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Neujahrskonzert: Akribisches Orchester und charmante Solisten

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Eine Reise von Paris nach Wien versprach das Düdinger Neujahrskonzert an diesem Wochenende. Die populären Walzer- und Operettenmelodien klangen überraschend tiefgründig.

Strauss, Lehár, Offenbach: Das Düdinger Neujahrskonzert bot dem Publikum im Podium Melodien aus der leichten Klassik. Das geht nicht immer gut: Häufig gespielte Werke wie die Walzer von Johann Strauss klingen zuweilen flach und harmlos. Nicht so an diesem Wochenende: Das Sinfonieorchester Biel Solothurn und die Solisten Elodie Kimmel und Loïc Felix präsentierten die oft gehörten Melodien entstaubt und in einer frischen Verpackung.

Eingespielt trotz Wechsel

Der Tenor Loïc Felix sprang kurzfristig für Rolf Romei ein. Das schmälerte die Wirkung des Konzerts nicht. Felix harmonierte perfekt mit der Sopranistin Elodie Kimmel und dem Orchester mit Dirigent Yannis Pouspourikas.

Die Solisten sangen die Operettenstücke konzertant. Trotzdem vermittelten sie mit einfachen Mitteln etwas von der szenischen Atmosphäre der Bühnenwerke. In einem Liebesduett verschmolzen sie zum Beispiel in einem innigen Tanz. Oder Kimmel tauchte mit einer Weinflasche auf der Bühne auf, passend zum Text von Jacques Offenbachs «Ah! Quel dîner je viens de faire». Da ist sogar ihre Intonation nicht mehr ganz nüchtern. Bei all diesen Effekten erwischen die Solisten das perfekte Mass.

Beide Solisten sind auch stimmlich wandelbar. Heiter-natürlich in «Wir gehen ins Theater», schmachtend in «Im Chambre séparée», dramatisch-wuchtig (zum Beispiel Felix mit «Dein ist mein ganzes Herz»): Den Solisten liegen ganz unterschiedliche Nuancen.

 

Details bringen Spannung

Mit seiner akribischen Gestaltung sorgte das Sinfonieorchester Biel-Solothurn für eine Interpretation mit vielen Schattierungen. Das zeigte sich etwa im «Kaiser-Walzer» von Johann Strauss Sohn. Obwohl man das Werk gut kennt, hörte man bereits in der Einleitung aufmerksam hin. So nahm man Nuancen wahr, die sonst allzu oft untergehen. Exemplarisch hörte man die Detailarbeit des Orchesters in den zentralen Themen des Walzers: Im ersten Thema baute das Orchester bedächtig Spannung auf, um plötzlich rasant ins zweite Thema überzuleiten.

Zu den Höhepunkten gehörte auch die Ouvertüre zu Franz Lehárs Operette «Paganini». Konzertmeisterin Vladyslava Luchenko übernahm in ihrem herausragenden Solopart quasi die Rolle des berühmten Violinvirtuosen. In der Folge wechselten sich heitere Stücke wie die «Krapfenwald»-Polka mit vielschichtigen Werken wie der Walzerfolge aus Richard Strauss’ «Rosenkavalier». Bemerkenswert gut war dabei auch die Klangmischung des Orchesters: Selbst in wuchtigen Passagen behielten die Streicher ihre Führungsrolle.

Passend zum Motto fiel der Abschluss des Konzertes wienerisch aus: Das Orchester spielte als zweite Zugabe den «Radetzky-Marsch» von Johann Strauss Vater.

Leicht weniger Besucher

Nur das Apéro fehlte

Eigentlich war es fast wie immer. Schon lange vor Beginn des Neujahrskonzertes waren am Samstag viele Menschen auf dem Weg zum Düdinger Podium. Am Eingang begrüsste Armin Haymoz als Präsident von Düdingen Tourismus die Besucher persönlich. Schnell sammelten sich die Besucherinnen und Besucher um die weiss gedeckten Tischchen. «Wie geht es?», hörte man immer wieder, «As guets Nüüs». «Hast du gehört, bald braucht jedes Auto eine Blackbox», sagte ein Besucher zum anderen.

Neben Senslerdeutsch hörte man viel Französisch. Viele Besucher erschienen im Anzug, andere mit Hemd oder mit leuchtendem Pumatäschchen. «Mit Maske erkennt man sich so schlecht», meint eine Frau zu einer Bekannten. Nicht nur die Masken weisen darauf hin, das nicht alles so ist wie beim letzten Neujahrskonzert 2020. So entfiel die Pause, ebenso das Apéro. «Das Publikum darf nur im Sitzen konsumieren. Dafür fehlt uns der Platz», sagt Armin Haymoz. Aufgrund der Pandemie besuchten weniger Menschen die vier Konzerte. Insgesamt rechnet Haymoz mit einer Auslastung von knapp 80 Prozent. «Wir sind zufrieden.» Viele Besucher hätten sich gefreut, dass wieder ein Neujahrskonzert stattfindet.

Nach dem Konzert standen Besucherinnen und Besucher in Gruppen zusammen und diskutierten das Gehörte. «Der Solist war toll», meinte jemand. Und Armin Haymoz stand an der Türe und verabschiedete die Gäste in die Nacht. Fast wie immer. sos

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