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Mit Sicherheit ein Volksfest

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 Alle Jahre wieder tingeln die Super-League-Klubs in der ersten Runde des Schweizer Cups über die Lande und sind bei Amateurvereinen zu Gast, bis hinunter in die regionale 3. Liga. Was für die Schwergewichte ein Selbstläufer ist, bedeutet für die Dorfvereine ein Freudenfest, welches am Besten auch gleich die meist klamme Klubkasse füllen soll. Dass dem allerdings nicht immer so sein muss, diese unerfreuliche Erfahrung machte vor Jahresfrist der 1.-Ligist FC Naters. 2000 Zuschauer hätten die Walliser gebraucht, um ihre Ausgaben für das Erstrunden-Cupspiel gegen den FC St. Gallen zu decken. Am Ende kamen – nicht zuletzt wegen des schlechten Wetters – nur gerade die Hälfte der budgetierten Zuschauer. So wird das vermeintliche Highlight für einen Amateurklub schnell zum finanziellen Trauerspiel. Denn vor dem Kassieren heisst es für die kleinen Vereine zunächst einmal kräftig investieren.

Strikte Auflagen der SFL

Grösster Aufwandposten für die Dorfklubs ist jener für die Sicherheit. «Gemäss dem Cup-Reglement gelten für Spiele das Sicherheitsreglement der Swiss Football League und die darauf basierenden Richtlinien», sagt Christian Schöttli, Head of Safety and Security der Swiss Football League (SFL). Im 8-seitigen Dokument sind sämtliche Auflagen festgehalten, welche der Heimklub zu leisten hat. Vom Kartenverkauf über den Stadioneinlass bis hin zu der Zuschauerplatzierung sind sämtliche Direktiven präzise formuliert. Erschwerend kommt für die unterklassigen Klubs hinzu, dass das Sicherheitsreglement in den vergangenen Jahren aufgrund der steigenden Gewaltbereitschaft einzelner Fangruppierungen weiter verschärft wurde. «In der Tat wird das Sicherheitsreglement der SFL laufend überprüft und auf jede Saison hin bei Bedarf angepasst», bestätigt Christian Schöttli.

St. Leonhard statt Guintzet

Erstmals mit dem Sicherheitsreglement der SFL in Berührung kommt der 2.-Ligist Richemond, der das grosse Los gezogen hat und morgen auf Sion trifft. Seit einem Monat arbeite ein für dieses Cup-Fest eingesetztes Komitee an den Vorbereitungen, sagt Klubpräsident Patrick Zingg. «Die Auflagen speziell bezüglich der Sicherheit sind umfangreich und stellen einen kleinen Verein wie den unsrigen vor eine grosse Aufgabe.» Dass der Freiburger Cup-Sieger die Partie nicht im Guintzet, sondern im St. Leonhard austrägt, hängt denn auch mit diesen Auflagen zusammen. «Bedingung der SFL ist beispielsweise, dass die Gästefans auf einer separaten Tribüne untergebracht werden können. Dies wäre im Guintzet aufgrund der hohen Zäune rund um das Fussballfeld nicht möglich gewesen.»

Budget von 50 000 Franken

Auf 50 000 Franken beziffert Patrick Zingg das Budget für das Spiel der Spiele der Stadtfreiburger. Nur einen Bruchteil davon macht die Miete für das St. Leonhard aus. 650 Franken zahlt Richemond an die Universität Freiburg, die Eigentümerin des Stadions. Das Gros hingegen wird für die Sicherheit verwendet. «Wir mussten etwa einen privaten Sicherheitsdienst engagieren», erklärt Zingg. Dass Sion neben Basel, YB und dem FC Zürich zu jenen Klubs mit den gewaltbereitesten Fans zählt, kommt erschwerend hinzu. Das beträchtliche Budget ist für einen 2.-Ligisten wahrlich kein Pappenstiel. Angst, dass das Fussballfest finanziell gesehen ein böses Ende nehmen könnte, hat Patrick Zingg aber keine. «Wir konnten viele Matchbälle verkaufen und haben intensiv Werbung für den Match betrieben. Wir rechnen mit 3000 bis 4000 Zuschauern – nicht zuletzt dank Sittens Gennaro Gattuso, der sicher den einen oder anderen Fan mehr anzieht.» Auch Christian Schöttli von der SFL ist sich sicher, dass die Dorfvereine mit dem Schweizer Cup–trotz Negativbeispiel Naters–ein gutes Geschäft machen: «Die Klubs erhalten Geld aus dem Marketing-Topf, ausserdem kann der Amateur-Heim-Klub ja die gesamten Spieleinnahmen behalten.»

