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Nicki Neubauer: «Ich wäre damals gerne geblieben»

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Nach fünf Jahren auf der Trainerbank von Volley Düdingen ist Nicki Neubauer seit fast ebenso vielen Jahren der starke Mann bei Kanti Schaffhausen. Vor dem Duell der beiden Teams vom Mittwoch (20 Uhr, Leimacker) blickt der Deutsche zurück.

Von 2012 bis 2017 war der Deutsche Nicki Neubauer Trainer bei Volley Düdingen und hat den Club kontinuierlich an die nationale Spitze geführt. Seither ist der 45-Jährige bei Kanti Schaffhausen Cheftrainer und im deutschen Volleyball-Verband engagiert. Am Mittwoch kehrt er einmal mehr als Gegner nach Düdingen zurück. Im Interview mit den FN erklärt Neubauer, weshalb der Freiburger Club eine Art Sprungbrett für ihn war, und erläutert, welche Tätigkeit er in Deutschland ausübt und wie er im Duell mit seinem Ex-Verein punkten will.

Nicki Neubauer, Sie waren bis 2017 fünf Jahre lang Trainer in Düdingen. Sind Spiele in der Leimackerhalle für Sie immer noch speziell?

Es hat sich inzwischen natürlich einiges im Umfeld des Vereins geändert, es sind nur noch sehr wenige Leute von damals im Club und im Vorstand. Insofern gibt es da nicht mehr so viele Bezugspunkte. Dennoch kenne ich noch sehr viele Leute in der Halle und werde immer freundlich begrüsst, und es gibt Zeit für Gespräche. Es war eine sehr tolle Zeit in Düdingen, und ich komme immer gerne zurück. Es ist ein wenig wie ein Heimkommen. Wir haben gemeinsam viel aufgebaut, und ich habe ein Stück dazu beigetragen, wo der Verein heute steht. Es ist schön, zu sehen, wie sich der Club entwickelt hat und seinen Platz an der Ligaspitze hält.

Düdingen war Ihre erste NLA-Station als Cheftrainer. Könnte man diese Zeit als Basis Ihrer Karriere bezeichnen?

Sie hat sicher meinen Werdegang hinterlegt. Zuvor war ich drei, vier Jahre in der NLB als Trainer tätig, dann in Schaffhausen als Assistent und später eben fünf Jahre Cheftrainer in Düdingen. Ich bin kein Trainer, der alle zwei Jahre den Verein wechselt. Mir liegt viel daran, einen Club mitzuformen, ähnlich wie jetzt bei Kanti, bei dem alles noch ein bisschen professioneller ist als in Düdingen und mit der Infrastruktur einen Tick grösser. In Düdingen konnte ich mich als junger Trainer beweisen und zusammen mit Christian Marbach (ehemaliger Präsident – Red.) die Strukturen formen – das hat wahnsinnig viel Spass gemacht. Wir konnten eine gute Basis legen und sind damals gewachsen. Nach mir wurde dann alles noch weiter ausgebaut. Ich will nicht nur Trainer sein, mich interessiert auch das Rundherum.

Von 2012 bis 2017 war Nicki Neubauer Trainer in Düdingen.
Corinne Aeberhard/a

Sie haben es angetönt, Sie sind eine treue Seele. Seit 2017 bei Kanti läuft Ihr Vertrag noch bis 2024. Offensichtlich fühlen Sie sich in Schaffhausen wohl.

Es ist ganz ähnlich wie bei Düdingen: Wenn es zwischenmenschlich stimmt und passt, dann gebe ich mich voll in die Aufgabe hinein. Ich bin sehr einig mit dem Präsidenten und dem Manager, wir denken in die gleiche Richtung. Das Kapitel Schaffhausen ist noch lange nicht beendet. Insgesamt bin ich nun 12 Jahre hier tätig, Kanti ist mein Herzensverein. Ich kann viel im Club mitarbeiten, mitgestalten und trage grosse Verantwortung.

