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Murten geniesst sein Fussballfest

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Die Fastnacht, die Solennität, das «Wake and Jam» oder die Konzerte auf der Pantschau–die Einwohner des Städtchens Murten sind Grossanlässe gewohnt. Was die Murtner aber am gestrigen Sonntagnachmittag in Massen zum hiesigen Fussballplatz strömen liess, war ein seltenes Vergnügen: Als der FC Murten im Jahr 1989 anlässlich eines Pokalspiels letztmals einen Verein aus der höchsten Schweizer Spielklasse–den FC Servette-Genf–empfangen durfte, war Alain Wiss, der Kapitän des gestrigen Gegners aus Luzern, noch gar nicht geboren. Ebenso eine Handvoll seiner Teamkollegen und einige Spieler des Murtner Kaders.

Ein Stadion auf dem Prehl

Auch die für das Cupspiel eigens aus dem Boden gestampfte Infrastruktur–mit beispielsweise zwei Tribünen mit 450 Sitzplätzen sowie einer Pressetribüne–verdeutlichte die Einmaligkeit des Ereignisses. Das entstandene kleine Stadion auf dem Sportplatz Prehl füllte sich dann auch rasch, bis nur noch wenige Plätze freiblieben.

Unter den Augen des Alt-Internationalen und aktuellen FCL-Sportdirektors Alex Frei sowie von 2700 Zuschauern stieg der FC Luzern konzentriert und engagiert in die Partie. Die Gäste aus der Innerschweiz traten–bis auf Goalie David Zibung und Xavier Hochstrasser–in Bestbesetzung an und liessen auch anhand ihrer Spielweise keineswegs den Verdacht aufkommen, dass sie dieses Cup-Erstrundenspiel auf die leichte Schulter nehmen würden. So traf Topscorer Oliver Bozanic bereits in der sechsten Spielminute per schön gezirkelten Freistoss zum 1:0. Die Hausherren zeigten sich vom frühen Gegentor aber unbeeindruckt und hielten wacker dagegen: Praktisch im Gegenzug wurde Stürmer Andrea Cartoni in die Gasse geschickt, doch dieser scheiterte knapp am letztjährigen FC-Freiburg-Keeper Lorenzo Bucchi.

Grillfeststimmung bei Gluthitze

Die Murtner kämpften weiter, hatten gegen die technisch überlegenen und ein konsequentes Pressing spielenden Profis des FC Luzern aber einen sehr schweren Stand. Wenig erstaunlich, dass der Tabellenzweite der Super League bis zur 20. Minute durch einen Doppelschlag von Dario Lezcano auf 3:0 erhöhen konnte. Besonders sehenswert dabei der erste Treffer des Paraguayers, ein Schlenzer ins Lattenkreuz. Sportlich folgte für Murten nun mit ganzen drei Gegentreffern eine schwarze Viertelstunde. Die Zuschauer nahmen es gelassen zur Kenntnis. Sie genossen den Anlass gut gelaunt, bei 28 Grad herrschte die lockere Atmosphäre eines Grillfestes. Mittels Fahnen und Dauergesängen brachte der mit 600 Personen gefüllte Luzerner Fansektor einen Hauch Stadionatmosphäre auf den Sportplatz. Die Supporter aus der Leuchtenstadt hatten akustisch ebenso die Oberhand wie ihre Mannschaft auf dem Rasen; einzig die als Helfer fungierenden FCM-Junioren sorgten für hörbare Unterstützung des Heimteams.

Nur Gewinner am Ende

Nach dem Seitenwechsel wurde das Spielgeschehen noch einseitiger, die Luzerner monopolisierten den Ball nun richtiggehend. Die Fans forderten das «Stängeli» und die Spieler erfüllten ihnen den Wunsch: Knapp zehn Minuten vor Spielende markierte Dreifachtorschütze Lezcano schliesslich das 10:0. Später legte der eingewechselte Jahmir Hyka mit seinem zweiten Tor des Tages sogar noch nach.

Einen Torerfolg der Einheimischen konnten die Zuschauer nicht mehr beklatschen, und so blieben eine tolle Flugparade von Nicolas Horovitz sowie der Sturmlauf von Dardan Mehmeti, dessen Krönung letztlich von einem zu weiten Vorlegen des Balles vereitelt wurde, die Murtner Höhepunkte der zweiten 45 Minuten.

Nichtsdestotrotz waren nach Abpfiff reihum nur zufriedene Gesichter zu sehen: Die Profis des FC Luzern hatten ihre Pflichtaufgabe souverän gemeistert und nahmen ihre unterlegenen Kontrahenten nach dem Trikottausch mit zum Feiern in die Fankurve–eine schöne Geste, die dazu beitragen dürfte, dass dieses «Spiel ihres Lebens» den Murtnern im Gedächtnis haften bleibt. Der FC-Murten-Präsident Jürg Flühmann sprach von einem «wunderbaren Tag» und zeigte sich froh darüber, dass das Fussballfest friedlich und reibungslos über die Bühne gegangen war. Trotz den hohen Gesamtkosten von an die 50 000 Franken dürfte am Ende dank grosszügigen Sponsoren und dem Ansturm der Zuschauer auch etwas für die Klubkasse übrig bleiben.

