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Neuer Kantonalbank-Direktor möchte der Vermögensverwaltung mehr Gewicht geben

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Daniel Wenger hat seine Einführungszeit als Präsident der Generaldirektion der Freiburger Kantonalbank abgeschlossen, und der ehemalige Credit-Suisse-Banker sieht auch bereits Bereiche, denen er mehr Gewicht geben möchte – beispielsweise der Vermögensverwaltung.

Daniel Wenger, Sie haben die ersten 100 Tage als Präsident der Generaldirektion bei der Freiburger Kantonalbank (FKB) hinter sich. Wie ist diese Einführungszeit abgelaufen?

Es war eine sehr intensive Zeit. Ich habe sie genutzt, um mich mit den verschiedenen Abteilungen vertraut zu machen, mit den Mitarbeitern zu sprechen und sie kennenzulernen. Innerhalb der ersten sechs Wochen habe ich alle Geschäftsstellen besucht. So konnte ich mir ein gutes Bild davon verschaffen, was es heisst, vor Ort im Einsatz zu stehen, und welche Verbundenheit mit den einzelnen Regionen besteht.

Fand eine eigentliche Amtsübergabe statt?

Das Meiste lief über Verwaltungsratspräsident Albert Michel und die Geschäftsleitungsmitglieder. Es gab punktuell auch Absprachen mit meinem Vorgänger, Edgar Jeitziner.

Mussten Sie vieles neu lernen?

Vor allem die Geschichte der Bank. Die Kantonalbank ist historisch gewachsen und mit ihr auch die Prozesse und Systeme, die Art, wie die FKB gewisse Themen angeht. Es gibt einige Dinge, die sie anders machen kann und darf als eine Grossbank.

Wofür hat die Zeit noch nicht gereicht? Jeden Mitarbeiter kennen Sie ja wohl noch nicht…

Ich kenne zumindest schon viele ab Nase hoch bis zu den Augen. Es wird dann sicher noch eine zweite Phase geben ohne Maske. Gerne hätte ich mit demselben Tempo möglichst viele Kunden kennengelernt. Das war wegen Covid leider nicht möglich. Nun sind aber glücklicherweise viele Kunden-Meetings angesetzt. Ich freue mich, mich vorstellen zu dürfen und die Kunden kennenzulernen – vor allem auch ihre Aktivitäten vor Ort.

Gab es in dieser Zeit Momente, die Sie besonders beeindruckt haben?

Ja. Für mich ist die Identifikation der Mitarbeiter mit der Kantonalbank sehr beeindruckend. Ich hatte mehrfach die Möglichkeit, Mitarbeitern für 30, 35 und sogar 40 Jahre bei der Kantonalbank zu gratulieren. Für mich ist das ein tolles Zeichen und auch eine Verpflichtung, diese Werte weiterhin aufrecht- und hochzuhalten. Ich treffe auch Pensionierte, die einen runden Geburtstag haben. Das gibt mir die Gelegenheit, darüber zu diskutieren, wie etwas früher gemacht wurde, von woher man kommt. Es kommt auch den Kunden zugute, wenn die Mitarbeiter stolz sind und Freude daran haben, für die Bank zu arbeiten.

Haben Sie bereits einen Überblick über das wirtschaftliche Umfeld im Kanton?

Wegen Covid war das etwas schwierig: Die einen haben mehr unter der Pandemie gelitten, andere hatten den Umständen entsprechend ein sehr gutes Jahr, weil sie im «richtigen» Segment tätig sind und gefragte Dienstleistungen anbieten. Im Lauf des Jahres, wenn wir aus der Pandemie langsam herauskommen, wird man dann richtig sehen, welches die Konsequenzen sind.

Die FKB ist ein staatsnaher Betrieb mit einer Staatsgarantie. Hatten Sie bereits Kontakt zu den politischen Behörden?

Ja, ich hatte über den Verwaltungsrat mit Staatsrat Georges Godel Kontakt. Ich habe auch Olivier Curty im Rahmen der Wirtschaftsförderung kennengelernt. Die Treffen mit den übrigen Mitgliedern der Regierung sind aufgrund von Covid verschoben worden, sollten aber in den nächsten zwei Wochen stattfinden können.

Ist es für jemanden, der von der Credit Suisse kommt, merkwürdig, wenn eine Audienz bei der Regierung zur Einführung gehört?