Sie wohnen in Feldkirch und arbeiten in der Schweiz und in Deutschland als U23-Nationaltrainer – niemand verkörpert das Dreiländereck so wie Sie …

(lacht) Der Weggang aus Düdingen war ja der deutschen Frauen-Nationalmannschaft geschuldet. Ich wäre damals gerne geblieben, wir hatten eine gute Phase, aber dann kam das Angebot des deutschen Verbands als Assistenztrainer – das kriegst du nur einmal. Bis auf olympische Spiele durfte ich mit Deutschland alles erleben: EM, WM und Nations League. Düdingen hätte es nicht mitgetragen, dass ich im Sommer so viel weg bin, Schaffhausen hingegen schon. Und dann war die Familie natürlich auch ein Faktor. Ich bin in Schaffhausen näher bei ihr und nur eine gute Stunde von den Kindern weg.

Seit letztem Sommer sind Sie nun Cheftrainer der deutschen U23. Was hat Sie an dieser Stelle gereizt?

Es ist nicht ganz eine U23, einige Spielerinnen sind schon älter. Im Grunde ist das Team eine B-Nationalmannschaft. Als Deutscher bin ich natürlich mit viel Herzblut dabei. Es ist ein cooles Projekt. Junge Spielerinnen an den Spitzensport heranzuführen ist ja so etwas wie mein Steckenpferd. Der Verband sprach mir mit diesem Posten grosses Vertrauen aus. Zeitlich passt es ebenfalls ganz gut, es ist nicht das riesige Programm wie mit dem A-Team mit 100 Tagen im Sommer, sondern 40 bis 50. Es sieht so aus, als ob ich diesen Job weitermachen werde, es gibt aber auch Anfragen von anderen Nationen für mich und Felix Koslowksi (ehemaliger Cheftrainer der A-Nationalmannschaft – Red.).

Zurück zur Schweizer NLA, wo Sie in Ihrer Zeit bei Kanti nebst dem Cupsieg 2021 einmal Zweiter wurden und sonst immer im Playoff-Halbfinal gescheitert sind. Was fehlt zum ganz grossen Coup?

Prinzipiell sind wir gut mit unserer Entwicklung unterwegs. Kanti verpasste zweimal die Playoffs, nach meiner ersten Saison spielten wir dann gleich wieder im Europacup. Seither sind wir kontinuierlich international aktiv. Wenn wir uns mit Neuenburg, Aesch und Düdingen vergleichen, die drei Clubs, mit denen wir uns messen wollen, haben wir die mit Abstand jüngste Mannschaft. Das ist unser Weg, wir haben die Anzahl der Ausländerinnen reduziert und holten junge Schweizerinnen aus der Region. Das braucht Zeit. Dennoch wollen wir versuchen, um die Medaillen mitzukämpfen.

Träumt man in Schaffhausen vom Meistertitel?

Dafür muss schon alles passen. Die letzten zwei Jahre hatten wir zum Beispiel Verletzungspech, dann reicht es eben nicht für den Final. In der NLA kannst du nicht sagen, wir bauen das Team so und so und dann sollte es reichen für den Titel. Bei uns geht es deshalb um eine gesamthafte Entwicklung und um Nachhaltigkeit. Diesen Weg trage ich mit. Wir haben im nächsten Jahr nicht mehr Geld oder Sponsoren, nur weil wir den Meistertitel holen. Wir versuchen, über den Tellerrand hinauszuschauen. Gewinnen ist immer besser, aber nicht um jeden wirtschaftlichen Preis und nicht auf Kosten des Teamgefüges. Wir werfen keine Spielerin raus, nur weil es mal ein halbes Jahr nicht funktioniert. Der Weg ist das Ziel.

Im Challenge Cup scheiterte Kanti kurz vor Weihnachten in den Sechzehntelfinals am serbischen Team Ub, in der NLA liegen Sie momentan auf Rang 5. Wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonverlauf?

