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Nach zwei guten Monaten erneute Unsicherheit in der Reisebranche 

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Der aktuelle Sommer bescherte den Reisebüros wieder etwas Normalität. Das Geschäft von Mitte Juni bis Mitte August lief im Vergleich zu 2020 sehr gut. Doch für die Herbst- und Wintersaison ist wieder Flaute angesagt.

Kaum schien die Corona-Pandemie einigermassen gebändigt zu sein, zog es die Menschen wieder in die Ferne – umso mehr, als sich in der Schweiz ein himmeltrauriger Sommer abzeichnete. Zwar lief bereits das Ostergeschäft nicht schlecht, wie Sylvie Gachet, Direktorin von Moléson Voyages in Bulle, auf Anfrage sagt. Doch so richtig angezogen habe das Reisegeschäft im Juni. Das bestätigt auch Jacqueline Ulrich, Ko-Managerin von L’Esprit du Voyage in Freiburg. «Viele Kundinnen und Kunden entschieden sich sprichwörtlich in letzter Minute für eine Reise.» Denn die Unsicherheiten darüber, ob eine Reise aufgrund der sich ständig ändernden Corona-Bestimmungen tatsächlich angetreten werden konnte, waren schlicht zu gross. Die wieder erwachte Reiselust zahlte sich für die Reisebüros aus, sagt Gachet.

Die Geschäfte im Sommer liefen sehr gut. 

Beschränkter Umsatzanstieg

Wenn die Reisebüro-Betreiberinnen von einem sehr guten Sommer sprechen, ist dies allerdings im Vergleich zum pechschwarzen Corona-Jahr 2020 zu verstehen. «Verglichen mit der Zeit vor Corona beträgt der Umsatz dagegen nur einen Bruchteil», präzisiert denn auch Claudine Jungo, Mitarbeiterin bei Para Travel in Freiburg. Ulrich spricht konkret von weniger als 15 Prozent des Umsatzes im Jahr 2019, Gachet von rund 50 Prozent. Auch die Umsätze der Globetrotter Group AG rangieren in dieser Bandbreite. Gemäss CEO André Lüthi erzielte das Unternehmen in diesem Jahr zirka 25 Prozent des Sommer-Umsatzes von 2019. Dennoch gebe es ihn, den Aufschwung. Er betreffe jedoch nur das Europageschäft, wie Lüthi betont, denn die europäischen Länder seien für den Tourismus wieder offen. Nicht so der Rest der Welt. «Südamerika, die USA, Asien, Australien, Afrika: All diese Destinationen können kaum bereist werden.» Für Globetrotter, das über 80 Prozent seines Umsatzes auf diesen Märkten erzielt, stellt das ein grosses Problem dar. 

Erneuter Einbruch droht

Lüthi, der auch im Vorstand des Schweizer Reise-Verbandes sitzt, fasst die Situation der Branche so zusammen:

Solange die Welt zu ist, ist nichts gut.

Mit der Welt meint er die Destinationen ausserhalb Europas. Das stellen auch die anderen Reiseanbieter fest. «Seit zwei Wochen ist bereits wieder Ruhe», sagt Claudine Jungo von Para Travel. Weil das Sommergeschäft bereits abgeschlossen sei, sei dies zwar nichts Besonderes. Doch normalerweise wären jetzt die Buchungen für die Herbstferien voll am Laufen, und das Wintergeschäft würde langsam, aber sicher anziehen. «Bisher gibt es jedoch kaum Buchungen.» David Léchot, Direktor von Indalo Space und Präsident der Gruppe der Freiburger Reisebüros (GAVF), erlebt das Gleiche. Es gebe zwar viele Anfragen von Kundinnen und Kunden, «aber wir wissen gar nicht, was wir verkaufen können». Noch immer sei unklar, welche wärmeren und damit ferneren Destinationen doch noch aufgehen würden. Seine und Ulrichs Hoffnung liegen auf Mauritius, das bei den Schweizern sehr beliebt sei und am 1. Oktober für den Tourismus wieder geöffnet werden soll. Vielleicht spielten auch die Seychellen oder die Malediven mit, und auf Costa Rica, Mexiko und die Dominikanische Republik sei hoffentlich weiterhin zu zählen. Gewiss ist nichts. Lüthi glaubt, dass die USA und Kanada ein positives Signal für den Rest der Welt aussenden könnten, wenn sie sich, wie Island,  für Geimpfte endlich öffnen würden. 

Branche bleibt positiv

Trotz der vielen Unsicherheiten zeigen sich die Reisebüros aber optimistisch. «Denn die Sehnsucht zu reisen ist riesig», sagt Lüthi in Übereinstimmung mit den anderen. Zwar sei der Arbeitsaufwand für die Reisebüros gross – viel Beratung, viele Umbuchungen und Annulationen, ohne dass sie nur einen Rappen einbringen. Wegen Corona sei es auch zu Personalabgängen gekommen, was zu einer Mehrbelastung der verbleibenden Mitarbeitenden führe. Doch die wenigen gelungenen Geschäfte seien dafür umso erfreulicher, sagt Jungo. «Die Begeisterung der Rückkehrer ist das, was mich motiviert.»

Insgesamt sei auch die Wertschätzung gegenüber den Reisebüros gestiegen, sagt Gachet. «Online-Bucher stehen wegen sich plötzlich ändernder Vorschriften oft im Schilf. Dann lernen sie unsere Dienste schätzen.» Gemäss Léchot sind die Kundinnen und Kunden zudem häufiger bereit, für bessere Stornierungsbedingungen etwas mehr zu zahlen.

Klar sei aber auch, sagt Ulrich:

Wir können nur dank der Härtefallregelung und anderen staatlichen Unterstützungsmassnahmen überleben. Ohne sie gäbe es uns nicht mehr.

Dem stimmt Léchot zu, er erinnert jedoch daran, dass die Leidtragenden vor allem die Menschen in den Urlaubsdestinationen seien, für die der Tourismus existenziell sei. Und Lüthi ergänzt. «Wir haben manchmal gejammert, aber es ist auch mal an der Zeit, dem Bund und den Kantonen Merci zu sagen und uns glücklich zu schätzen, dass wir in der Schweiz leben. In sehr vielen Ländern gibt es weder Covid-Kredite noch Kurzarbeitsentschädigung oder Härtefallzahlungen.»

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