Nicht unbedingt. Ich hatte die Möglichkeit, bei Tochtergesellschaften der Credit Suisse im Ausland zu arbeiten. An gewissen Standorten war die Credit Suisse gar der grösste Arbeitgeber in der Finanzbranche. Und da hat man sich nicht nur beim Regulator vorgestellt, sondern zum Teil auch bei Personen, die zur Regierung gehören.

Aber in Freiburg ist die Verbindung eine engere.

Ja, hier ist der Staat der Eigentümer. Die Regierung ist Vertreterin des Eigentümers, und das sind ja wir alle als Steuerzahler. Die Erwartungen sind über das Gesetz der Kantonalbank formuliert. Und die FKB arbeitet im Interesse des Kantons und seiner Bürger. Sie wird auch in Zukunft die entsprechenden Dienstleistungen erbringen.

Welches waren Ihre ersten Feststellungen als Direktor der FKB?

Ich habe eine gut geführte Bank vorgefunden mit sehr effizienten Arbeitsabläufen. Das war nicht wirklich eine Überraschung, weil das Wachstum der Bank in den vergangenen Jahren ja mit praktisch gleich gebliebenem Personalstand bewältigt wurde.

Wird man schon bald Ihre Handschrift erkennen?

Es gibt sicher Dinge, die ich etwas anders machen werde als mein Vorgänger. Aber das ist ganz natürlich, weil wir auch anders geprägt sind und andere Erfahrungen gesammelt haben in unseren beruflichen Werdegängen.

Zum Beispiel?

Ich diskutiere im Moment mit den Geschäftsleitungsmitgliedern über unsere Geschäftsmodelle. Es gibt vielleicht da und dort Sachen, die wir schärfen werden. Die Bank hat die Dynamik des Kantons sehr erfolgreich mitgemacht, sie ist im Kredit- und Hypothekarbereich stark gewachsen. Das hat dazu geführt, dass wir gewisse andere Elemente nicht ganz so schnell entwickeln konnten. Ich denke etwa an die Vermögensverwaltung. Da haben wir sicher noch Potenzial, uns besser zu positionieren.

Ist diese Richtung von Ihnen gekommen oder eine Vorgabe des Verwaltungsrats?

Es ist eine Kombination. Ich wollte vom Verwaltungsrat hören, ob er dafür offen ist und wie er das sieht. Und ich kann sagen, wir sehen es genau gleich.

Hat es im Kanton Freiburg für die Vermögensverwaltung tatsächlich Potenzial?

Absolut. Wir haben im Kanton erfolgreiche Unternehmer. Der Inhaber eines KMU ist durchaus ein möglicher Kunde für die Vermögensverwaltung, aber auch die Arbeitnehmer – gerade wenn es um Veränderungen wie eine Pensionierung oder die Vorsorge geht. Die jüngere Generation macht sich immer mehr Gedanken darüber, was sie zusätzlich zu den zwei Säulen vorkehren kann. Das gehört für mich im weiteren Sinn auch zur Vermögensverwaltung und zur Finanzplanung.

Wenn Sie als neuer Generaldirektor von der Credit Suisse zur FKB kommen und die Vermögensverwaltung ausbauen wollen, stossen Sie da nicht auch auf Bedenken betreffend das Image der Bank?

Die Vermögensverwaltung in einer Grossbank ist eine etwas andere Aktivität als die unsere. Im Kern machen sie zwar das Gleiche wie wir, aber bei einer Grossbank spielen natürlich die internationalen Kunden eine ganz entscheidende Rolle. Das widerspiegelt sich in der Grösse der betreuten Vermögen und auch in den Bedürfnissen dieser Kunden. Es kann nicht die Ambition einer Kantonalbank sein, Grossbanken in jenem Bereich konkurrenzieren zu wollen. Was die Vermögensverwaltung in der Schweiz anbelangt, ist das ein anderes Thema: Die Grossen sind auch im Kanton Freiburg präsent und buhlen um dieselben Kunden, die wir auch betreuen und noch mehr betreuen wollen.

Braucht es für diesen Schritt Aufklärungsarbeit?

Nein, weil es ein generelles Bedürfnis der Kunden ist, dass man über die Hypotheken und die Finanzierung von Firmen hinaus Beratungsgespräche führen kann. Ziel ist es natürlich, einen Kunden über viele Jahre begleiten zu können in den verschiedenen Lebensphasen.

