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Mit neuem Trainer zurück zu alter Stärke

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Nach der 0:3-Heimniederlage gegen Bavois Mitte Oktober zogen die Vereinsverantwortlichen die Reissleine: Trainer Philippe Perret musste angesichts der unbefriedigenden Auftritte seines Teams und des enttäuschenden achten Tabellenplatzes auf dem St. Leonhard seine Sachen packen. Bis zur Winterpause sprangen Stéphane Fragnière, Joël Baechler und Yannick Zaugg als Interims-Trainer ein und schafften es, das ambitionierte Team Freiburg aus der Krise zu führen und in der Tabelle zumindest zwei Plätze gutzumachen. In der Rückrunde soll nun Magnus Baeriswyl dafür sorgen, dass der Aufwärtstrend der Pinguine anhält. Morgen Samstag (17 Uhr) erlebt der Sensler gegen den FC Azzurri Lausanne seine Feuertaufe als 1.-Liga-Trainer. Grund genug, den 50-Jährigen zu seinen Befindlichkeiten und seinen Visionen und Plänen mit dem Team Freiburg zu befragen.

 

 Magnus Baeriswyl, nach vier Jahren als Trainer im Nachwuchsbereich haben Sie sich entschieden, wieder in den Aktivenfussball zurückzukehren. Was hat Sie dazu bewogen?

Der FC Freiburg ist auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte, die Mannschaft zu übernehmen. Vor Jahren hatte ich bereits Anfragen der 1.-Liga-Vereine Düdingen und Bulle, damals hatte ich aus familiären Gründen aber abgesagt. Nun sind meine Kinder einiges älter–zwei sind inzwischen erwachsen, der Jüngste ist vierzehn–, so dass ich es verantworten kann, weniger oft zu Hause zu sein. Ich war noch nie in der 1. Liga tätig, es hat mich gereizt, dies einmal zu versuchen.

Was reizt Sie an Ihrer neuen Aufgabe?

Die Herausforderung besteht im Niveau. Die 1. Liga ist die Spitze der Breite, das spielerische und technische Level ist sehr hoch. Eine Anfrage aus einer unteren Liga hätte ich wohl abgelehnt. Zudem ist die momentane Konstellation in Freiburg interessant. Der Verein will wieder etwas Neues aufbauen, nachdem seine Entwicklung zuletzt ein bisschen eingeschlafen war.

 

 Welche Visionen wollen Sie und der Verein in den kommenden Jahren umsetzen?

Wir wollen vermehrt mit Spielern aus Freiburg und Umgebung arbeiten. Wir werden wohl auch künftig nicht darum herumkommen, die wichtigen Positionen auf der Achse mit drei, vier auswärtigen Spielern zu verstärken. Um diese herum wollen wir ein «Freiburger» Team formen. Zudem ist der Verein bestrebt, etwas Längerfristiges aufzubauen. Die Voraussetzungen sind gut, ist doch bereits heute die Hälfte des Kaders jünger als 23 Jahre.

 

 Ihr Vertrag läuft nur bis Ende Saison. Eine langfristige Planung sieht anders aus …

Es war mein ausdrücklicher Wunsch, nur einen Vertrag bis Ende Saison zu unterzeichnen. Es ist das erste Mal, dass ich auf einer Stufe mit vier Trainings pro Woche engagiert bin. Ich habe eine Option auf ein weiteres Jahr. Bevor ich diese aber einlöse, will ich erst den Stress der Meisterschaft und das ganze Drumherum erleben und sehen, ob sich mein Engagement in Freiburg mit Beruf und Familie arrangieren lässt.

 

 Es war demnach beabsichtigt, in der Winterpause nur wenige Wechsel vorzunehmen?

Ja. Ich wollte möglichst mit dem gleichen Team der Vorrunde weiterarbeiten. Ich will jedem Spieler zuerst die Gelegenheit geben, sich zu präsentieren. Dann wird sich zeigen, ob wir Anpassungen im Kader vornehmen müssen.