 

Telegramm

Murten – Luzern 0:11 (0:6)

Prehl.–2700 Zuschauer.–SR Amhof.Tore:6. Bozanic 0:1. 14. Lezcano 0:2. 20. Lezcano 0:3. 22. Puljic 0:4. 27. Rangelov 0:5. 34. Rangelov 0:6. 55. Hyka 0:7. 62. Sarr 0:8. 77. Puljic 0:9. 82. Lezcano 0:10. 88. Hyka 0:11.

FC Murten:Horovitz; Ballamann, Roulin, Efe (57. Mankaka), Moser; Kaslevic; Ciarmoli (43. Marolho), Sefaj (72. Sulkoski), Quagliariello; Mehmeti; Cartoni.

FC Luzern:Bucchi; Sarr, Muntwiler (70. Matri), Puljic, Mikari; Wiss; Winter (46. Hyka), Thiesson, Bozanic (61. Neziraj), Rangelov; Lezcano.

Bemerkungen:Luzern ohne Kahraba (nicht spielberechtigt) sowie Stahel und Gygax (beide verletzt). 17. Lattenschuss von Mikari. 67. zwei Lattenschüsse von Wiss. 81. Pfostenschuss von Rangelov.

Flühmann: «Was bleibt, ist die schöne Erinnerung»

Kurt Ming

T rotz des ebenso klaren wie erwarteten 11:0-Sieges des FC Luzern waren nach dem Cupspiel überall zufriedene Gesichter zu sehen. Der FC Luzern – im Vorjahr noch blamabel in der 1. Cup-Runde ausgeschieden – freute sich über den höchsten Sieg der 32 Cup-Partien und der FC Murten freute sich über ein gelungenes Fussballfest.

Jürg Flühmann (Präsident FC Murten): «Unser Ziel war es, ein schönes Fest zu organisieren, und dies uns trotz der hohen Niederlage, glaube ich, gelungen. Wir haben 1500 Zuschauer erwartet, jetzt sind fast doppelt so viele erschienen, das macht mich stolz. Dass alles so friedlich ablief, ist ein Kompliment an die Organisatoren dieses Events, der für einen kleinen Klub, wie wir es sind, aussergewöhnlich war. Luzern war, abgesehen von den vielen Gegentoren, der erwartet sympathische Gast. Die Verantwortlichen der Innerschweizer kamen uns in vielen Belangen entgegen, und ihre Fans verhielten sich vor und nach dem Match vorbildlich. Das Resultat wird schnell vergessen gehen – was bleibt, ist die Erinnerung an einen schönen Sportevent. Der Anlass dürfte für das Prestige des FC Murten sicher förderlich sein.»

Carlos Bernegger (Trainer FC Luzern): «Wir haben uns seriös auf diese Cup-Partie vorbereitet, und mit dieser professionellen Einstellung ist meine Mannschaft dann auch ins Spiel gestiegen. Im Endeffekt haben wir unsere Pflicht erfüllt und sind eine Runde weiter. Wie man gestern gesehen hat, ist dies nicht allen A-Klubs so gut gelungen wie uns. Nachdem der Match entschieden war, habe ich vor allem im Mittelfeld noch ein paar Sachen ausprobiert. Die eingewechselten Ersatzleute haben wie Ersatzkeeper Lorenzo Bucci, der ja die Verhältnisse in Freiburg kennt, ihre Sache ebenfalls super erledigt. Trotz dem klaren Resultat war es für die Zuschauer sicher eine Supersache und ein Spektakel. Ich hoffe für den FC Murten, dass es ihm auch ein paar zusätzliche Franken in die Klubkasse gespült hat.»

Gilbert Mollard (Trainer FC Murten): «Dass es auch im Fussball keine Wunder gibt, war uns allen schon vor dem Match klar. Das schnelle 4:0 nach 20 Minuten hat meinem Team aber schon etwas auf das Gemüt geschlagen, und die volle Motivation war dann ein bisschen weg. Auf der anderen Seite hat Luzern voll durchgezogen. Aber wer die Mentalität seines argentinischen Trainers kennt, war darob nicht überrascht. (Der Trainer des Super-League-Zweiten liess in der Endphase des Spiels seine drei nicht eingesetzten Spieler in der Nachmittagshitze eine kleine Trainingseinheit absolvieren, Anm. d. Red.) Nach dem verpatzten Start wurden meine Spieler nervöser, und wenn du gegen einen solchen Gegner Fehler machst, wirst du brutal bestraft. Das ist in der 2. Liga eben ein wenig anders. Trotz der Kanterniederlage wird der Mannschaft dieses sportliche Erlebnis sicherlich in bester Erinnerung bleiben.»

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