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NNV Fri Spike – der etwas andere Volleyballverein

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Mit NNV Fri Spike taucht diese Saison ein neuer Name im 1.-Liga-Volleyball auf. Bei dem Verein ist alles ein bisschen anders: Trainingsumfang, Alter der Spielerinnen, Mitgliederbeitrag, Ambitionen. Nur die Gegnerinnen sind Altbekannte.

NNV Fri Spike gibt am Wochenende in der 1. Liga seinen Einstand. NNV steht für «Nationaler Nachwuchsverein» und diese nehmen im nationalen Nachwuchskonzept von Swiss Volley eine zentrale Rolle ein. Aktuell gibt es drei solche Vereine: einen in Aarau, einen in Zürich und einen in Freiburg. Der Freiburger Club, der von Swiss Volley das NNV-Label erhalten hat, nennt sich Fri Spike Volleyball Development. Gegründet wurde dieses Volleyball-Kompetenzzentrum vor einem Jahr vom ehemaligen Power-Cats-Trainer Dario Bettello.

Rein rechtlich gesehen ist Fri Spike ein Verein wie jeder andere auch. Und doch ist einiges anders als etwa bei Volley Düdingen oder TV Murten Volley, den anderen Deutschfreiburger 1.-Liga-Clubs. So wird Fri Spike von Swiss Olympic finanziell unterstützt, damit er seinem Ausbildungsauftrag nachkommen und den Spielerinnen ein professionelles Trainingsumfeld anbieten kann. Den Sonderstatus erkennt man auch daran, dass NNV Fri Spike nicht sportlich in der 1. Liga hat aufsteigen müssen. Stattdessen hat der Verein in der drittenhöchsten Schweizer Liga einen Quotenplatz zugesprochen bekommen, was bedeutet, dass die Mannschaft weder auf- noch absteigen kann.

Neun Trainings und zwei Matches pro Woche

Zwölf Spielerinnen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren trainieren seit diesem Sommer im Leistungszentrum. Sieben Freiburgerinnen, zwei Waadtländerinnen, eine Walliserin, eine Bernerin und eine Genferin. Sie bilden das Kader von NNV Fri Spike. Neun Trainingseinheiten absolvieren sie wöchentlich – sechs mit dem Ball, drei im Athletikbereich. Zeitlich ist das nur zu bewältigen, weil die jungen Volleyballerinnen eine nationale Swiss Olympic Talent Card besitzen. Dadurch geniessen sie im Rahmen der Sport-Kunst-Ausbildung des Kantons Freiburg Entlastungen in der schulischen Ausbildung.

Der ehemalige Volley Düdingen-Trainer Dario Bettello ist nun der Trainer bei NNV Fri Spike.
Archivbild Aldo Ellena

Denn das Ziel der Juniorinnen ist klar: Sie wollen es ins professionelle oder zumindest semiprofessionelle Volleyball schaffen. Nur wer ein klares Bekenntnis dazu abgibt, kann bei Fri Spike aufgenommen werden. Und wer bereit ist, pro Saison 6000 Franken an Ausbildungskosten zu bezahlen. 200’000 Franken benötigt Fri Spike pro Jahr, um seinen Betrieb zu finanzieren. Ein Drittel der Kosten deckt der Verein durch die Ausbildungsbeiträge der zwölf Volleyballerinnen ab, die restlichen 128’000 durch Zuschüsse von Swiss Olympic, LoRo-Sport, Jugend &  Sport sowie Sponsorengelder.

