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Nati-Star Silvan Widmer ist zurück – «Es gibt auch Deutsche, die denken, die Schweiz wird das EM-Duell gewinnen»

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Ein Jahr lang fehlte Silvan Widmer in der Nati verletzt. Jetzt ist der 31-Jährige zurück. Und könnte endlich das Rechtsverteidiger-Problem lösen. Im Exklusiv-Interview spricht er über seine Nati-Rückkehr, die EM und den Abstiegskampf mit Mainz.

Am Samstag beginnt für die Schweizer Nati das Länderspieljahr 2024. Das Testspiel in Dänemark (20.00, live auf SRF zwei) wird der Aufgalopp für das Highlight im Sommer: die EM in Deutschland.

Für Silvan Widmer ist es mehr als nur ein Freundschaftsspiel. Erstmals seit einem Jahr wird er wieder das Nati-Dress tragen. Die letzten Nati-Termine verpasste er allesamt. Weil er sich im Mai 2023 einer Fuss-Operation unterzog. Der Eingriff an der linken Ferse und Achillessehne war von langer Hand geplant. Widmer musste bis Ende November pausieren.

Immer wenn Widmer fehlt, tut sich die Nati schwer. Das war im WM-Achtelfinal gegen Portugal (1:6) so, als der Aussenverteidiger krank war. Und das war in den EM-Qualifikationsspielen im Sommer und Herbst so, als die Schweiz nur noch gegen Andorra siegte, dafür vier Mal einen späten Ausgleich hinnehmen musste. Auch seinem Verein Mainz 05 lief es ohne seinen Captain Widmer nicht super. Erstmals seit Jahren steckt Mainz im Abstiegskampf. Grund genug, um mit dem Aargauer Widmer über sein Nati-Comeback und den Bundesliga-Abstiegskampf zu reden.

Silvan Widmer, Wie sehr ersehnen Sie die Rückkehr in die Nationalmannschaft?

Ich freue mich extrem. Ich war letztmals im März 2023 dabei, ein Jahr ist es jetzt her. Ich vermisste die Spiele, ich vermisste die Leute aus dem Nati-Kreis. Darum freue ich mich sehr, wieder dabei zu sein.

Wie haben Sie die Nationalmannschaft aus der Ferne wahrgenommen? Die EM-Qualifikation im Herbst war geprägt vom Theater rund um Captain Xhaka und Trainer Yakin.

Ich finde das nicht die richtige Bezeichnung. Wir sind einfach unter unseren Erwartungen geblieben, was die Resultate betrifft – darum ist eine Unzufriedenheit aufgekommen. Auch in der Presse. Das ist nachvollziehbar, und es gehört dazu, sich dann kritischen Fragen zu stellen. Aber von aussen habe ich das nicht als Theater empfunden.

Sein letzter Auftritt im Nati-Dress vor der Verletzung: Silvan Widmer im EM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Israel.
Archivbild: Keystone

Blicken wir auf die EM. Ungarn, Schottland, Deutschland heissen die Schweizer Gruppengegner. Wie stehen die Chancen auf ein Weiterkommen?

Es ist eine herausfordernde Gruppe. Es wird keine einfachen Spiele geben. Wir gehen in keines der Spiele als klarer Favorit, aber auch in keines als klarer Aussenseiter. Vielleicht ist Deutschland auf dem Papier in dieser Gruppe der Favorit. Auch, weil die EM in Deutschland stattfindet. Ich stelle mich auf drei ausgeglichene, spannende Spiele ein – in denen wir logischerweise komplett an unsere Grenzen gehen müssen, um bestehen zu können in dieser Gruppe. Der Achtelfinal ist unser erstes Ziel.

Gab es ein paar Sprüche mit den deutschen Teamkollegen in Mainz nach der Auslosung?

Ja, die gab es. Man redet immer mal wieder darüber. Wobei die Meinungen durchaus unterschiedlich sind. Es gibt auch Deutsche, die das Gefühl haben, die Schweiz werde gewinnen. Und dann gibt es auch Deutsche, die denken, dass Deutschland, wenn es dann im Turnier angekommen ist, sich als Gruppenerster durchsetzen wird. Das widerspiegelt auch die generellen Meinungen in Deutschland.

Sie selbst mussten sich lange gedulden nach einer Fuss-Operation, bis Sie endlich spielen konnten in dieser Saison. Erst Ende November war es so weit. Gab es Momente, wo Sie genervt waren, weil es so lange ging?

