Die Entscheidung in diesem unterhaltsamen Spiel führte Murten mit einem Doppelschlag innerhalb von vier Minuten herbei. In der 56. Minute konnte nach einem unnötigen Ballverlust der Kerzersner Abwehr Nordyn Jaggi in die Mitte flanken, wo auch noch Kerzers-Goalie Michel Siffert den Ball unterlief, so dass Ramadani zum 1:0 abstauben konnte. Auch beim zweiten Tor verhielten sich die Gäste wie «Schulbuben», wie es Trainer Bruno Stulz nach dem Match ausdrücken sollte: Einen Querpass liess Jaggi zwischen den Beinen zum mitgelaufenen Loris Pignone durch, der nicht angegriffen wurde und in die hohe kurze Ecke traf.

Starke Gäste in Halbzeit eins

 Kerzers gab aber trotz des 0:2-Rückstandes nicht auf und suchte mit Vehemenz den Anschlusstreffer. So knallte Yves Schlapbach den Ball in der 63. Minute an die Latte, und eine Minute später wurde ein Kopfball von Vasco Goncalves auf der Linie gerettet. Auch in der 72. Minute hatte Murten grosses Glück, für seine Passivität nicht bestraft zu werden: Nach einer Flanke sprang Marc Rotzetters Schuss von der Lattenunterkante zurück ins Feld.

In der Folge liessen sich die Kerzersner vermehrt zu planlosen hohen Bällen und dummen Fouls hinreissen, so dass das Spiel abflachte. Marem Ajdaroskis Kopfballtor in der 86. Minute kam zu spät und vermochte die Niederlage nicht mehr abzuwenden. Grund dafür waren auch die verpassten Chancen in Halbzeit eins. So vergab nach zehn Minuten Goncalves, gleich wie in der 23. Minute der starke Schlapbach und vor der Pause Yannick Grüber. Die Gäste–bei denen Kushtrim Azizi nach einer halben Stunde wegen einer Platzwunde am Kopf ausgewechselt worden war, die genäht werden musste–taten ganz klar mehr fürs Spiel. Sie setzten die Platzherren früh unter Druck und gewannen die meisten Duelle. Mit schönen Kombinationen und gezielten langen Bällen, vor allem über die rechte Seite, kam man immer wieder bis an den Strafraum. Beim letzten Pass waren aber oft noch ein Murtner Verteidiger oder der umsichtige Umberto Paparcone zur Stelle. Die Einheimischen kamen erst vor dem Pausenpfiff zu zwei dicken Chancen: Siffert hielt aber mirakulös gegen Julien Chammartin und kurz darauf gegen einen unplatzierten Schuss Jaggis.

Kerzers unter Zugzwang

Kerzers ist mit dieser zweiten Niederlage in den letzten drei Spielen unter Druck geraten, wenn es Platz zwei noch erreichen will. Nichtsdestotrotz nahm Bruno Stulz das Resultat gelassen hin: «Wir haben eine gute Partie gezeigt. Die Jungs haben bis zum Schluss gekämpft und alles gegeben. Schade nur, dass wir dem Gegner diese Geschenke gemacht haben und uns bei den Lattentreffern das Glück fehlte – es sollte heute wohl einfach nicht sein.» Auf der andern Seite kommt das effiziente Murten zum zweiten Sieg in Folge und kann so weitere Distanz zwischen sich und den Abstiegsplätzen schaffen.