Ausbildung ist wichtiger als die Resultate

Während vier Jahren – ab Ende der obligatorischen Schulzeit bis zum Abschluss der Sekundarstufe II – können die Juniorinnen von den professionellen Strukturen bei Fri Spike profitieren. In dieser Zeit gilt es für sie nicht nur möglichst viel zu trainieren, sondern auch möglichst viel Matchpraxis zu erhalten. Aus diesem Grund spielt NNV Fri Spike in dieser Saison sowohl in der 2. als auch in der 1. Liga. «Bei uns geht es primär um die Ausbildung und nicht um die Resultate», erklärt Trainer Dario Bettello. «Aber die Resultate sind ein gutes Feedback dafür, ob man Fortschritte macht. Und das ist unser Ziel.» Es sei wichtig, dass Fri Spike seinen Platz in der 1. Liga garantiert habe. «Nur so können wir ohne Punktedruck langfristige und nachhaltige Nachwuchsarbeit verrichten, von der alle Spielerinnen profitieren können.»

Wie viele der zwölf jungen Volleyballerinnen dereinst den Sprung bis ganz nach oben schaffen werden, kann Bettello nicht voraussagen. Aber es gebe Erfahrungswerte von den beiden anderen nationalen Nachwuchsvereinen. «Die gibt es zwar auch erst seit zwei Jahren, aber die zwei Spielerinnen, die dort den Ausbildungsweg zu Ende gegangen sind, haben beide einen Platz in der NLA erhalten.»

Drei entscheidende Faktoren auf dem Weg zum Profi

Die physischen Voraussetzungen – Grösse, Sprungkraft, Schnelligkeit – sowie die balltechnischen Skills bringen alle Talente von Fri Spike mit. Wie weit ihr sportlicher Weg schlussendlich führe, hänge von drei Faktoren ab, erklärt Bettello. «Erstens die Unterstützung der Familie, damit die Tochter im Volleyball weitermacht, auch wenn es mal sportliche oder schulische Probleme gibt. Denn die kommen garantiert früher oder später.» Der zweite Faktor sei, ob jemand fähig ist, schnell zu lernen. «Und drittens braucht es etwas Glück bei der körperlichen Entwicklung. Wenn Spielerinnen verletzt sind, können sie nicht trainieren. Es braucht aber tägliches Training, um ganz nach oben zu kommen.»

Angst, dass sich seine jungen Volleyballerinnen angesichts der vielen Trainings und den zwei Matches pro Woche überstrapazieren könnten, hat Bettello nicht. «Zum einen werden sie im athletischen und medizinischen Bereich fachmännisch betreut. Zum anderen lernen sie ihren Körper kennen. Sie spüren, wann sie wie intensiv trainieren müssen und können.» Es sei klar, dass man nicht in jedem Training Vollgas geben könne.

Fehlende Spielerfahrung und körperliche Unterlegenheit

Angesichts des grossen Trainingsumfangs ist davon abzusehen, dass sich NNV Fri Spike im Laufe der Saison steigern wird, zumal die Equipe erst seit dem 28. August zusammen ist. Was sie aber in ihrer ersten Saison nicht gänzlich wird wettmachen können, ist ihre mangelnde individuelle und kollektive Spielerfahrung und die körperliche Unterlegenheit gegenüber den grösstenteils erwachsenen 1.-Liga-Gegnerinnen. «Man kann nicht erwarten, dass eine 15-Jährige gleich hart schlägt und hochspringt, wie eine 22-Jährige», gibt der Trainer zu bedenken. Eine bestimmte Rangierung als Saisonziel könne er nicht formulieren, dafür kenne er das Team und sein Niveau noch zu wenig gut. «Aber wir wollen beweisen, dass wir in der 1. Liga am richtigen Ort sind.»

Zum Saisonauftakt trifft Fri Spike am Samstag (14.30 Uhr, OS Pérolles Freiburg) auf Murten Volley. «Murten ist ein sehr gutes Team, das wird extrem schwierig für uns. Aber wir haben nichts zu verlieren», findet Dario Bettello.