Düdingens Erfahrung

Dass Cup-Spiele für Vereine aus dem Amateur-Bereich a priori ein Gewinngeschäft sind, dem widerspricht Düdingens Co-Präsident Erwin Spicher. «Bei uns ist dies der Fall, aber ich habe auch schon das Gegenteilige gehört.» Das Budget für die morgige Partie gegen Thun beläuft sich beim SCD auf rund 40 000 Franken. «25 000 Franken werden für die Material- und Sicherheitskosten verwendet», so Spicher, der im Gegensatz zu Zingg Erfahrung in Sachen Cup-Spiele hat. Vor sieben Jahren spielten die Sensler schon einmal gegen die Berner Oberländer, vor Jahresfrist war Servette zu Gast. «Wir konnten das Sicherheitskonzept aus dem Vorjahr praktisch eins zu eins übernehmen.»

So werden auch im Birchhölzli die Gästefans von den Einheimischen getrennt. Im Vergleich zu dem Spiel gegen die Genfer fällt der Sicherheitsaufwand diesmal aber geringer aus. «Gegen Servette waren rund 30 Polizisten vor Ort, diesmal sind es ein halbes Dutzend», sagt Spicher. Ergänzt wird das Aufgebot mit einigen Kennern der Fanszene, sogenannten Spottern. Hinzu kommen sieben Personen vom Sicherheitsdienst, welcher jeweils auch an den Gottéron-Heimspielen im Einsatz steht.

Vielseitige Unterstützung

 Erwin Spicher bezeichnet die Zusammenarbeit mit der Freiburger Kantonspolizei als fantastisch. «Wenn die Zusammenarbeit überall so klappen würde, gäbe es mit Bestimmtheit weniger Ausschreitungen», ist er überzeugt. Die Unterstützung der Behörden sei vorbildlich. «Eine Stunde nach der Cup-Auslosung wurden wir vonseiten des Oberamtes kontaktiert.» Und nicht zuletzt die SFL selbst stehe den Vereinen zur Seite. «Jedem Klub wird ein Verantwortlicher der Liga zugeteilt, der bei Fragen jederzeit erreichbar ist.» Auch Patrick Zingg weiss es zu schätzen, dass die Liga – wie übrigens auch die IMG AG, eine der führenden Agenturen für Sport, Entertainment und Medien – bei organisatorischen Problemen eine helfende Hand bietet. «Diese Unterstützung ist für uns, die mit diesem Cup-Spiel Neuland betreten, wertvoll.»

 

Polizei: Erwartungen und Unterstützung

I nvolviert in die Cup-Feste der Amateurklubs ist selbstredend die Polizei. «Die Polizei nimmt nach Kenntnisnahme der Begegnungen frühzeitig Kontakt mit den Verantwortlichen der Klubs auf und verlangt vom Veranstalter ein Verkehrs- und Sicherheitskonzept. In der Regel ist auch ein Vertreter von Swiss Football zugegen. Mit den Clubs werden dann die zu treffenden Massnahmen besprochen, welche dementsprechend umzusetzen sind. Die Polizei steht in permanentem Kontakt mit den Verantwortlichen der Klubs und koordiniert den Einsatz», sagt Raphael Herren, Sprecher der Freiburger Kantonspolizei auf Anfrage.

Wie viele Polizisten bei den Erstrundenspielen von Richemond und Düdingen im Einsatz stehen werden, wird vonseiten der Polizei nicht kommentiert. Die Zahl kann aber stark variieren, wie Herren präzisiert. «Vor jedem Spiel wird eine Risikoanalyse durchgeführt, aufgrund welcher das Aufgebot zusammengestellt wird. Die Klubs und Spiele werden in der Regel in drei Kategorien eingeteilt. Kategorie 1: Kein besonderes Risiko. Kategorie 2: Mittleres Risiko. Kategorie 3: Hochrisikospiel.»

Klare Rechtslage

Die Kosten für den Polizeieinsatz im Zusammenhang mit der öffentlichen Sicherheit für Sportanlässe würden in der Regel, sofern die auferlegten Massnahmen seitens des Veranstalters korrekt eingehalten werden, nicht verrechnet, führt Herren weiter aus. «Gemäss Verordnung über die Gebühren der Kantonspolizei kann bei aufwendigen Ordnungsdiensteinsätzen allerdings eine Rechnung gestellt werden.»

In welchen Bereichen die Sicherheit Sache der Klubs ist, sei klar geregelt, so Raphael Herren: «Die Rechtslage ist in diesem Fall klar. Innerhalb und direkt um das Stadion ist der Klub für die Sicherheit verantwortlich. Auf öffentlichem Grund die Kantonspolizei. Bei Ausschreitungen im Stadion wird auf Verlangen des Klubs interveniert.» fs

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