 

 Mit Karim Chentouf und Frédéric Nimani haben zwei Stürmer Ihr Team verlassen …

 Den Vertrag mit Nimani hat der Verein aufgelöst, weil er mit seinem Auftreten nicht zufrieden war. Der Abgang von Chentouf war indes nicht geplant. Er hatte bereits drei Wochen mit uns traininert, als er Ende Januar vom Promotion-League-Verein Etoile Carouge abgeworben wurde.

 

 Die beiden waren zwei starke Individualisten …

Chentoufs Abgang hinterlässt sicherlich eine grosse Lücke im Team. Auch Nimani war ein guter Individualist, stark am Ball, er hat aber zu wenig ohne Ball gearbeitet. Von Einzelspielern abhängig zu sein, birgt immer ein gewisses Risiko. Spielen sie gut, dann gewinnst du. Spielen sie schlecht, setzt es eine Niederlage ab. Langfristig ist Erfolg nur als Team möglich. Insofern sind mir Ausgeglichenheit und Konstanz im Team wichtiger als starke Individualisten.

 

 Chentouf und Nimani haben in der Vorrunde jeweils vier Mal getroffen und damit mehr als ein Drittel der Freiburger Treffer erzielt. Wer soll in der Rückrunde die Tore schiessen?

Mit Hanse Nounou und Evan Melo haben wir zwei interessante Stürmer verpflichtet. Nounou ist ein französischer Vollblutstürmer, der in Lausanne wohnt. Vom Spielertyp her ist er zwar nicht mit Chentouf zu vergleichen, aber auch er kann die entscheidenden Tore machen. Allerdings ist er noch verletzt. Evan Melo hat beim FC Breitenrain seine Torgefährlichkeit bewiesen (4 Treffer; Red.). Bei der Defensivarbeit muss er sich aber noch vermehrt einbringen.

 

 Hat Ihr Team angesichts der Wechsel an Substanz gewonnen oder verloren?

In der Offensive hält es sich in etwa die Waage. In der Defensive bietet uns der Zuzug von Julien Bize eine interessante Option. Bize spielte letzte Saison mit Xamax regelmässig in der Promotion League, im aktuellen Challenge-League-Kader der Neuenburger hat er aber keinen Platz mehr gefunden. Auch Manuel Schwarz, der den SC Düdingen aus persönlichen Gründen verlassen hat, wird im Mittelfeld für mehr Konkurrenzkampf sorgen. Zudem ist er Linksfüsser, die nimmt jeder Trainer gerne.

 

 Wie wird sich das Team Freiburg in der Rückrunde spielerisch von der Mannschaft der Vorrunde unterscheiden?

Ich bin ein Trainer, der nicht gerne abwartet. Meine Spielphilosophie ist es, den Gegner zu Fehlern zu zwingen, anstatt darauf zu warten, dass er Fehler macht. Wir werden kompakter gegen den Ball spielen, den Gegner mehr unter Druck setzen und versuchen, den Ball zu erobern. Ich möchte, dass wir in Ballbesitz weniger den langen Pass suchen, sonder geduldiger den Ball laufen lassen und den Gegner zu viel Laufarbeit zwingen. Ich bin überzeugt von diesem Spielsystem und überzeugt, dass wir Erfolg haben, wenn wir es konsequent umsetzen. In der Defensive werden wir–so hoffe ich–kompakter und besser organisiert auftreten.

 

 Die Umsetzung des neuen Defensivkonzepts hat Ihrem Team anfangs etliche Mühe bereitet …

Unter meinem Vorgänger Philippe Perret waren es die Verteidiger gewohnt, sich in der Defensive auf ihren direkten Gegenspieler zu konzentrieren. Nun müssen sie sich von dem Eins-gegen-eins verabschieden und stattdessen Überzahlsituationen schaffen. Es hat einige Zeit gedauert, bis die Spieler ihr Defensivverhalten geändert haben. Inzwischen werden meine Ideen gut umgesetzt.

 

 Welche Erkenntnisse konnten Sie und Ihr Team aus der turbulenten Vorrunde ziehen?

