Nichts mehr zu verlieren
Basketball – Olympic im Playoff-Viertelfinal gegen Boncourt
In den vergangenen zwei Saisons standen sich Olympic und Boncourt im Playoff-Final gegenüber. Heuer kommt es schon im Viertelfinal zum Duell. Ursache hierfür ist einerseits die schlechte Saison der Freiburger, andererseits ein Ausländer-Flop der Jurassier. Die Serie beginnt heute in Boncourt.
Von FRANK STETTLER
Für Freiburg Olympic kommt es in dieser ohnehin schon verknorzten Saison wirklich knüppeldick. Nachdem man die Qualifikation vor zwei Wochen auf dem enttäuschenden sechsten Rang abschloss, sah man in den Playoff-Viertelfinals (best of 5) gegen die drittplatzierten Geneva Devils durchaus seine Chancen. Doch diese wurden vor Wochenfrist jäh erheblich geschmälert. Der BC Boncourt, Sieger der Qualifikation und Meister der beiden vergangenen Jahre, hatte im letzten Vorrundenspiel in Genf mit dem gebürtigen Senegalesen Thiam einen Ausländer zu viel aufgestellt. Die Jurassier gingen davon aus, das Thiam eingebürgert ist. Zudem durften die Clubs nur bis zum 28. Februar noch Spieler qualifizieren. So wurde die Partie mit einem 20:0-Sieg für Genf gewertet und Boncourt fiel in der Tabelle – zum Leidwesen der Freiburger – auf den dritten Rang zurück.
Krasser Aussenseiter
«Ich erhielt in der Tat schon bessere Nachrichten», erklärte Olympics Trainer Patrick Koller. Gegen den Titelverteidiger finden sich die Saanestädter in der Rolle des krassen Aussenseiters wieder. Fünfmal trafen die beiden Teams im Verlauf dieser Saison aufeinander (Meisterschaft, Fiba-Cup und Liga-Cup), viermal gingen die roten Teufel als Sieger vom Parkett. «Immerhin konnten wir im Liga-Cup auswärts einmal gewinnen», so Koller.
Boncourt schwächelte zwar gegen Ende der Qualifikation mit vier Niederlagen in Serie, doch dies ist wohl vielmehr auf die Doppelbelastung mit dem Fiba-Cup und dem vermeintlich sicheren ersten Platz zurückzuführen. Das Kontingent und die Klasse der Jurassier ist jedenfalls eindrücklich. Starke Amerikaner (Richemond, Holland), grossgewachsene Franzosen (Tchiloemba, Leuly), gefährliche Schweizer (Kautzor, Sassella, Imgrüth) sowie der Ex-Freiburger Cope machen die Dessarzin-Equipe einmal mehr zum Meister-Favoriten.
Olympic hat sich gewissenhaft auf diese scheinbar unlösbare Aufgabe vorbereitet. Während in der ersten Woche Basics auf dem Programm standen, begann diese Woche die spezifische Vorbereitung auf Boncourt. Koller will von seiner Mannschaft viel Intensität und eine aggressive Defensive sehen. Wie in jeder Serie kommt dem ersten Spiel grosse Bedeutung zu. Die Freiburger werden heute in Boncourt alles daran setzen, um den Exploit zu schaffen. Zu verlieren hat Olympic in diesem Viertelfinal nichts mehr, denn niemand erwartet wirklich, dass die Freiburger sich in dieser Serie durchsetzen.
Während Boncourt wohl auf Kutzor verzichten muss, fehlen bei Olympic weiterhin Petrovic, Kirmaci, Andrey und Kapsopoulos.
Spielbeginn: heute Samstag um 17.30 Uhr in Boncourt.
