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Nicht alle Bestatter sind am Limit

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Ende Oktober starben in der Schweiz mehr Personen im Alter von 65 Jahren und darüber als üblicherweise. Die sogenannte Übersterblichkeit liegt gemäss Bundesamt für Statistik (BfS) an der zweiten Corona-Welle, und sie entwickelt sich nicht in allen Regionen der Schweiz gleich. Besonders in der Genferseeregion und im Mittelland schlägt die Kurve bei Menschen über 65 Jahren seit der zweiten Welle wieder aus. Das hat Konsequenzen für die Bestattungsinstitute.

Das Schweizer Radio und Fernsehen berichtete diese Woche darüber, dass in Genf die Kapazitätsgrenzen von Bestattungsunternehmen erreicht seien. Und auch in Freiburg sei die Situation prekär, suggeriert der Beitrag. Es wurde darin unter anderem gesagt, dass im Notfall das St.-Leonhard-Stadion als Leichenhalle dienen soll. Ist die Situation auch im deutschsprachigen Teil des Kantons so angespannt, oder gibt es regionale Unterschiede?

Wie Gespräche mit verschiedenen Bestattungsinstituten zeigen, gibt es diese Unterschiede. Die Situation im Seeland sei sehr ruhig, sagt Daniel Haenni, Geschäftsinhaber des Bestattungsdienstes Hirter in Murten. «Wir hatten seit März erst drei Covid-Todesfälle.» Seinen Angaben zufolge kümmert sich sein Bestattungsinstitut um 80 Prozent aller Todesfälle im Seebezirk. In seiner Region sei es dieses Jahr gar ruhiger als in anderen Jahren. Während dem Grippejahr 2015 hätten er und sein Team sich um viel mehr Todesfälle kümmern müssen.

Keine Überlastung

Auch im Sensebezirk ist die Situation nicht angespannt. Die Bestattungsinstitute bemerken aber einen Anstieg an Todesfällen. «Wir kommen gut nach mit der Arbeit», sagt Guido Wolhauser, Bestatter beim Bestattungsdienst Raemy in Giffers. Er stellt aber fest, dass es mehr Fälle gebe als üblicherweise. Genau beziffern könne er den Anstieg aber nicht. Auch bei der Trauerhilfe Hasler halte sich die Anzahl zusätzlicher Todesfälle im Rahmen, wie Geschäftsleiter und Bestatter Kurt Dänzer sagt. Doch schaut er mit Sorge in den französischsprachigen Teil des Kantons. «Die Situation kann jederzeit ändern, speziell wenn noch die Grippe dazukommt», sagt er und betont, dass er auch nur spekulieren könne.

Die Sensler Bestattungsinstitute bemerken die höhere Anzahl Todesfälle vor allem beim Krematorium in Freiburg. Seit zwei bis drei Wochen müsse man anstehen, sagt Dänzer. Auch Pierre Bonvin, Leiter Sensebezirk des Bestattungsdienstes Brülhart, bemerkt dies. Vor der Corona-Pandemie habe man sich eher pro forma beim Krematorium gemeldet. Jetzt müsse man sich offiziell anmelden.

Viel zu tun im Krematorium

In Freiburg steht das einzige Krematorium im Kanton. Verstorbene aus dem französischsprachigen wie auch aus dem deutschsprachigen Teil des Kantons werden dort kremiert. Üblicherweise arbeitet eine Person im Krematorium, jetzt sind es zwei: Sie wechseln sich die Tag- und Nachtschicht ab. Dass es zu Wartezeiten komme, dementiert der Verantwortliche Jean-Robert Krebs. Jeden Tag melden die Bestatter aber mehr Fälle an. In den 22 Stunden, in denen das Krematorium nonstop laufe, werden aktuell rund 22 Personen eingeäschert. Vor der Corona-Pandemie waren es pro Tag um die 12 Personen. «Im Moment haben wir viel zu tun», sagt er. Es sei wichtig, dass die Arbeit sauber bleibe, wie er sagt, und dass die Verstorbenen nicht lange im Kühlhaus liegen müssen. Damit Todesfälle aus Freiburg nicht in Verzug kommen, habe er Anfragen aus Genf abgelehnt.

Die Umfrage unter den Bestattungsinstituten und dem Krematorium zeigen: In der Stadt Freiburg ist die Situation anders als im Sense- und im Seebezirk. Das bestätigt auch die Anfrage bei Bestattungsinstituten in der Stadt. «Wir haben dreimal mehr Todesfälle als vor Corona», sagte Jean-Pierre Rossier, Geschäftsleiter des Bestattungsunternehmens Murith. Eric Conus, Inhaber des Bestattungsdienstes Conus, bestätigt dies. Er gehe davon aus, dass sich die Lage kommende Woche beruhigen werde. «Im Kanton Freiburg haben wir das Glück, dass wir in jeder Gemeinde eine Totenkapelle haben», sagte Conus. Anders als in reformierten Kantonen wie Genf gibt es also die Infrastruktur, Verstorbene aufzubahren. Rossier sagte, dass die durch sein Institut organisierten Zeremonien immer ohne längere Wartezeiten durchgeführt werden konnten. Die Zeremonien sind heuer anders. Gemäss Pierre Bonvin seien bei Personen, die infolge des Coronavirus starben, nur Urnenbeisetzungen möglich – das Abschiednehmen sei oft nicht möglich.

Information

Steigende Anzahl Todesfälle

Die Anzahl der durch das Coronavirus bedingten Todesfälle steigt im Kanton Freiburg an. Das zeigen die Zahlen des Kantons, die wöchentlich aktualisiert werden. Die Anzahl der Fälle dieser Woche liegt zurzeit noch nicht vor. In der Woche vom 9. bis zum 15. November verstarben 68 Personen am Virus. Die Woche davor waren es 61 Personen.

sf

 

 

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