Vivienne Aeschbach (l.) und Lauriane Schouwey (r.) spielen auch diese Saison für Volley Düdingen II.
Archivbild Charles Ellena

Volley Düdingen II

In Konkurrenz zu Fri Spike

Auf den ersten Blick hat Volley Düdingen am meisten unter der Gründung von Fri Spike zu leiden. Sieben junge Spielerinnen, die entweder für Düdingen II schon in der 1. Liga gespielt haben oder auf dem Sprung dahin waren, haben die Power Cats verlassen und sich dem nationalen Nachwuchsteam angeschlossen. Auf längere Sicht dürfte aber auch Düdingen zu den Gewinnern der neuen Nachwuchsausbildung werden. Dann nämlich, wenn Spielerinnen mit einem besseren Niveau zurückkommen und ins eigene NLA-Team integriert werden können. Oder wenn sie den Sport Volleyball in einer anderen Liga bereichern.

Das ist allerdings Zukunftsmusik. Für die 1.-Liga-Meisterschaft 2023/24, die am Samstag mit dem Heimspiel gegen Cheseaux (14 Uhr, Leimacker) beginnt, hat Düdingen die Abgänge anderweitig kompensieren müssen. Unter den Neuverpflichtungen sticht der Name Chloé Sprumont hervor. Die 23-Jährige gehörte die letzten beiden Saisons dem Düdinger NLA-Team an und wechselte wegen ihres aufwendigen Medizinstudiums in die zweite Mannschaft. Dort verstärkt sie das Team im Aussenangriff, in dem man mit den routinierten Vanessa Belli und Lauriane Schouwey bereits aussergewöhnlich gut besetzt war. «Der Aussenangriff ist unsere beste Waffe», sagt denn auch Trainer Loïc Chevalier, Nachfolger der zurückgetretenen Nathalie Frauenfelder. «Auch im Service und in der Annahme sind wir stabil. Hingegen haben wir im Block und im Mittelangriff noch einige Arbeit vor uns.»

Seit Mitte Mai trainiert Chevalier sein 14-köpfiges Team und ist mit der Vorbereitung sehr zufrieden. «Wir haben in den Vorbereitungsspielen gegen Münsingen und Neuenburg gut gespielt und auch bei einem Turnier in Frankreich auf NLB-Niveau respektable Resultate erzielt.»

Die Murtner Volleyballerinnen möchten auch diese Saison wieder möglichst oft jubeln.
Archivbild Aldo Ellena

TV Murten Volley

Mit neuer Breite in die Playoffs

Die letzte Saison war keine leichte gewesen für Murten Volley. Zwar beendeten die Seebezirklerinnen die 1.-Liga-Saison als bestes Deutschfreiburger Team, der vierte Rang entsprach aber nicht den eigenen Erwartungen. Einer der Gründe war gewesen, dass Pascal Meier nur ein kleines Kader zur Verfügung hatte. Der Trainer musste immerzu Leute organisieren, um mit sechs gegen sechs trainieren zu können. Zudem war man bei der Passeuse und der Libera nur einfach besetzt.

Das sieht diese Saison anders aus. Mit der 20-jährigen Amélie Perret, die zuletzt bei Franches-Montagnes engagiert war, kann Murten auf die Dienste einer NLA erprobten Zuspielerin zählen. Daneben ist Elodie Blunier als Passeuse eine Alternative für Lia Pfister, die wegen der Polizeischule kürzertreten muss. «Es nimmt Druck weg von den Spielerinnen, wenn sie wissen, dass da jemand ist und sie nicht dauernd performen müssen» sagt Meier, der seine elfte Saison als Trainer von Murten in Angriff nimmt. «Das Gleiche gilt für die Libera. Insgesamt sind wir breiter abgestützt als letzte Saison.»

Das Kader ist breiter geworden, allerdings auch jünger. Unter den sechs Neuzuzügen ist nur eine Spielerin, die älter als Jahrgang 2003 ist. «Wir haben tatsächlich viele junge Spielerinnen im Team. Es liegt nun auch an ihnen, einen Schritt vorwärtszumachen und auf dem Platz Verantwortung zu übernehmen.»

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