Ich hätte mir gewünscht, dass es schneller geht. Wenn man eine Prognose von einem Arzt bekommt, dann hofft man immer, sie «unterbieten» zu können. Das hat leider nicht geklappt, aber ich bin insgesamt zufrieden mit dem Verlauf der Reha. Als das Comeback näher rückte, wurde ich schon ungeduldiger. Es war aber richtig, dem Körper die nötige Zeit zur Heilung zu geben.

Auf wie viel Prozent Ihres Leistungsvermögens kommen Sie derzeit verglichen mit dem Maximum?

Ich fühle mich super. Darum sage ich: 100 Prozent. Auch die Operation habe ich gut weggesteckt. Ich habe keine Nach-Beschwerden.

Was war das Herausforderndste an dieser Saison?

Es gab viele Spiele, die wir eigentlich hätten gewinnen müssen. Oder zumindest einen Punkt holen, denn wir waren oft das bessere Team. Trotzdem gab es am Ende Niederlagen und wir konnten uns nicht belohnen. Nach diesen Enttäuschungen immer wieder aufzustehen, das war sicher nicht einfach.

Ist der Abstiegskampf mit Mainz vergleichbar mit den Erlebnissen aus Udinese?

Ja, das ist vergleichbar. Ich war in Italien in mehreren Saisons im Abstiegskampf. Ich kenne die Situation also, und ich denke, dass mir die Erfahrungen von damals heute helfen.

Silvan Widmer posiert in der Innenstadt von Mainz.
Bild: René Vigneron

Können Sie ein konkretes Beispiel geben?

Was ich zum Beispiel nicht mehr mache, ist auf die anderen Mannschaften zu schauen und zu rechnen. Das bringt nichts – ausser Kopfschmerzen. Es geht nur darum, dass wir unsere Spiele gewinnen, unsere Punkte holen. Der Sieg gegen den VfL Bochum am Samstag war immens wichtig für uns, wir haben uns auf den Relegationsplatz vorgeschoben und zudem den Abstand nach oben verkürzen können.

Dann streichen wir die Frage, ob Sie derzeit den FC Köln besonders genau verfolgen …

Klar schaut man auch mal Spiele, an denen die anderen Teams im Tabellenkeller beteiligt sind, kürzlich beispielsweise Leverkusen gegen Köln. Aber dabei geht es nicht unbedingt darum zu schauen, was die direkte Konkurrenz macht – ich interessiere mich für die Bundesliga als Ganzes.

Wie geht das Umfeld im Mainz mit dem Abstiegskampf um?

Es ist unruhiger als in den letzten Saisons – was ja völlig normal ist. Die Fans sind genauso wenig zufrieden mit der aktuellen Tabellensituation wie wir, aber es ist zum Glück so, dass hier alle zusammenhalten und sich unterstützen. Das kann ein Trumpf sein.

Mainz hat in dieser Saison bereits zweimal den Trainer gewechselt. Seit Ende Februar steht Bo Henriksen an der Seitenlinie. Aus der Schweiz kennen wir Henriksen als «Happy Bo» – sind diese Vibes auch nach Mainz rübergeschwappt?

Diese Vibes sind definitiv auch in Mainz angekommen. Er ist ein Trainer, der unglaubliche Energie versprüht. Er hat Power. Er motiviert die Mannschaft super. Er hat vom ersten Training an etwas bei uns bewirkt.

Der Start mit einem 1:0-Sieg gegen Augsburg war auch ideal. Was hat er – ausser der Energie – konkret reingebracht und verändert?

Er fordert von uns täglich im Training den Mut, Fussball zu spielen. Er sagt auch: «Ihr dürft Fehler machen.» Ich finde den Ansatz super. Wir spielen gegen den Abstieg, klar, wir dürfen nicht in Schönheit sterben, aber trotzdem müssen wir den Mut haben, auf dem Platz auch spielerisch etwas zu wagen.

Silvan Widmer ist Kaffeeliebhaber.
Bild: René Vigneron

Wie läuft es zu Hause mit der Familie?

Alle gesund, alle happy. Die grössere Tochter wird bald sechsjährig, sie kommt im Sommer in die Schule, das wird ein nächster grosser Schritt. Die kleinere ist drei, ein super Alter.

Machen Sie sich schon Gedanken über die Zukunft?

Nein, das ist kein Thema. Ich konzentriere mich auf den Abstiegskampf, da wollen wir uns behaupten. Mein Vertrag läuft bis 2026 – und würde auch in der 2. Bundesliga die Gültigkeit behalten.

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