Niels Hintermann gewinnt die Abfahrt in Kvitfjell – Weltcuppunkte auch für Monney

Der Zürcher Niels Hintermann holt sich im norwegischen Kvitfjell seinen zweiten Weltcupsieg. Er fährt auch den Favoriten Marco Odermatt und Dominik Paris davon. Der Freiburger Alexis Monney fuhr auf Rang 26.

«Nach Garmisch bin ich an einem Tiefpunkt angekommen», sagte Niels Hintermann nach seiner Fahrt in Kvitfjell. Die bisherige Saison für den 28-jährigen Zürcher war durchschnittlich. Nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Er beschrieb seine Saison selbst als zäh. Das beste Resultat war der achte Platz in Wengen. Bis jetzt.

Bereits im Training Niels Hintermann zeigte er in Norwegen eine Bestzeit. Spätestens beim Rennen war allen klar: Die Piste in Kvitfjell passt ihm perfekt. Im letzten Abschnitt verlor er zwar ein wenig Zeit, wurde dennoch mit einem Vorsprung von acht Hundertsteln Erster und holte sich seinen zweiten Weltcupsieg. Hinter ihm klassierten sich Vincent Kriechmayr und Cameron Alexander.

«Ich habe brutal gekämpft auch mit der Linie», sagte er gegenüber SRF. Er sei ein paar Mal komplett anders wo gewesen, wo er es eigentlich vorgehabt habe. Am Schluss reichte es dennoch für die Führung und später für den Sieg: «Ich war sehr überrascht, als die Eins aufgeleuchtet hat.»

Odermatt baut Vorsprung in Disziplinenwertung aus

Alle anderen Favoriten konnten nicht mit Hintermann mithalten. Marco Odermatt, der aktuell die Disziplinenwertung in der Abfahrt anführt, fuhr auf den siebten Platz. «In Kvitfjell kann viel passieren», sagte er im Ziel. Mit seiner Fahrt war der Nidwaldner zufrieden. Auch Dominik Paris konnte nicht am Leadersessel von Hintermann rütteln. Der Südtiroler landete nach einem Sprung im Schnee, konnte sich schliesslich wieder fangen, kam aber mit zu viel Rückstand ins Ziel.

Bei den restlichen Schweizern zeigte Franjo von Allmen erneut eine Spitzenfahrt. Der 22-Jährige klassierte auf dem fünften Platz. Josua Mettler (9.), Justin Murisier (16.), Stefan Rogentin (21.), Arnaud Boisset (24.) sowie Alexis Monney (26.) fuhren ebenfalls in die Punkte. Ralph Weber beendete sein 100. Weltcup- und gleichzeitig sein letztes Rennen auf dem 43. Rang. Er gab am Freitag seinen Rücktritt bekannt.

Der andere Abfahrtsfavorit und aktuell grösster Konkurrent von Marco Odermatt war nicht am Start. Der Franzose Cyprien Sarrazin verletzte sich im Training an der Wade und musste das Rennen passen. Marco Odermatt hätte bei einem Sieg die kleine Kugel geholt. Doch mit seinem siebten Platz kann er den Vorsprung weiter ausbauen.

Aktuell führt Odermatt mit 42 Punkten vor Sarrazin für den Sieg der kleinen Kugel. In Saalbach kommt es beim Weltcup-Final zur entscheidenden und letzten Abfahrt in dieser Saison.