 Die Vorrunde haben wir nicht gross thematisiert, unser Blick ist stattdessen nach vorne gerichtet. Die Spieler sind sich bewusst, dass die Vereinsführung mit ihren Leistungen nicht zufrieden war und in der zweiten Meisterschaftshälfte eine positive Reaktion erwartet. Ich brauche die Spieler nicht speziell zu motivieren für die Rückrunde. Sie wissen, dass sie zu mehr fähig sind, und sie brennen darauf, dies zu beweisen.

 

 Was trauen Sie Ihrer Mannschaft zu?

Das Erreichen der Aufstiegsplätze bleibt das erklärte Ziel. Unser Rückstand auf Rang 3 beträgt acht Punkte, das ist viel, und es wird nicht einfach, diesen aufzuholen. Wir sind auf Ausrutscher der Konkurrenz angewiesen. Priorität hat für uns, konstant gute Leistungen zu zeigen und so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Wenn es für die Aufstiegsspiele reicht, super; wenn nicht, ist dies keine Katastrophe. Ende Saison zurückzublicken und sagen zu müssen, dass wir uns schlecht verkauft haben–das wäre schlimm.

«Freiburg ist bestrebt, etwas Längerfristiges aufzubauen.»

«Die Spieler brennen darauf, zu beweisen, dass sie zu mehr fähig sind, als sie in der Vorrunde gezeigt haben.»

Zur Person

Magnus Baeriswyl

Magnus Baeriswyl wohnt in Tafers und ist seit 30 Jahren als Trainer im Freiburger Fussball unterwegs. Seine Trainerkarriere begann der 50-Jährige beim FC Heitenried, mit dem er 1994 in die 3. Liga aufstieg. Seine grössten Erfolge feierte Baeriswyl mit dem FC Plaffeien in der 2. Liga. In der Saison 1997/98 gelang ihm mit den Senslern den Aufstieg in die höchste Regionalliga, im Jahr darauf folgte der Gewinn des Freiburger Cups. Von 2001 bis 2006 wandte er sich der Politik zu und engagierte sich als Gemeinderat in Tafers. Während dieser Zeit zog er sich vom Aktivenfussball zurück, blieb aber als Juniorentrainer beim FC Tafers und bei Sense-Mitte tätig.

2006 kehrte Baeriswyl ins Oberland zurück, wo er im Jahr darauf mit dem FC Plaffeien erneut den prestigeträchtigen Cup-Sieg feiern konnte. In den Folgejahren etablierte der Tafersner das 2.-Liga-Team unter den Top 5, ehe er im Sommer 2010 seinen Vertrag auslaufen liess. In den vergangenen vier Jahren trainierte der Taferser verschiedene Nachwuchsmannschaften des Team Freiburg/FFV. Im Dezember 2015 hat Baeriswyl als erster Sensler überhaupt die Leitung der 1.-Ligisten Team Freiburg übernommen.ms

Team Freiburg

Kader der Rückrunde 2015/16

Torhüter:Sléo Freiburghaus, Nicolas Horovitz.

Verteidiger:Julien Bize (neu, Xamax), Alain Bondallaz, Sébastien Brülhart, Ludovic Déglise, Bas De Graaf, Manuel Kante, Valentin Neuhaus, Timothée Ndarugendamwo.

Mittelfeld:Jason Ajoodha, Benoît Charrière, Arthur Deschenaux, Kevin Knutti, Bryan Marques, Manuel Schwarz (neu, Düdingen), Ermal Uka, Yannick Zaugg.

Stürmer:Caio Garcia, Evan Melo (neu, Breitenrain), Hanse Kelly Naounou (neu, Avesta SWE), Christopher Nzinga, Yessin Sdiri.

Trainer:Magnus Baeriswyl (neu).Assistent:Lucien Dénervaud (neu).

Abgänge (2):Karim Chentouf (Etoile Carouge), Frédéric Nimani (?).

Statistik

Resultate der Vorbereitungsspiele

Freiburg – Sion U21 1:0

Freiburg – Köniz 2:4

Freiburg – Bern 1:1

Freiburg – Colombier 2:0

Freiburg – Portalban 0:0

Freiburg – Thun U21 1:0

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