Wenn die Vermögensverwaltung Ihre Handschrift tragen soll, werden Sie vermehrt in den Vordergrund treten?

Für mich ist es wichtig, dass ich sichtbar bin bei den Kunden, dass ich mit ihnen sprechen kann und weiss, was ihre Bedürfnisse sind und welche Veränderungen anstehen. Das hat auch mit der Entwicklung der FKB zu tun. Wir schauen intern, wie wir unsere Stärken weiterentwickeln können, und ich beobachte genau, was ausserhalb der Bank geschieht. Es gibt neue Akteure, zum Beispiel die Fintech-Firmen, aber auch ganz andere Dienstleister. Wichtig ist, dass man als Bank frühzeitig erkennt, wenn sich ein Trend oder ein Kundenbedürfnis entwickelt. Die Konkurrenz wird in Zukunft viel stärker von ausserhalb des Bankbereichs kommen.

Haben Sie bei dieser geplanten Ausrichtung schon feste Zielsetzungen?

Nein, das ist noch nicht so weit. Wir besprechen derzeit unsere Geschäftsmodelle und schauen, wie wir die Stärken der Bank weiterentwickeln können. Dazu gehört aber auch, kritisch zu hinterfragen, ob ein Modell noch eine lange Lebenszeit hat oder ob es bereits unter Druck ist und Veränderungen einsetzen. Wenn das auf die Kernkompetenz der Kantonalbank einen Einfluss hat, diskutieren wir, wie wir darauf reagieren. Für eine Bank ist es wichtig, abzuwägen, was sie selber macht und welche Dienstleistung extern von einem Spezialisten erbracht wird.

Was bringen Sie aus Ihrem Hintergrund mit, um aktiv dazu beizutragen, diesen Weg zu gehen?

Ich habe die Möglichkeit gehabt, in einer Grossbank in ganz verschiedenen Bereichen zu arbeiten: Ich habe Kunden betreut in der Schweiz und im Ausland, ich habe am Hauptsitz und bei Tochtergesellschaften der Bank gearbeitet. Ich war Verwaltungsratsmitglied und -präsident von lokalen Banken, habe aber auch operativ in Geschäftsleitungen dieser Banken gearbeitet. Zudem habe ich eine Tochtergesellschaft führen können, die in Start-ups investiert, und kenne somit die Sorgen von Unternehmern. All diese Blickwinkel und Erfahrungen kommen mir heute zugute. Ich kann viele Themen ohne Vorbelastung analysieren und auch anpacken.

Haben Sie Schwächen?

Was mir in den Kundenbeziehungen zum Teil fehlt, ist der historische Kontext: die Firmen und ihre Geschichte. In diesen Belangen werde ich aber sehr gut unterstützt vom Verwaltungsratspräsidenten und von den Kollegen in der Geschäftsleitung. Für mich ist es wichtig, zu verstehen, woher eine Firma kommt und wie sich die Zusammenarbeit mit ihr entwickelt hat. Die FKB mag ihnen in der Vergangenheit sogar durch schwierige Zeiten geholfen haben.

Welchen Schritt stellt nun der Wechsel zur Freiburger Kantonalbank für Sie dar?

Es ist ganz klar ein Schritt vorwärts: Hier habe ich die Gesamtverantwortung für eine Bank. Die lokale Verankerung der Bank ist etwas, das ich sehr schätze und das für mich wertvoll ist. Wichtig ist auch, dass ich über die Leistungen der Kantonalbank etwas für den Kanton, seine Wirtschaft und die Bewohner beitragen kann. Ich kenne Freiburg sehr gut und habe hier meine Familie und einen Freundeskreis.

Daniel Wenger hat bereits klare Vorstellungen für die Kantonalbank.
Charles Ellena

Massnahmen für den Neustart nach der Pandemie

Eine schwierige Zeit ist die herrschende Pandemie: Wie bereitet sich die Kantonalbank auf deren Ende vor?

Wir beobachten natürlich genau, was passiert, und wir diskutieren intern die Auswirkungen der Pandemie auf die verschiedenen Bereiche der Wirtschaft. Wir haben bereits Massnahmen umgesetzt, um den Neustart von Firmen zu erleichtern. Es mag durchaus auch schwierige Situationen geben, die wir erleben werden.

Also Firmen, deren Existenz auf dem Spiel steht.

