Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Mit Yakin mehr als nur ein paar Prozentpunkte besser

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Nationalcoach Murat Yakin hat mit der Qualifikation für die WM 2022 in Katar mehr geschafft, als bloss das Erbe von Vorgänger Vladimir Petkovic verwaltet. Sein Team hat von allem mehr: mehr taktische Flexibilität, mehr personelle Ressourcen, mehr Überraschungsmomente.

Als Murat Yakin am 9. August als neuer Nationaltrainer vorgestellt wurde, liess er den Satz fallen. «Diese Mannschaft hat noch Luft nach oben», sagte er, und man dachte: Eine weitere Steigerung ankündigen, das muss Yakin jetzt ja tun. Nur, man glaubte es kaum, schliesslich hatte die Schweiz nur wenige Wochen zuvor unter Vorgänger Vladimir Petkovic mit dem EM-Sieg gegen Weltmeister Frankreich scheinbar den Zenit erreicht.

Rund drei Monate später weiss man: Yakin hatte tatsächlich recht. Die Schweizer Auswahl ist nochmals besser geworden. Und das Erstaunliche daran: Es ist nicht so, dass es Yakin einfach nur gelungen ist, auf einer bestehenden und erfolgreichen Basis nochmals ein paar Prozent herauszukitzeln. Vielmehr war Yakin durch die vielen Absenzen, welche «ein biblisches Ausmass» angenommen hätten, wie der Kommentator des Tessiner Fernsehens sagte, gezwungen, ein an sich neues Team zu formen.

Am Freitag beim 1:1 in Italien fehlten fünf Spieler, die an der EM zum Stamm gehört hatten. Für das Spiel vom Montag gegen Bulgarien erhöhte sich diese Zahl auf sieben. Hat man es gemerkt? Nein! Die Schweiz spielte gegen den Europameister eine halbe Stunde lang so gut, dass die «Gazzetta dello Sport» bewundernd feststellte, die Azzurri seien «terrorisiert worden». Beim 4:0 gegen Bulgarien stürmte die SFV-Auswahl von Beginn weg derart kompromisslos, strukturiert und mit Spielfreude, als würden die Spieler in dieser Formation die Automatismen längst aus dem Effeff kennen.

Yakin will einige Komponenten des italienischen Spiels übernommen haben, wie er preisgab. Nur: «Mancini arbeitet mit seinem Team seit vier Jahren, wir erst seit drei Monaten», wie Yakin nicht ohne Stolz festhielt. Yakin hat bewiesen, dass die Arbeit als Nationaltrainer für ihn keine zu grosse Hausnummer ist. Als er in Rom von einem italienischen Journalisten gefragt wurde, wie er den Sprung von der zweiten Schweizer Liga zum Nationaltrainer habe wagen können, antwortete er: «Ich habe Leidenschaft für diesen Beruf und setze meine Qualitäten für meine Mannschaft ein. So ist es egal, auch welchem Niveau man arbeitet.»

Flexibel bis zum Exzess

Die grösste Qualität Yakins ist, dass er fast bis zum Exzess flexibel ist und es gleichzeitig schafft, die Spieler für seine (verrückten?) Ideen zu gewinnen. Er funktioniere nicht nach einem Schema, sagte er am Montag nach der geschafften WM-Qualifikation. Wenige Tage zuvor verriet er im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA: «Es braucht eine gute Basis, aber dann musst du darum herum agieren und reagieren, wenn es die Situation erfordert. Aber dafür bin ich kreativ und flexibel genug.»

Dass dies nicht nur Worte sind, bewies Yakin in den letzten drei Monaten immer wieder aufs Neue. Als Xhaka im September mit Corona ausfiel, rief Yakin mitten in der Nacht Fabian Frei an und liess ihn gegen Italien nach nur zwei Trainings auf der wichtigen Position vor der Abwehr spielen. Frei hatte zuvor über drei Jahre nicht mehr zum Nationalteam gehört. Oder Yakin scheute nicht das Risiko, in Rom den 21-jährigen Noah Okafor von Beginn weg spielen zu lassen. Dieser war bis dahin ganze sieben Minuten für die Schweiz im Einsatz gestanden.

Xhaka fehlt! Na, und?

Gegen Bulgarien wiederum war Yakin in der Abwehr zu zwei (weiteren) Änderungen gezwungen. Das hinderte ihn nicht daran, auch in der Offensive zu rotieren. Renato Steffen fiel dieser Rochade zum Opfer, obwohl er vorher drei Mal in Folge zur Startformation gehört hatte. Jede personelle Massnahme hat sich ausbezahlt. «Ich habe eine grosse Auswahl an Spielern. Ich stelle nach dem Leistungsprinzip auf», sagte Yakin. Damit stärkt er das Selbstvertrauen der Spieler. Jeder weiss, dass er sich den Platz auf dem Rasen auch tatsächlich verdient hat, wenn er eingesetzt wird.

Dergestalt hat Yakin das Schweizer Team innerhalb kürzester Zeit personell nochmals breiter abgestützt. Als im Sommer Granit Xhaka für den EM-Viertelfinal gegen Spanien ausfiel, fragte sich die Fussball-Schweiz, wie es ohne ihn nur gut gehen könne. Unter Yakin hat Xhaka keine einzige Minute gespielt – und der Trainer wird gefragt, in welcher Rolle er den Captain nach seiner Rückkehr sehe. Xhaka wird auch unter Yakin eine zentrale Position einnehmen, aber dass diese Frage nur schon gestellt wird, zeigt, wie viel weiter Yakin sein Team gebracht hat. Mit Bestimmtheit weiter nach oben als nur um ein paar Prozentpunkte.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema