sagt, Argerich sei vielleicht eine der besten Pianistinnen aller Zeiten. «Martha kennt technisch keine Grenzen.» Das sei aber nicht entscheidend. Schliesslich seien auf diesem Niveau alle Pianisten technisch stark. Wichtiger sei, was ein Pianist mit virtuoser Technik musikalisch ausdrücke. Und das sei eine besondere Stärke von Argerich.

Sie spielt mit so viel Sensibilität.

Teo Gheorghiu
Künstlerischer Leiter der Konzertgesellschaft Freiburg

Sie mache jedes Konzert zu einem berührenden Erlebnis.

Doch was macht ihr Spiel konkret aus? «Ich kenne zum Beispiel niemanden, der das Tempo freier gestaltet.» Argerich kenne die Noten ausserdem so gut, dass sie fast improvisiere. Immer wieder nehme sie sich kleine Freiheiten heraus. «Ich staunte, als ich in der Probe für das Freiburger Konzert das Klavierkonzert von Schumann hörte.» In der Interpretation von Argerich klinge das Konzert ganz frisch.

Teo Gheorghiu ist ein grosser Bewunderer von Martha Argerich.
Archivbild Corinne Aeberhard

«Keine Routine»

Der Dirigent Charles Dutoit kennt Martha Argerich ausgesprochen gut. «1959 war sie Solistin in meinem ersten Konzert als professioneller Dirigent.» Von 1969 bis 1974 waren Dutoit und Argerich verheiratet, sie haben eine gemeinsame Tochter. Auch nach der Scheidung gaben Dutoit und Argerich viele Konzerte und spielten Alben ein. Obwohl Dutoit Argerich lange und sehr gut kennt, sagt er:

Mit Martha gibt es keine Routine.

Charles Dutoit
Dirigent

Spiele man mit Argerich zusammen, müsse man als Dirigent stets aufmerksam sein. Je nach Stimmung und Tagesform klinge ihre Musik ziemlich anders. So füge sie zum Beispiel plötzlich etwas hinzu. «Das ist viel ausgeprägter als bei anderen Solisten.» Das mache die Arbeit mit ihr so spannend.

Charles Dutoit wird das Konzert heute Abend dirigieren. 
Bild Kiyota Hayashi/zvg

Teo Gheorghiu sagt:

Martha Argerich ist ein riesiges Vorbild für mich.»

Teo Gheorghiu
Pianist und künstlerischer Leiter Konzertgesellschaft

Er staune, wie vital die 82-Jährige am Klavier wirke. «Ich hoffe, ich bin in 50 Jahren auch noch so fit.»

  • Bellamy Olivier, Martha Argerich. Die Löwin am Klavier. München 2011.
  • Harden Ingo/ Willmes Gregor, Pianisten-Profile. 600 Interpreten: ihre Biografie, ihr Stil, ihre Aufnahmen. Kassel 2008.

Konzertprogramm

Ravel und Beethoven rahmen Schumann ein

Neben dem Klavierkonzert von Robert Schumann stehen heute zwei weitere Werke auf dem Programm. Martha Argerich wird das Konzert mit «Le Tombeau de Couperin» von Maurice Ravel eröffnen. Die Klaviersuite entstand nach dem Ersten Weltkrieg. «Auf den ersten Blick wirkt es merkwürdig, dass wir das jüngste Werk an den Anfang des Konzerts stellen», sagt Dirigent Charles Dutoit. Das hat aber durchaus seine Logik. Mit der Suite ehrte Ravel den französischen Barockkomponisten François Couperin. Das Werk basiert also auf Barockmusik. Der Begriff «Tombeau» meine hier übrigens nicht «Grab», sondern eher «Hommage», sagt Dutoit. «Es ist ein grossartiges Werk mit viel Gefühl.»

Nach der Pause spielt das Orchester die Sinfonie Nr. 7 in A-Dur von Ludwig van Beethoven. Dutoit sagt, Beethoven begleite ihn sein ganzes Musikerleben. Wie bei Wolfgang Amadeus Mozart habe er das Gefühl, er spüre beim Spielen die Präsenz des Komponisten. «Beethoven ist aber weniger freundlich als Mozart. Er bleibt eher rätselhaft.» Als Musiker brauche man eine Weile, bis man sich mit Beethovens Musik wirklich wohl fühle.

Dutoit bezeichnet die siebte Sinfonie als «obsession rythmique», was sich nur schwer übersetzen lässt. «Die verschiedenen Rhythmen prägen den Klang der Sinfonie», sagt er. Das beginne bereits mit dem 6/8-Takt im ersten Satz. Der zweite Satz klinge mysteriös: Ein kleines Motiv aus vier Tönen wird stets wiederholt, aber unterschiedlich begleitet. «Dazwischen kommt plötzlich ein heiteres Dur-Thema, bevor die Musik zum Ausgangsthema zurückkehrt.» Der zweite Satz werde oft zu langsam gespielt, sagt Dutoit. «Schliesslich schrieb Beethoven ein Allegretto.» Im dritten Satz, einem Scherzo, höre man das beschwingte Thema dreimal. Der vierte Satz sei schliesslich mit seinen Rhythmen und Akzenten ausgesprochen dynamisch. sos

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