Es wird sicherlich einzelne solche Fälle geben. Aber wir sind bereit, uns als Kantonalbank dieser Situation zu stellen.

Hat die FKB bei der Hilfestellung überhaupt Spielraum?

Wir müssen uns natürlich an die Vorschriften der Finanzmarktaufsicht halten. Es gibt aber Situationen, wo man mit Kunden darüber diskutieren kann und muss, was die nächsten Schritte sind. Für den Kunden selber ist es wichtig, dass seine Aktivität auch mittelfristig wieder Erfolg hat und er von einem Aufschwung profitieren kann.

Welches Zeugnis stellen Sie dem Kanton Freiburg aus, wie er die Krise aus volkswirtschaftlicher Sicht bewältigt?

Der Kanton und auch wir als Bank konnten schnell helfen, etwa durch die Covid-Kredite. Die Leute hier kennen sich sehr gut. Diese Nähe auch im privaten Umfeld hat geholfen, gute Lösungen für den Kanton zu finden.

Ist der Kanton Freiburg also in einer guten Position, um wieder durchzustarten?

Ja, unbedingt.

Die Direktoren der vier Pfeiler der Freiburger Wirtschaft wechseln. Die Kantonalbank bildet da keine Ausnahme.
Charles Ellena

Die Pfeiler der Freiburger Wirtschaft mit neuen Personen an der Spitze

Wenn Jean-Claude Cornu Ende Jahr als Direktor der Kantonalen Gebäudeversicherung in den Ruhestand tritt und sein Amt Patrice Borcard überlässt, dann wird Jacques Mauron bei Groupe E amtsältester Generaldirektor von einem der vier Pfeiler der Freiburger Wirtschaft sein. Es sind dies jene vier staatsnahen Betriebe mit einer Beteiligung des Kantons im Aktionariat und mit Mitgliedern der Kantonsregierung im Verwaltungsrat. Mauron hat die Funktion beim Freiburger Energieunternehmen erst im November 2019 übernommen. Es folgten der Wechsel von Vincent Ducrot zu Serge Collaud bei den Freiburgischen Verkehrsbetrieben TPF im Frühling 2020 und nun zu Beginn dieses Jahres die Stabsübergabe bei der Kantonalbank von Edgar Jeitziner an Daniel Wenger.

Wenger hat in seiner Einführungszeit bei der FKB bereits sämtliche CEOs der vier Pfeiler getroffen und dabei deren Geschichte und Rolle im Kanton Freiburg kennengelernt. «Es ist wichtig, dass wir vier Neuen der Institution neues Leben einhauchen und Aktivitäten lancieren», sagt Wenger. «Ich sehe es als eine wichtige Aufgabe von uns vier an, dass wir wieder so aktiv werden, wie man die vier Pfeiler in der Vergangenheit kannte», so Wenger. Seines Wissens ist Freiburg der einzige Kanton mit einer solchen Institution. «Der Kanton Freiburg wird darum beneidet, dass es diese Zusammenarbeit gibt.»

Jacques Mauron, Generaldirektor von Groupe E, verweist darauf, dass die vier Pfeiler vor drei Jahren gemeinsam einen mit 100’000 Franken dotierten Preis lanciert haben für Projekte, die der ganzen Freiburger Bevölkerung Nutzen bringen. Es herrsche ein gutes Einverständnis unter den vier Anstalten, so Mauron. Die Direktoren würden sich auch ein paar Mal im Jahr treffen. Gemeinsame Projekte aller vier Pfeiler seien allerdings eher selten. Es komme häufiger vor, dass sie bei Projekten bilateral zusammenarbeiteten – beispielsweise Groupe E und die TPF bei der Mobilität mit erneuerbarer Energie.

Die vier neuen Generaldirektoren – zwei kommen aus den eigenen Reihen, zwei stossen von auswärts hinzu – haben nun und in nächster Zukunft grosse Reformen umzusetzen, die noch von ihren Vorgängern eingeleitet wurden. Bei den TPF sind es die grossen Immobilienprojekte bei diversen Bahnhöfen, bei Groupe E ist es die Energiewende, und bei der Gebäudeversicherung wird Patrice Borcard die neue Feuerwehrorganisation und die Aufgabenteilung mit den Gemeinden umzusetzen haben. Einzig bei der Kantonalbank bringt Daniel Wenger mit der Vermögensverwaltung ein Projekt ein, das klar seine Handschrift trägt. uh

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