Die Niederlage gegen die Serbinnen war schade, wir verloren nach Matchbällen im Golden Set. Man sieht, dass wir relativ viele Wechsel auf wichtigen Positionen hatten. So hat sich unsere Diagonalspielerin vor der Saison schwer verletzt, und wir haben keinen richtigen Ersatz. Wir lösen das über die Aussenangreiferinnen. Auch das Zuspiel ist komplett neu. All das spürt man, so wie die fehlende Erfahrung in den Money-Time-Situationen. Trotzdem können wir mit allen mithalten. Wir haben uns im Herbst schön reingesteigert und im Dezember gute Leistungen gezeigt. Im Januar wollen wir nun angreifen. Auf der anderen Seite gilt es festzuhalten, dass die Liga hinter dem stabilen Neuenburg auf den Plätzen 2 bis 8 so ausgeglichen ist wie die letzten zehn Jahre nicht mehr. Jeder kann jeden schlagen. Alles kann sich so schnell ändern in der Tabelle, darum bin ich völlig entspannt. Wir versuchen, in jedem Spiel maximal zu gehen, und schauen dann, auf wen wir im Playoff-Viertelfinal treffen werden.

Spiele in der Leimackerhalle seien wie ein Nach-Hause-Kommen, sagt Nicki Neubauer.
Aldo Ellena/a

Zunächst geht es aber am Mittwoch in einem Nachholspiel zu Volley Düdingen. Was macht für Sie die Stärke der Freiburgerinnen aus?

Düdingen ist extrem kampfstark und wie ich finde eine emotionale Mannschaft, insbesondere was die Abwehr betrifft. Libera Noemi Portmann hat Thays Deprati sehr gut ersetzt und gibt Rückhalt. Hingehen ist das Team nicht sehr risikofreudig im Angriff und beim Service. Deshalb macht es sehr wenige Fehler und bietet dir kaum etwas an. Bei unserer 1:3-Niederlage in Schaffhausen verzeichnete Düdingen nur gerade drei Servicefehler.

Wie wollen Sie also die Punkte aus der Leimackerhalle entführen?

Um zu bestehen, müssen wir in den Bereichen Eigenfehler sowie Abwehr/Block auf ihr Level kommen. Dann kann das Spiel in unsere Richtung laufen. Was Düdingen aus meiner Sicht fehlt, ist ein Go-to-Guy, es fehlt die Durchschlagskraft. Aesch hat vor Weihnachten vorgemacht, wie man Düdingen schlagen kann (3:0-Sieg – Red.). Wir müssen es mit dem ersten Ball gleich unter Druck setzen und das Team nicht seinen Rhythmus finden lassen. Es wird ein Aufschlag/Annahme-Spiel. Wer das Side-out besser macht, hat gute Chancen auf den Sieg. Wir sind das stärkste Team beim Block. Dort wollen wir ansetzen, um dann Power ins Spiel zu bringen.

Volley Düdingen: Wohl erstmals mit Elena Baka

Am Donnerstag gab Düdingen das Engagement der 21-jährigen Elena Baka bekannt. Die griechische Aussenangreiferin, die zuletzt in den USA für das Saint Mary’s College spielte, ist auch auf der Diagonalposition einsetzbar. «Baka ist eine komplette Spielerin mit guten Fähigkeiten in der Offensive und beim Block», erklärt Dario Bettello. Der Trainer begründet die für ihn unübliche Verpflichtung im Laufe der Saison mit der Tatsache, dass die drei Schweizerinnen auf den Aussenpositionen nicht genug konstant sind und als Absicherung bei möglichen Verletzungssorgen. Heute (20 Uhr) im Heimspiel gegen Kanti Schaffhausen wird Baka, die vor Wochenfrist erstmals mit ihrem neuen Team trainiert hat, ihr Debüt geben – falls die Spielberechtigung wie erhofft rechtzeitig eintrifft. «Sie wird langsam integriert und braucht noch Zeit, bis sie unser System kennt. Sie wird zwar nicht starten, aber es kann gut sein, dass sie eingewechselt wird», so Bettello.

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