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Nadia Mülhausers letzte Chance

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In den letzten zehn Monaten hatte Nadia Mülhauser das Glück wahrlich nicht auf ihrer Seite. Angefangen hatte die Pechsträhne der Düdinger Kunstturnerin im vergangenen Oktober, als sie sich beim Training in Magglingen den Daumen und die grosse Zehe brach. Zwölf Wochen dauerte es, bis die 17-Jährige wieder fit war und die EM-Vorbereitung beschwerdefrei in Angriff nehmen konnte. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit gelang Mülhauser Ende Februar bei der internen EM-Qualifikation ein dritter Platz. Die Chancen, dass die Freiburgerin als eine von vier Schweizerinnen Mitte April nach Russland fahren würde, standen sehr gut.

Rückschläge und Enttäuschungen

Doch nur eine Woche nach dem internen Wettkampf erlitt Mülhauser einen Hexenschuss und musste für den Grossanlass in Moskau Forfait geben. «Die EM war mein grosses Ziel, sie zu verpassen hat sehr wehgetan», erinnert sich Mülhauser. «Das schlug ziemlich auf die Moral. Es dauerte einige Zeit, bis ich die Freude am Turnen wiederfand.»

Nadia Mülhauser kämpfte sich zurück, wollte am Eidgenössischen Turnfest Mitte Juni wieder glänzen. Was folgte, war jedoch eine weitere Enttäuschung. «Ich hatte mir mehr erhofft als Rang 5», sagt die Düdingerin. «Inzwischen habe ich die Rückschläge verdaut und schaue nun zuversichtlich nach vorne.»

Nach vorne, dass sind zunächst einmal die Schweizer Meisterschaften, die an diesem Wochenende in Montreux stattfinden. Die nationalen Titelkämpfe gelten zusammen mit einem internen Vergleich auch als Qualifikationswettkampf für die in drei Wochen beginnenden Weltmeisterschaften in Antwerpen. «Die WM ist für mich die letzte Möglichkeit, die Saison zu retten», sagt Mülhauser.

Steingruber als Favoritin

Beim internen Vergleich von letzter Woche wurde die Senslerin Zweite und hat damit ihre Ansprüche auf einen der drei Schweizer WM-Startplätze angemeldet. Mit einem guten Resultat an der SM muss sie nun beweisen, dass diese auch gerechtfertigt sind.

Grosses Favoritin auf den Gewinn des Meistertitels ist Giulia Steingruber (Fürstenland/Gossau). Die 19-Jährige hat auch in diesem Jahr ihre nationale Vormachtstellung zementiert. An den Europameisterschaften im Frühjahr belegte Steingruber, die spätere Sprung-Europameisterin, den hervorragenden 4. Rang im Mehrkampf. Mitte Juni kürte sie sich zur Siegerin am Eidgenössischen Turnfest in Biel. Für die WM in Belgien ist Steingruber denn auch gesetzt.

Die weiteren Medaillen–und damit auch die zwei verbleibenden WM-Startplätze–dürften Nadia Mülhauser, Ilaria Käslin (Sagno) und Laura Schulte (Stein-Fricktal) unter sich ausmachen. Jessica Diacci (Obersiggenthal) fällt mit einer Handverletzung aus. Die 15-jährige Käslin gilt dabei sicherlich als erste Herausforderin von Steingruber. Die Tessinerin hatte im Frühjahr in Moskau ein vielversprechendes Debüt auf internationalem Parkett gegeben und im Mehrkampf Platz 13 belegt. Im Vorjahr war sie Vizemeisterin im Mehrkampf geworden.

Mit Blick auf Rio

Im Anschluss an die nationalen Titelkämpfe wird der Nationaltrainer Zoltan Jordanov die Athleten für den Saison-Höhepunkt nominieren. Angst davor, eine weitere Enttäuschung erleben zu müssen, hat Nadia Mülhauser nicht. «Daran darf und will ich gar nicht denken. Ich fühle mich gut und will in Montreux mindestens meinen dritten Rang aus dem Vorjahr egalisieren.» Doch auch bei einem erneuten Scheitern würde die 17-Jährige ihren Kunstturnbettel nicht gleich hinwerfen. Als Mitglied des Schweizer Nationalteams befindet sie sich im neuen Olympiazyklus und wird auch mit Blick auf die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro gefördert.

Wie schnell es allerdings gehen kann, hat Ende November der Fall von Nadia Baeriswyl gezeigt. Nach einer langwierigen Verletzung und einem Wachstumsschub glaubte Nationaltrainer Zoltan Jordanov nicht mehr an die Düdingerin und kippte die damals 17-Jährige überraschend aus dem Kader.

«Ich bin mir bewusst, dass es im Kunstturnen von heute auf morgen vorbei sein kann», sagt Nadia Mülhauser. Deshalb absolviert sie momentan in Biel die Wirtschaftsmittelschule und hat diesen Sommer das dritte der insgesamt sechs Studienjahre in Angriff genommen. «Zoltan hat mir allerdings versichert, dass er an mein Entwicklungspotenzial glaubt», so Mülhauser. «Ich weiss aber auch, dass ich mir sein Vertrauen mit guten Leistungen verdienen muss.»

«Das schlug ziemlich auf die Moral. Es dauerte einige Zeit, bis ich die Freude am Turnen wiederfand.»

Programm

Schweizer Meisterschaften

Montreux. Schweizer Meisterschaften im Kunstturnen. Samstag:12.50 bis 15.30 Uhr: Mehrkampf Männer und Frauen Amateure.–18.30 bis 20.45 Uhr: Mehrkampf Männer und Frauen Elite.Sonntag:11.10 Uhr bis ca. 15.10 Uhr: Gerätefinals Männer und Frauen.

 

 

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